100 Jahre 24 Stunden von Le Mans, 10 Dramen - Herzzerreißende Geschichten vom Circuit de la Sarthe - Heute: Als fast der "falsche" Ferrari gewann
In den 1960er-Jahren war Ferrari die dominierende Marke bei den 24 Stunden von Le Mans. Oft schien es nur darum zu gehen, welches der roten Autos das Rennen gewinnen würde.
Ricardo und Pedro Rodriguez waren jung, besaßen aber bereits Le-Mans-Erfahrung. 1959 hatten sie sich ein Auto geteilt. Und vor allem waren sie schnell. Mit einem Dreiliter-Testa-Rossa des North American Racing Teams (NART) kämpften sie 1961 über weite Strecken des Rennens gegen die Werks-Testa-Rossa von Olivier Gendebien und Phil Hill, Willy Mairesse und Mike Parkes, sowie gegen Ginther/von Trips, deren 246 SP ebenfalls ein Werks-Ferrari war.
Das NART-Auto setzte sich nach den ersten Scharmützeln an die Spitze, aber die Führung wechselte hin und her, selbst als am Samstagabend Regen einsetzte. Mairesse/Parkes und Ginther/von Trips verloren in der Nacht Zeit, sodass es zu einem direkten Kampf zwischen Gendebien/Hill – den Siegern von 1958 – und NART kam. Nach 14 Stunden trennten sie nur zehn Sekunden.
“Die Zuschauer feuerten die jungen Mexikaner die ganze Zeit an und zeigten ihre Enttäuschung hemmungslos, als das Auto ausfiel”, berichtete ‘Autocar’. “Ohne die Rodriguez-Jungs wäre es ein wesentlich langweiligeres Le Mans gewesen.”
Leider sollte Ricardo – der die schnellste Runde gedreht hatte – nur noch ein weiteres Mal in Le Mans antreten, bevor er beim Großen Preis von Mexiko 1962 ums Leben kam. Pedro Rodriguez gewann die 24 Stunden von Le Mans schließlich 1968 zusammen mit Lucien Bianchi in einem Ford GT40 von John Wyer Automotive Engineering Gulf.