Auslieferung der 800-km-Version soll noch dieses Jahr beginnen, twittert Elon Musk
Man mag von Elon Musk halten, was man will, aber seine Aussagen sind mit großer Vorsicht zu genießen. Die Verspätungen beim Start einzelner Modelle (und des Full Self Driving) sind legendär, und kürzlich verkaufte er Tesla-Aktien im Wert von ein paar Milliarden, kurz nachdem er angekündigt hatte, keine mehr zu veräußern.
Doch nun twittert derselbe Musk, dass die 800-Kilometer-Version des Semi schon dieses Jahr ausgeliefert werden soll:
Musk bezieht sich auf seinen Masterplan 2 vom Juli 2016, in dem es heißt, dass ein Elektrolaster nötig sei Semi die Rede, und da heißt es nur, dass Elektrolaster nötig sind:
Der Semi wurde etwa ein Jahr nach diesem Statement vorgestellt. Damals hieß es, die Produktion sollte schon 2019 starten. Seither hat sich der batterieelektrisch angetriebene Sattelzug jedoch immer wieder verspätet.
Musk kündigt die 500-Meilen-Version an, das ist die variante mit der größeren Reichweite – daneben soll es noch eine mit 300 Meilen (480 km) geben, wie aus der Tesla-Website zum Semi hervorgeht. Der Preis soll danach bei 180.000 Dollar liegen:
Technische Daten des Tesla Semi (laut Tesla-Homepage)
Elon Musk hat mehrfach gesagt, für die riesigen Batterien des Semi bräuchte man die neuen 4680-Zellen, die derzeit nur in kleinen Mengen produziert werden. Wenn wir uns recht erinnern, hat Elon Musk kürzlich davon gesprochen, zum Jahresende würden beträchtliche Mengen 4680-Zellen zur Verfügung stehen. Vielleicht hat ihn das zu seinem Tweet gebracht.
Wie groß die Batterien sein werden, ist nicht bekannt, aber wenn der Stromverbrauch bei 2 kWh/Meile liegt und der Laster 500 Meilen schaffen soll, muss der Akku fast 1.000 kWh speichern können. Die Speicherkapazität wird wohl etwas niedriger liegen, da beim Stromverbrauch üblicherweise die Ladeverluste einberechnet werden. Aber auch wenn es nur 800 kWh sind, braucht man für einen Semi noch zehnmal so viele Zellen wie für ein Model 3 oder Y.
Eine Voraussetzung für den Start des Semi ist also die Verfügbarkeit von Batterien. Insofern sind wir skeptisch, ob 2022 wirklich noch erste Exemplare ausgeliefert werden können. Denn ob genug Akkus produziert werden, hängt von Vielerlei ab, was Elon Musk gar nicht in der Hand hat – von Corona-Shutdowns über Spannungen mit China bis zu den Rohstoffpreisen.
Für alle Nostalgikerinnen und Nostalgiker hier nochmal die Präsentation des Tesla Semi im Jahr 2017:
