Als der Trabant 1.1 herauskam, wurde er als "Mumie mit Herzschrittmacher" verlacht. Heute hat der Viertakter seinen Platz in der Trabi-Familie. Klassiker des Tages!
Der Rettungsversuch per Viertakter kam für den Sachsenring Trabant zu spät: Der 41-PS-Motor aus dem VW Polo 86C konnte den Trabi nicht vor dem Untergang bewahren. Im Gegenteil, da die anvisierten Kunden kurz nach dem Marktstart die Möglichkeit bekamen, Westautos zu kaufen, verlachten viele die “Mumie mit Herzschrittmacher”. Das ist schade, denn das Leistungsplus macht den leichten Trabi zum Spaßmobil.
Dieser Trabant kann richtig schnell
Allerdings gehört etwas Mut dazu, die Möglichkeiten des Trabant 1.1 auszuschöpfen. Schließlich sitzt man wie eh und je in einer zarten Duroplast-Karosse. Doch der Kleine dankt es dem engagierten Lenker mit Fahrleistungen, für die Trabis mit Zweitakter erst aufwendig frisiert werden mussten. Ohne Gegenwind schnurrt der 700 Kilo leichte “Eins Eins” den Berg runter bis auf 150 km/h.
Beim Trabant-Kaufen entscheidet der Zustand
Drinnen geht es enger zu als im Zweitakter. Schuld sind die verstärkten A-Säulen und der Schalthebel in der Mitte des Fußraums. Was man zum Fahren braucht, ist da, alles andere nicht. Highlight im Innenraum ist das gemütliche Gestühl, auf dem man auch längere Strecken recht entspannt unterwegs ist. Man möchte bloß nicht mit dem Kopf gegen die Hartplastik-Kopfstützen knallen.
Bild: Thomas Starck Fans sollten sich bei der Suche Zeit nehmen und sich gegebenenfalls an Kenner wenden. Die haben den Sonderling längst ins Herz geschlossen. Viele der Trabant 1.1, die damals einen Abnehmer fanden, wurden in fast 30 Jahren Alltagseinsatz verschlissen. Das gilt auch für Exemplare aus Osteuropa, etwa aus Ungarn. Eine gründliche Untersuchung auf Rost muss sein! Verfaulte Blechpartien sind typisch. Autos in gutem Originalzustand gibt es schlicht nicht. Dafür macht die Technik fast nie Probleme. Als besonders rar gilt der zivile Kübel Trabant 1.1 Tramp.