Bild: Tesla
„Diese Entwicklung bewerten wir als Supergau“, sagte Manu Hoyer von der Bürgerinitiative dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Sie rechne mit weiteren Einschnitten in Natur und Umwelt.
Schon die Ankündigung der Ansiedelung und der Bau der bisherigen Fabrik haben für Proteste von Umweltschützern und Anwohnern gesorgt. Neben der für den Standort erforderlichen Abholzung steht dabei insbesondere der Wasserverbrauch im Fokus. Mit Blick auf die aktuellen Ausbaupläne hat Tesla erklärt, dafür erst einmal keine weiteren Wassermengen zu benötigen. Es sei eine vollständige Aufbereitung und Wiederverwendung bei der Produktion anfallender Abwässer vorgesehen.
Der Umweltverband Grüne Liga erklärte dagegen, Ankündigungen von Tesla mittlerweile skeptisch zu sehen. Man müsse bedenken, dass bei einer Abwasserbehandlungsanlage auch Feststoffe anfallen, die in dem Wasserschutzgebiet dann gehandhabt werden müssen, so Geschäftsführer Michael Ganschow. „Ob das so ökologisch ist, das wage ich zu bezweifeln.“ In den Antragsunterlagen spiegelten sich die vermeintlich ökologischen Absichten nicht wider.
Die IG Metall freut sich derweil über neue Arbeitsplätze für die Region. Die Industriegewerkschaft fordert allerdings bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. „Da streiten wir sehr darum, das Thema Zeit, Arbeitszeit, Schichtmodelle in Form von Tarifverträgen auch am Ende mit Innovation zu verbinden. Das ist unser Ausbauziel bei Tesla“, sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Irene Schulz dem rbb.
Tesla ist der größte private Arbeitgeber in Brandenburg. Der US-Elektroautobauer strebt in seiner deutschen „Gigafactory“ in der ersten Ausbaustufe eine Fertigung von 500.000 Elektroautos pro Jahr an, dafür sind 12.000 Mitarbeiter vorgesehen. In der nächsten Stufe soll die Produktion perspektivisch auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr steigen. Dabei hat Tesla nicht nur mit Umweltschützern und Anwohnern zu kämpfen, sondern Berichten zufolge auch mit Schwierigkeiten beim Anwerben und Halten der Belegschaft.