Tesla plant offenbar, die Produktion in seinem Werk in Shanghai in den nächsten zwei Monaten zu steigern, um die gestiegene Nachfrage zu bedienen. Dabei geht es aber nicht um weitere Ausbaumaßnahmen, um die Kapazität zu steigern, sondern eine höhere Auslastung der zuletzt etwas gedrosselten Anlagen.
Im Dezember hatte Tesla dort wegen steigender Lagerbestände die Produktion gegenüber November um etwa ein Drittel gesenkt und die Neujahrsferien für die Arbeiter im Januar verlängert. Anfang Januar senkte Tesla dann die Preise für sein Model 3 und Model Y massiv – zunächst in China und wenig später auch in Europa und den USA.
Wie Elon Musk kürzlich bei der Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen für 2022 erklärte, verzeichnete Tesla nach der Preissenkung im Januar etwa doppelt so hohe Bestellzahlen. Ob diese Nachfrage vor allem aus China kommt oder auch aus Exportmärkten, gab Musk dabei nicht an. Für Europa werden das Model Y Long Range und Model Y Performance inzwischen nur noch in Grünheide gebaut, die Basismodelle mit LFP-Akku und Heckantrieb werden jedoch noch aus der Giga Shanghai importiert. Da im Rahmen der Preissenkung in Europa eben jenes LFP-Modell deutlich günstiger geworden ist, könnte auch hier die Nachfrage deutlich angezogen haben. Bis zur Preissenkung war das Basismodell nur etwas günstiger als der Long Range mit Allrad, inzwischen ist die Differenz aber auf 10.100 Euro gestiegen – was wohl einige Kunden zu dem Basis-Modell gebracht hat.
Bereits 2022 war Shanghai das Output-stärkste Tesla-Werk. Trotz des zwischenzeitlichen Covid-Lockdowns setzte Tesla 710.865 in China gebaute Fahrzeuge ab – 439.770 blieben im Inland, 271.095 gingen in den Export.
reuters.com