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Tesla wirbt 24M-Batteriespezialisten für DBE-Technik ab

"Dry Battery Electrode"-Technik soll Herstellung deutlich vereinfachen

tesla wirbt 24m-batteriespezialisten für dbe-technik ab

Tesla hat bekanntlich immer noch Schwierigkeiten, vom vollen Potenzial seiner 4680-Zellen zu profitieren. Denn dazu gehört auch die Verwendung der Trockenbeschichtung von Kathode und Anode.

Nun hat Elon Musk offenbar einen Experten abgeworben, um die Technologie endlich in den Griff zu kriegen. Der Batteriespezialist Matt Tyler sei vom US-Batterieherstellern 24M abgeworben worden, berichtet Electrek.

Der Maschinenbauer soll sich nach dem Artikel schon über ein Jahrzehnt mit Batteriezellen beschäftigen und war bei 24M zuletzt Vice President of Advanced Manufacturing. Als solcher war er verantwortlich für die Entwicklung der Fertigung von Zellen mit halbfesten Elektroden.

Der Ingenieur zog angeblich im Februar von Massachusetts nach Fremont, Kalifornien, und ist jetzt „Director of Dry Electrode Development“ bei Tesla. Er soll den Herstellungsprozess hochzufahren, damit Tesla das volle Potenzial der Technologie in den 4680-Zellen nutzen kann.

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Das Dry-Battery-Electrode-Verfahren (DBE) soll die nötige Produktionsfläche und den Energiebedarf verkleinern (Slide vom Battery Day)

Die “Dry Battery Electrode”-Technik (DBE) zur trockenen Beschichtung der Elektroden hatte Elon Musk schon bei seinem Tesla Battery Day vorgestellt. Bisher werden die Elektroden mithilfe von Lösungsmitteln beschichtet, die anschließend aufwendig wieder entfernt werden müssen. Dazu müssen die Elektroden in riesigen Öfen getrocknet werden, wobei die giftigen Lösungsmittel zurückgewonnen werden müssen – das treibt die Kosten. Das DBE-Verfahren würde die Produktion vereinfachen und billiger machen.

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Das traditionelles Nassverfahren zur Elektrodenbeschichtung treibt die Kosten (Tesla Battery Day)

Das Verfahren stammt von der US-Firma Maxwell, wie InsideEvs USA 2019 berichtete. Durch die Übernahme von Maxwell im selben Jahr gelangte Tesla in den Besitz der Technologie. Die DBE-Beschichtung der Anode scheint Tesla inzwischen zu beherrschen, nicht jedoch die Trockenbeschichtung der Kathode.

Bei 24M Technologies handelt es sich um ein Spin-out-Unternehmen des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die in Cambridge ansässige Firma hat ein Verfahren für die Herstellung von so genannten semi-solid electrodes entwickelt.

Diese “halbfesten” Elektroden verwenden kein Bindemittel und nutzen stattdessen eine klebrige Aufschlämmung, wie aus einem Artikel der MIT News hervorgeht. Statt Lösungsmitteln sollen dabei “aktive Substanzen” verwendet werden – möglicherweise handelt es sich dabei um eine Art Puder, wie ihn auch Tesla einsetzen will (“Powder into Film”). Das 24M-Produktionsverfahren soll die Kosten um bis zu 40 Prozent senken. Tesla hatte ebenfalls eine Senkung der Produktionskosten versprochen.

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Das Dry-Battery-Electrode-Verfahren (DBE) verwandelt einen Puder in eine filmartige Beschichtung (Tesla Battery Day)

An dem 24M-Verfahren soll auch Volkswagen interessiert sein. Jedenfalls klingt das 24M-Verfahren, als wäre es mit der DBE-Technik eng verwandt.

Unser Titelbild zeigt die Fertigung von 4680-Zellen.

Quelle: Electrec.co, MIT News (24M-Technik)

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