Prototyp soll ab April entstehen, die Serienfertigung bald danach beginnen
Das zweisitzige Elektro-Leichtfahrzeug Twike, das in der Frühzeit der Elektromobilität zusammen mit dem CityEL zu den meistverkauften E-Mobilen gehörte, macht wieder von sich reden. Twike gibt nun einen Einblick in den aktuellen Entwicklungsstand des Twike 5.
Das Twike 5 ist laut Website ein 3,33 Meter langes und nur 1,21 Meter hohes Elektrofahrzeug mit drei Rädern. Mit seinem Gewicht von unter 500 Kilo wird das zweisitzige Fahrzeug in der Klasse L5e zugelassen. Gelenkt wird das Vehikel weder per Lenkstange noch per Lenkrad, sondern mit zwei Hebeln links und rechts von Fahrerin oder Fahrer – also wie ein Panzer oder eine Planierraupe.
Der Antrieb erfolgt elektrisch, optional wird aber auch ein “Pedalgenerator” eingebaut. Das heißt, man kann im Twike auch in die Pedale treten und damit Strom erzeugen – das fördert die Fitness und schon gleichzeitig die Umwelt. Ein Cabrioverdeck ermöglicht die Frischluftzufuhr.
Zuletzt hörten wir im Mai 2019 vom Twike 5. Damals hieß es, man wolle zunächst 2 Millionen Euro als Startkapital per Schwarmfinanzierung einsammeln. Schon Ende Juli war das Geld beisammen. Nun sollte das Twike 5 in Serie gehen – mit einer deutlich schickeren Karosserie als das Twike 3.
Inzwischen wurde aber doch noch eine tiefergehende Überarbeitung der Karosserie nötig, so Twike. Die hat jedoch der Aerodynamik gutgetan. So wurde trotz der mittlerweile angebrachten Außenspiegel die Stirnfläche auf 1,62 Quadratmeter reduziert. Der cW-Wert lag bei der letzten Simulation bei 0,24, er soll aber noch weiter optimiert werden.
Die Werte des E-Motors selbst sind wohl deutlich geringer. Auf der Twike-Website werden 70 kW Spitzenleistung und 45 kW Nominalleistung genannt, was uns plausibler vorkommt. Auch mit 45 kW Dauerleistung dürfte sich ein maximal 500 Kilo schweres Gefährt noch gut bewegen lassen.
Twike stuft das Gefährt sogar als Mittelmotor-Sportwagen ein. Der Motor liegt vor der Hinterachse und damit unter der Heckklappe, der Antrieb erfolgt über die Hinterachse. Das würde laut Simulation für einen Tempo-100-Sprint in unter vier Sekunden reichen. Dazu sagt Twike: “Das braucht kein Mensch, wird sich am Stammtisch aber bombastisch anhören und alle Zweifler aufhorchen lassen.”
Die anvisierte Höchstgeschwindigkeit liegt nach wie vor bei 190 km/h zu kommen. Lässt man es ruhiger angehen, soll der Lithium-Ionen-Akku mit seiner Speicherkapazität von 30 kWh eine Reichweite von über 500 Kilometern ermöglichen. Der WLTP-Verbrauch liegt laut Simulation derzeit noch bei knapp über 7 kWh/100 km, die Endversion soll aber eine 6 vor dem Komma stehen haben.
Auf Wunsch gibt es ein bidirektionales Ladesystem von Ambibox, mit dem man externe 230- oder sogar 400-Volt-Geräte anschließen kann. Auch das Zurückspeichern ins Hausnetz ist möglich. So kann man zum Beispiel überschüssige Energie aus der eigenen Solaranlage im Twike zwischenspeichern und dann bei Nacht wieder ins Haus zurückgeben, um zum Beispiel die Waschmaschine zu betreiben.
Als nächster Schritt zur Serienproduktion soll Anfang des zweiten Quartals 2021 (also ab April) ein Prototyp mit den neuen Bauteilen aufgebaut werden. Dann soll eine Vorserie folgen und schließlich die Serie von nur 500 Fahrzeugen. Die Serienfertigung könnte demnach 2021 beginnen.
Direkt im Anschluss soll dann schon das Nachfolgemodell Twike 6 gebaut werden, und zwar in größerer Stückzahl und mit geringerer Leistung. Die Mittel dafür will Twike erneut per Crowd-Funding zusammenbekommen.
Bildergalerie: Twike 5 (Stand von 2020)