05.09.2024 10:44 Uhr | Lesezeit: 2 min
VW Golf-Modelle bei der Endmontage © Foto: picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg
von dpa
Trotz Krise und mieser Stimmung in der deutschen Autoindustrie sieht Ifo-Expertin Anita Wölfl Hoffnung. Sie würde die Branche nicht abschreiben, sagte die Wirtschaftsforscherin auch angesichts des am Mittwoch vom Ifo vermeldeten “Sturzflugs” der Stimmung. “Es ist nicht die erste Krise, durch die die Automobilindustrie durch muss.” Und es werde auch nicht die letzte sein.
Grundsätzlich sieht Wölfl diese Resilienz auch bei den Zulieferern. “Mein Eindruck ist, dass die meisten sich relativ gut angepasst haben.” Dies gelte besonders für diejenigen, die sich darauf eingestellt hätten, dass der Elektromotor kommt.
Wölfl: Hersteller haben zu spät reagiert
Dazu kämen angesichts des starken Wettbewerbs auch andere Themen wie geänderte Kundenerwartungen. Im wichtigsten Elektromarkt China sei es sehr viel wichtiger, was ein Auto an Info- und Entertainment zu bieten habe – und da seien die Deutschen noch im Rückstand, so Wölfl.
Neben diesen strukturellen Problemen leide die Autoindustrie zudem an der allgemeinen weltweiten Konjunkturentwicklung. Das trifft die exportorientierte Branche besonders. Beim jüngst vom Ifo veröffentlichten monatlichen Branchenklima war auch der Indikator für die Exporterwartungen deutlich gesunken und lag mit minus 29,6 Punkten so tief wie schon lange nicht mehr.