100 Jahre 24 Stunden von Le Mans, 10 Dramen - Herzzerreißende Geschichten vom Circuit de la Sarthe - Heute: Ralf Kelleners und sein doppeltes Pech
Ralf Kelleners mag vielleicht nicht unbedingt der erste Name sein, der einem einfällt, wenn man an Pechvögel bei den 24 Stunden von Le Mans denkt. Tatsächlich aber hatte der Deutsche zweimal – noch dazu in aufeinanderfolgenden Jahren – derart Pech, dass er in unsere Liste der größten Le-Mans-Dramen gehört.
Nachdem Bob Wollek im anderen 911 am Sonntagmorgen einen Unfall hatte, führten Kelleners/Dalmas/Collard das Rennen an. Weniger als zwei Stunden vor Schluss das Drama: Nach einem routinemäßigen Boxenstopp reihte sich Kelleners mit einer Runde Vorsprung wieder auf der Strecke ein, als der Porsche wenige Kilometer später auf der Hunaudieres-Gerade plötzlich Flammen schlug.
Kelleners konnte sich auf dem brennenden Auto befreien, aber das Rennen war gelaufen. Ursache war ein Ölleck. Der Sieg ging an den damals 29-jährigen Tom Kristensen.
In der Nacht gab es auch am anderen Toyota Getriebeprobleme, weshalb Porsche das Kommando übernahm. Die 911 GT1-98 bekamen aber ihrerseits technische Probleme. Und so lag der vom siebten Startplatz ins Rennen gegangene Toyota von Kelleners/Boutsen/Lees am Sonntagmorgen doch wieder in Führung.
Weil aber das Getriebe weiterhin Sorgen bereitete, wurde die Übersetzung ein zweites Mal geändert. So kam erlangte der Porsche von Allan McNish, Laurent Aiello und Stephane Ortelli wieder Anschluss und es kündigte sich ein Duell Toyota vs. Porsche an.
Kelleners wurde so ein weiteres Mal um den Le-Mans-Sieg gebracht. Einen Klassensieg (GT2) hatte er im Jahr 1996, direkt bei seinem Debüt an der Sarthe, errungen. Ein Gesamtsieg aber sollte ihm nie gelingen.