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Traumwagen-Sammlung zu verkaufen - Bugatti, Ferrari, Lamborghini und Gruppe B

Sportwagen von Ferrari, Bugatti, Lamborghini und drei Gruppe-B-Rallyeautos sind die Eckpfeiler einer Traumwagen-Sammlung, die RM Sotheby’s am 5.11.2022 in London versteigert.

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Lamborghini Miura SV (1971)

Am 5. November 2022 versteigert RM Sotheby’s in London eine Sammlung von 18 Traumautos. Die Gran Turismo Collection begann vor 25 Jahren mit einem Ferrari F40 aus erster Hand und umfasst nun neben sieben Acht- und Zwölfzylindermodellen aus Maranello Supersportwagen von Bugatti, Jaguar und Lamborghini sowie drei Gruppe-B-Rallyeautos.

Jedes einzelne dieser Autos könnte im Zimmer eines autobegeisterten Jungen der 80er- oder 90er-Jahre als Modell im Regal gestanden oder auf einem Poster an der Wand gehangen haben. Das älteste Modell der Sammlung ist ein Lamborghini Miura SV von 1971, das jüngste ist ein Bugatti Chiron Super Sport 330+ von 2022. Damit umfasst die Sammlung 50 Jahre Supersportwagen-Geschichte – mit der Gruppe B als Nebenpfad.

Toivonens Delta S4

Von diesem Nebenpfad stammt ein Highlight der Sammlung: Es ist jener Lancia Delta S4, mit dem Heri Toivonen 1986 die Rallye Monte Carlo gewonnen hat. Der Delta S4 war ein furchteinflößendes Gerät auf dem Höhepunkt des freizügigen Gruppe-B-Reglements: Unter einer Silhouette, die nur noch entfernt an das Serienauto erinnert, steckt ein Gitterrohrrahmen. Im Heck, das sich am Stück aufklappen lässt, sitzt längs vor der Hinterachse ein eigens für den Rallyeeinsatz konstruierter Motor, der unter diversen Kühlern, Leitungen und Schläuchen kaum zu sehen ist: Der 1,8-Liter-Vierzylinder wirkt vor dem Turbolader mit dem Durchmesser einer mittleren Bratpfanne etwas verloren. Ein zusätzlicher Kompressor verhilft dem Motor zu 480 PS. Das ganze Auto wiegt 890 Kilogramm. Der Schätzpreis liegt bei 2,05 bis 2,65 Millionen Euro.

Toivonen und sein Beifahrer Sergio Cresto kommen am 2. Mai 1986 bei einem schweren Unfall während der Rallye Korsika ums Leben. Beide verbrennen im Auto, die genauen Umstände konnten nie geklärt werden. Kurz danach beschließt der Weltverband das Ende der Gruppe B. Ab 1. Januar 1987 gelten die seriennäheren Regeln der Gruppe A.

La Ferrari und Enzo aus erster Hand

Der Ferrari Enzo Ferrari kam als Neuwagen in die Sammlung. Lackiert in klassischem Rosso Corsa, passt er perfekt zum Ersthand-F40, mit dem die Sammlung startete, sowie den ebenfalls roten Ferrari 288 GTO, F50 und La Ferrari. Der Enzo hat 71.937 Kilometer hinter sich – und einen Unfall, dessen Folgen im Werk beseitigt wurden. Diverse Rechnungen belegen laut Beschreibung die regelmäßige Wartung des Supersportwagens bei Spezialisten. Zuletzt wurden im August 2021 für umgerechnet rund 6.100 Euro Flüssigkeiten, Filter, Riemen und Zündkerzen erneuert. Den Wert des Autos schätzt RM Sotheby’s auf 2,1 bis 2,6 Millionen Euro.

Einer von 499 produzierten La Ferrari kam 2014 ebenfalls als Neuwagen in die Sammlung. Auch diesen Supersportwagen fuhr der unbekannte Sammler. Statt ihn unbewegt in eine Halle zu stellen, legte er 24.233 Meilen (38.773 km) zurück und brachte auch dieses Auto regelmäßig zum Service – zuletzt im März 2022. Insgesamt kostete die Wartung in den vergangenen acht Jahren über 30.000 britische Pfund, heute wären das umgerechnet etwa 34.400 Euro.

Einer von 150 Lamborghini Miura SV

Auf die Idee, einen V12-Motor quer in ein Chassis einzubauen, muss man erst einmal kommen. Gian Paolo Dallara tat genau dies, als er im Alter von 28 Jahren bei Lamborghini den Auftrag erhielt, einen spektakulären Sportwagen zu konstruieren. Den Zwölfzylinder, von Giotto Bizzarrini konstruiert, hatte Lamborghini schon im Programm. Das Chassis mit dem Motor zeigte Lamborghini 1965 auf dem Turiner Autosalon. Die fehlende Karosserie zeichnete ein junger Mitarbeiter von Bertone, Marcello Gandini. Das gesamte Auto hatte 1966 während des Genfer Salons Premiere.

Insgesamt 762 Miura baute Lamborghini, davon 150 SV. Der hatte eine breitere Spur, größere Räder und etwas mehr Leistung. Ein solches Exemplar rollte am 17. August 1971 aus der Fabrik und wurde in die USA exportiert. Nachdem der ursprünglich in Rosso Corsa lackierte Sportwagen mehrmals den Besitzer, das Land und die Farbe gewechselt hatte, kam er 2015 in die Gran Turismo Collection und wurde in Verde Miura lackiert. In den letzten sieben Jahren hat er weniger als 300 Kilometer zurückgelegt. Die exakte Laufleistung ist unbekannt. Der Schätzpreis liegt bei 2,25 bis 2,6 Millionen Euro.

Bugattis Schnellster: Chiron Super Sport 300+

Schnellstes, jüngstes und teuerstes Auto der Sammlung ist ein Bugatti Chiron Super Sport 330+. Das Sondermodell aus Anlass des Geschwindigkeitsrekords von 304,773 miles per hour (487,6 km/h), den Testfahrer Andy Wallace auf dem VW-Testgelände in Ehra-Lessien erreicht hatte. Nie zuvor war ein Straßenauto schneller.

Bugatti baute daraufhin für gute Kunden 30 Chiron Super Sport 300+ mit Longtail-Heck und 1.600 PS. Alle 30 Exemplare sind in Carbon Black lackiert, stehen auf schwarzen Magnesiumrädern und haben Akzente in Jet Orange. Der Innenraum ist mit Carbon, Leder und Alcantara in Beluga Black und Jet Orange ausgestattet. Das Exemplar aus der Gran-Turismo-Sammlung hat 1.416 Meilen (2.266 km) auf dem Tacho und laut RM Sotheby’s einen Wert von 4,7 bis 5,5 Millionen Euro.

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