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Toyota C-HR

Toyota C-HR: Kompakt-SUV mit Plug-in-Hybrid als Studie

Der Nachfolger des Toyota C-HR bleibt optisch eigenwillig, wird aber beim Antrieb auf Plug-in-Hybrid umgestellt. Das bedeutet auch deutlich höhere Preise.

toyota c-hr: kompakt-suv mit plug-in-hybrid als studie

(Bild: Toyota)

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Es ist gut ein Jahr her, da stellte Toyota seine Pläne vor, ins Geschäft mit Elektroautos einzusteigen. Der Konzern war spät dran, andere haben längst entsprechende Modelle im Sortiment, und die Nachfrage gibt ihnen recht. Toyota gehört indes zu den Wenigen, die für eine Technologieoffenheit werben. “Wir lassen uns dabei von einem einfachen Grundsatz leiten: CO₂ ist der Feind und nicht ein bestimmter Antriebsstrang”, sagte Dr. Gill Pratt, Chief Scientist der Toyota Motor Corporation und CEO des Toyota Research Institute. Vorerst wird die Freiheit, auch abseits von batterieelektrischen Antrieben etwas anzubieten, auch mit Plug-in-Hybriden argumentativ verkauft. Der nächste C-HR kommt ebenfalls als PHEV auf den Markt.

Antrieb aus dem Prius PHEV?

Technisch dürfte er dem gerade vorgestellten Prius PHEV ähneln. Wir gehen also von einer Systemleistung von rund 160 kW aus. Die Batterie hätte 13,6 kWh, was im aerodynamisch günstigen Prius im WLTP für 69 km genügen soll – eine Angabe, die ausdrücklich noch nicht final ist und sich noch nach oben verschieben könnte. Im C-HR sollten es im Zyklus immer noch mindestens etwa 60 km sein. Noch verrät Toyota zum Kompakt-SUV keine technischen Daten.

Zu den Verbrauchswerten eine Einordning: Wir kritisieren Plug-in-Hybride häufig für drei eklatante Schwächen: hoher Verbrauch, knappe Reichweite und lahmes Ladetempo. Toyota hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie mit ihrem Aufbau des Plug-in-Hybridantriebs zwei dieser Kritikpunkt angehen. Denn der E-Motor ist hier Teil der Leistungsverzweigung und kein Zusatz zwischen Verbrenner und Getriebe. Das macht den Antrieb bekanntermaßen vergleichsweise sparsam. Im deutlich größeren RAV4-PHEV kamen wir auf einen reinen Stromverbrauch von minimal rund 21 kWh/100 km – das schaffen nicht viele PHEV. Der kompaktere C-HR dürfte das nochmals unterbieten und damit zu den sparsamsten PHEV-SUVs gehören.

Seriennahe Studie

Optisch verlässt die seriennahe Studie, die Toyota jetzt zeigt, die grundsätzliche Linie des Vorgängers nicht. Die hinteren Türen sind weiterhin kaschiert, die Heckscheibe verläuft nochmals etwas flacher. Riesige Räder, deren Pneus nur eine geringe Flankenhöhe aufweisen, sind dem Zeitgeschmack geschuldet. Markant ist die vertikale Zweifarben-Lackierung: Das Heck ist schwarz mit orangen Akzenten. Die optische Absetzung der C-Säule erinnert an den Kia Niro. Statt Außenspiegeln hat der C-HR Kameras, die ihre Aufnahmen auf Bildschirme im Armaturenbrett liefern.

Preise dürften kräftig steigen

Das Serienmodell des Toyota C-HR dürfte Ende nächsten Jahres auch in Europa auf den Markt kommen. Kunden dürfen sich darauf einstellen, dass die Preise, bedingt durch das PHEV-Konzept, gegenüber dem noch aktuellen Modell deutlich steigen werden. Den C-HR verkauft Toyota derzeit offiziell ab 31.990 Euro, in den großen Autobörsen werden Neuwagen und Tageszulassungen zum Teil für weniger als 28.000 Euro gehandelt. Dafür bekommt die Kundschaft ein Hybrid-SUV, das mit 4,4 Metern etwa so lang wie ein Skoda Karoq (Fahrbericht) ist und vergleichsweise sparsam mit der Fahrenergie umgeht. Also mit Sprit und Strom gleichermaßen.

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Toyota C-HR (10 Bilder)

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Es bleibt dabei: Der Toyota C-HR ist weiterhin …

Bis 2040 will Toyota in Europa komplett klimaneutral agieren. Alle Neuwagen in der EU sollen bis 2035 emissionsfrei unterwegs sein, verspricht Toyota. Sonderlich ambitioniert erscheint das auf den ersten Blick nicht, denn ab 2035 sind neue Verbrenner in der EU nicht mehr zulassungsfähig. Doch Toyota treibt trotz der propagierten Technologieoffenheit möglicherweise einen anderen Hintergrund voran. Denn wenn man den Begriff “emissionsfrei” wortwörtlich auslegt, bedeutet er nicht nur den CO₂-freien Betrieb eines Autos, sondern bezieht auch die restlichen Abgase mit ein. Ob Toyotas Ansatz so weit reicht, wird sich zeigen.

(mfz)

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