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Trotz Absatzflaute - China baut seinen Anteil am deutschen E-Auto-Markt aus

trotz absatzflaute - china baut seinen anteil am deutschen e-auto-markt aus

Autos des chinesischen Herstellers BYD. IMAGO/Newscom / EyePress

Chinesische Hersteller dominieren den Markt für E-Autos in Deutschland immer mehr. Das zeigen aktuelle Daten. Die EU droht unterdessen mit hohen Strafzöllen auf E-Auto-Importe aus der Volksrepublik.

China konnte trotz insgesamt schwacher Nachfrage seine Stellung als bedeutender Exporteur von E-Autos nach Deutschland stärken, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Die Anzahl der rein elektrischen Autos, die aus dem Reich der Mitte eingeführt wurden, nahm zwar von Januar bis April um 15,7 Prozent auf 31.500 Fahrzeuge ab. Doch laut dem Bericht stieg Chinas Anteil an den deutschen E-Auto-Importen im selben Zeitraum und beträgt derzeit 40,9 Prozent. Diese Zahlen weise das Statistische Bundesamt aus. Das bedeutet: Chinesische E-Auto-Hersteller litten weniger unter der schwachen Nachfrage als ihre europäischen Konkurrenten – und wohl auch Tesla .

2023 lag Anteil chinesischer E-Autos bei lediglich 29 Prozent

Im Gesamtjahr 2023 führte Deutschland insgesamt 447.200 E-Autos ein. Davon kamen laut dem „Handelsblatt“ 29,0 Prozent aus China, also 129.688 Fahrzeuge. Im Jahr 2020 lag Chinas Anteil an in Deutschland verkauften E-Autos noch unter acht Prozent.

EU droht mit Strafzöllen bis zu 38,1 Prozent für Chinas E-Autos

Die Europäische Kommission wirft der chinesischen Regierung vor, mit unerlaubten Subventionen die heimische E-Auto-Branche zu stärken. Das erlaube chinesischen Herstellern wie BYD, Geely und Nio, ihre Fahrzeuge deutlich billiger als europäische Hersteller anbieten zu können. Deshalb droht die EU mit bis zu 38,1 Prozent Importzöllen auf E-Autos aus chinesischer Produktion. Bevor die drastische Maßnahme greift, will die EU mit China in Verhandlungen treten. Kommt es zu keiner Einigung, belegt die EU die entsprechenden Fahrzeuge mit Importzöllen.

Dagegen wehren sich einige deutsche Hersteller. Mercedes-Benz-Boss Ola Källenius sagte jüngst, dass eine mögliche Importsteuer auch deutsche Import-E-Autos treffen würde. Sowohl Mercedes-Benz als auch BMW importieren in China gefertigte E-Autos auf den europäischen Markt.

Ob die EU ihre angedrohten Strafzölle ab Juli erhebt, ist noch offen. Jüngst hatte die US-Regierung unter Präsident Joe Biden eine noch drastischere Maßnahme ergriffen: Sie erhöhte den Importzoll auf chinesische E-Autos von 25 auf 100 Prozent. Damit verdoppelt sie den Listenpreis von E-Autos aus der Volksrepublik.

BYD 2023 größter E-Auto-Hersteller der Welt

Laut Daten von all-electronics.de lag im Jahr 2023 der chinesische Hersteller BYD weltweit auf Rang eins bei der Anzahl der verkauften E-Autos. Der Konzern setzte 2.876.748 Fahrzeuge ab. Dahinter folgt Tesla. Der Konzern verkaufte 1.808.642 E-Autos. Den weltweiten Rang drei nahm BMW mit 500.050 Fahrzeugen ein.

Große Autokonzerne wie Ford und Toyota lagen weit dahinter. So kam Ford auf 160.567 Fahrzeuge, Toyota auf nur 155.105 E-Autos.

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