(dpa) Der eine oder anderer könnte so künftig vielleicht seinen Führerschein behalten: Autonomes Fahren wird gerade just auf dem Weg zwischen Oktoberfest und Hauptbahnhof München getestet.
Autonom Richtung Oktoberfest: Münchner Wissenschaftler haben ein selbstfahrendes Shuttle entwickelt. Das vollautonome Versuchsfahrzeug soll eine Rundstrecke zwischen Oktoberfest und Hauptbahnhof befahren. Das Münchner Cluster für die Zukunft der Mobilität in Metropolregionen (MCube) präsentierte das Fahrzeug am Mittwoch.
An zwei Tagen – Mittwoch und Donnerstag – können Wiesngäste das Shuttle testen, bei dem vorsichtshalber ein Sicherheitsfahrer eingreifen kann. Rund um das Wiesngelände wird die Fahrt zum Härtetest: Fahrräder, Rikschas – und Fußgänger, die teils unter erheblichem Alkoholeinfluss auf Schlingerkurs unterwegs sind. Das Versuchsfahrzeug namens «Edgar» steckt voller Technik: Kameras, Sensoren und KI sollen dafür sorgen, dass die Fahrt unfallfrei bleibt.
Autonomes Wegfahren von Wiesn könnte Führerschein bewahren
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nannte autonomes Fahre «extrem zukunftsträchtig». Die Automatisierung des Verkehrs sei die Zukunft, sagte Reiter mit Blick auf den Mangel an Busfahrerinnen und Fahrer. Die Stadt habe etwa Busse «aber niemanden, der sie fährt».
TUM-Präsident Thomas Hofmann sagte, die Technik sei noch nicht ganz bis zu Ende ausgereift. Aber: «Mobilität entsteht da, wo sie auf die Straße geht.» Autonomes Fahren in städtischen Umgebungen, insbesondere mit vielen Fußgängern, gilt als besonders schwierig. Anders als beispielsweise auf der Autobahn, wo der Verkehr in relativ geregelten Bahnen verläuft, muss die Steuerung des Fahrzeugs auf eine ungleich höhere Menge an unerwarteten Ereignissen reagieren.