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Toyota Auris Hybrid: Gebrauchtwagen-Test

Ist der kompakte Toyota Auris Hybrid gebraucht so solide wie das Image der Marke? AUTO BILD macht den Check.


Nomen est omen. Beim Auris (so hieß der Corolla bei uns von 2006 bis 2019) steckt der Anspruch im Namen: Er ist abgeleitet vom lateinischen aurum für Gold. Stückzahlenmäßig reichte es in Deutschland zwar nie für den ersten Platz, doch der Kompakte hat andere Stärken. Die zweite Generation (Werkscode E180) wurde von 2013 bis 2019 angeboten. Unser Testwagen vom Toyota-Autohaus Bremer in Celle wurde erstmals im Oktober 2015 zugelassen, trägt damit bereits ein dezentes Facelift. Laut Schwacke-Datenbank kostete er neu inklusive 17-Zoll-Alufelgen, Sitzheizung und 6,1-Zoll-Touch2-Infotainment 25.765 Euro.
Was ist der Auris für ein Charakter? Trotz des damals progressiven Keen-Look-Designs blieb er ein braver Vertreter seiner Zunft. Vorn sitzt es sich auf beheizbaren Polstern manierlich, im Fond wirkt jedoch die Beinfreiheit recht knapp. Federung und Lenkung wirken weniger geschliffen als bei der deutschen Konkurrenz.

Toyota Auris Hybrid gebraucht: extrem solide gemacht

Mehr Sein als Schein war dennoch einmal mehr das Credo der Toyota-Ingenieure: Ehrliche Kunststoffe ohne Softlack, eine mechanische Handbremse und simple Metallbügel zur Sitzlängsverstellung zeugen von bodenständiger Kost. Doch genau die altert prima, denn auch nach sechseinhalb Jahren wirkt unser Testwagen topfit. Er ist nicht nur nahezu frei von Gebrauchsspuren, sondern extrem solide gemacht. toyota auris hybrid: gebrauchtwagen-test

Das Cockpit des Auris: leichte Bedienbarkeit, robuste Materialien, betagt wirkendes Infotainment.

Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Und sein Kern ist innovativer als gedacht! Unter der Haube werkelt ein erstaunlich geschmeidiger Hybrid mit 136 PS Systemleistung. Ein 1,8 Liter großer 99-PS-Benziner und ein 82-PS-Elektromotor ergänzen sich zu einem Antrieb, der zusammen mit dem serienmäßigen Stufenlosgetriebe wie gemacht ist fürs Gleiten. Ein 1,3-kWh-Nickel-Metallhydrid-Akku lädt im Fahrbetrieb zuverlässig nach, einen Ladestecker gibt es nicht.

Verbrauch: In der Stadt sind vier Liter realistisch

Der Auris ist Spezialist für Entspannung und effizientes Fortkommen von A nach B. In der Praxis sind auf Langstrecke Verbräuche um fünfeinhalb und in der Stadt um vier Liter absolut realistisch. Und die Technik hält: 2022 kassierte ein Prius mit identischem Hybrid-System im AUTO BILD-Dauertest nach 150.000 Kilometern die Note 1.

  • Motor: Benzin-Hybrid/vorn
  • Batterieart: Nickel-Metallhydrid-Akku
  • Dauerleistung: 73 kW (99 PS) bei 5200/min 
  • Systemleistung: 100 kW (136 PS) 
  • Drehmoment: 142 Nm bei 4000/min
  • Höchstgeschw.: 180 km/h
  • 0-100 km/h: 10,9 s
  • Akkugröße/Tank: 1,3 kWh/45 l
  • Getriebe/Antrieb: CVT-Automatik/Vorderrad
  • L/B/H: 4330/1760/1475 mm
  • Kofferraumvolumen: 360-1200 l 
  • Leergewicht/Zuladung: 1385/430 kg


Ziemlich sicher ist der Auris außerdem auch: 2013 reichte es für fünf Sterne im Euro-NCAP-Crashtest. Spurhalte-, Licht- und Verkehrszeichenassistent kosteten einst jedoch extra. Leichte Abzüge gibt es für die geringe Anhängelast von maximal 380 Kilogramm sowie die heftigen Versicherungseinstufungen. Seine enorme Wertstabilität sorgt dennoch dafür, dass der Auris II seinen Preis wert ist – auch wenn er nicht als Schnäppchen durchgeht.

  • Testverbrauch: 5,1 l S/100 km
  • CO2 gem. NEFZ-Zyklus: 79 g/km
  • Inspektion: 230-450 Euro
  • Haftpflicht (20)*: 650 Euro
  • Teilkasko (24)*: 773 Euro
  • Vollkasko (22)*: 1125 Euro
  • Kfz-Steuer (Euro 6): 36 Euro
  • Hochvoltbatterie: 2118 Euro
  • E-Hybridantrieb: 4299 Euro
  • Wasserpumpe: 755 Euro
  • Zahnriemen: entf., Steuerkette
  • Nachschalldämpfer: 485 Euro
  • Kotflügel vorn links, lackiert: 1097 Euro
  • Bremsscheiben und -klötze: 322 Euro
  • Infotainmentbildschirm: 1958 Euro
  • Sommerreifen (225/45 R 17 91W): 500 Euro


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