Tesla

Tesla-Gewinne: "2021 war ein Jahr des Durchbruchs"

2022 will Elon Musk die Produktion erhöhen, aber keine neuen Modelle bringen

Tesla wurde bereits 2003 gegründet, also vor fast 20 Jahren, doch die allermeiste Zeit davon verdiente die Firma kein Geld. Erst in den letzten Jahren hat sich das geändert. Und 2021 beschreibt das Unternehmen als Jahr des Durchbruchs. Nun legte Elon Musk die Geschäftszahlen für 2021 vor.

Dass Tesla im letzten Jahr über 936.000 Autos ausgeliefert hat, war schon Anfang Januar bekannt gegeben worden. Die genaue Zahl wurde nun mit 936.222 Stück angegeben – ein Plus von 87 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn im Gesamtjahr betrug 5,5 Milliarden Dollar nach US-amerikanischen Buchhaltungsregeln (GAAP).

Zum Vergleich: 2020 lag der Nettogewinn noch bei 721 Millionen Dollar, und auch in den Jahren davor verdiente Tesla nie mehr als höchstens 2 Milliarden Dollar. Die folgende Tabelle zeigt die Gewinne von 2017 bis 2021. Den Nettogewinn nach GAAP finden Sie im fünften Zeilenblock von oben:

Die Gewinnspanne von Tesla war nach Angaben des Unternehmens im Jahr 2021 höher als bei allen anderen Volumenherstellern. Das sei ein Beweis, dass Elektroautos profitabler als Verbrenner-Fahrzeuge sein können.

Im neuen Jahr will Elon Musk die Produktion so schnell steigern wie möglich. Das sei ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit. Gemeint sind vermutlich die Skaleneffekte: Je mehr Autos man baut und verkauft, desto weniger schlagen die Entwicklungskosten durch und desto günstiger kann man Komponenten einkaufen.

Die Produktionskapazität steigern werden sicher die neuen Giga Factories in Grünheide und Austin, die 2022 wohl endlich ins Laufen gebracht werden. Daneben will Tesla die Kapazität in den existierenden Fabriken in Shanghai und Fremont erhöhen.

Laut Tesla begann die Model-Y-Fertigung in Texas schon Ende 2021; vor dem Beginn der Auslieferung muss die Fabrik aber noch zertifiziert werden. In Fremont könnte künftig eine Jahresproduktion von 600.000 Fahrzeugen möglich sein, in Shanghai wären über 450.000 Fahrzeuge möglich:

Zusammen wären das etwas mehr als eine Million Fahrzeuge, also nicht so viel mehr als die 936.000, die im letzten Jahr ausgeliefert wurden. Daran ist zu sehen, dass selbst der optimistische Elon Musk offenbar glaubt, mit den bisherigen Gigafactories an Grenzen zu stoßen.

Was Grünheide angeht, so steht in dem Bericht für Aktionäre kein Datum für den Start der Serienproduktion. Man teste derzeit die Produktionsanlagen – das war bereits bekannt. Aber Elon Musk legt sich bei den Batteriezellen fest: Die ersten Model Y, die in Grünheide hergestellt werden, bekommen 2170-Zellen.

Nach dem Bericht der FAZ plant Elon Musk über die bekannten Werke hinaus noch weitere, deren Standorte vielleicht schon 2022 bekannt gegeben werden. Neue Modelle dagegen sollen 2022 nicht starten. Das würde die Komplexität weiter erhöhen und würde beim aktuellen Bauteile-Mangel keinen Sinn ergeben. Die längst überfälligen Modelle Cybertruck und Semi sollen nun wahrscheinlich 2023 starten. Offenbar erst danach ist mit dem berühmt-berüchtigten 25.000-Dollar-Modell zu rechnen.

Software wie das Full Self Driving (FSD) steht bei Tesla weiter hoch im Kurs. Wie etwa auch Volkswagen gilt das Thema als zusätzliche Geldquelle. Noch wichtiger ist Elon Musk aber, dass die Software die Verkehrssicherheit der Tesla-Fahrzeuge erhöht und als Zusatzargument für den Kauf dient – schließlich will Tesla seinen Absatz auch im Jahr 2022 weiter steigern.

Quelle: Tesla Shareholder Deck (PDF)

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