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Tesla-Chef: Elektroauto neuer Generation wird fast vollständig in Autonomie-Modus genutzt

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Bild: Tesla

Eigentlich trat Elon Musk am Dienstag hauptsächlich in seiner Eigenschaft als Twitter-CEO bei der Veranstaltung Technology, Media & Telecom Conference der Investmentbank Morgan Stanley auf, doch der Telefon-Interviewer ließ sich nicht nehmen, auch einige Fragen zu Tesla zu stellen. Mit Blick auf die Kurznachrichten-Plattform erklärte Musk, diese könne im nächsten Quartal einen positiven Cashflow erreichen und auf Dauer die größte Finanzinstitution der Welt werden. Zu Tesla wiederholte er seine optimistische Botschaft vom Anleger-Tag vergangene Woche – und bekräftigte, dass für den Elektroauto-Hersteller letztlich autonomes Fahren entscheidend sein wird.

Neues Elektroauto billiger und autonom

Seit vergangenem Oktober steht bei Tesla wieder ein Elektroauto unterhalb des Model 3 auf dem Programm. Eines für 25.000 Dollar hatte Musk beim Batterie-Tag im September 2020 schon einmal für 2023 angekündigt, dann aber abgesagt. Im April 2022 sprach er davon, dass Tesla ein „ziemlich futuristisches“ Robotaxi bauen werde. Und im Oktober 2022 erklärte der CEO, man sei mit der Entwicklung eines Fahrzeugs der nächsten Generation beschäftigt, das zu halb so hohen Kosten produziert werden könne wie Model 3 und Model Y.

Beim Investor Day vergangene Woche war zwar nichts darüber zu hören oder zu sehen, wie dieses neue Elektroauto gestaltet sein könnte (es wurde nur virtuell unter einer Plane gezeigt, was genau aussah wie 2020 beim Batterie-Tag, s. Foto oben). Aber Tesla bekräftigte, dass es geplant ist, und informierte, dass die Kosten-Senkung um 50 Prozent zu ungefähr gleichen Teilen durch das Fahrzeug selbst, Batterie und Antrieb sowie die Produktion erreicht werden solle. Außerdem war zu erfahren, dass es zuerst in der neuen Gigafactory in Mexiko produziert werden soll, die bei der Veranstaltung ebenfalls bestätigt wurde.

„Robotaxis“, wie Musk sie schon im Frühjahr 2019 für 2020 angekündigt hatte, waren bei dem Anleger-Tag kein eigener Programm-Punkt. Aber Musk wiederholte fast pflichtschuldig, dass es für Tesla-Besitzer potenziell den größten Wertzuwachs der Geschichte geben werde, wenn „im Grunde über Nacht“ autonomes Fahren aktiviert werde; ähnlich hatte er sich in der Vergangenheit mehrfach geäußert, aber der große Autonomie-Tag lässt auf sich warten. Bei der Konferenz von Morgan Stanley kam Musk jetzt trotzdem von sich aus darauf zurück: Das neu kommende Elektroauto von Tesla werde „fast vollständig im autonomen Modus genutzt“ werden, antwortete er auf eine Frage nach den dafür geplanten Kosten-Senkungen.

Tesla-Chef sieht Software-Margen mit Auto

Dass Autonomie die eigentlich gigantische Sache für Tesla sei, werde offensichtlich, wenn man die Beta-Software FSD ausprobiert habe, deren Fähigkeiten sich rapide weiterentwickeln, sagte Musk weiter. Bei gleichen Kosten werde der Wert eines Autos durch autonomes Fahren um den Faktor 5 zunehmen, weil es viel häufiger eingesetzt werde, wiederholte er. Auf diese Weise würden für Tesla Software-Margen mit einem Hardware-Produkt möglich, und der adressierbare Gesamtmarkt umfasse dann „jeden, alle Menschen“.

Damit war der kurze Tesla-Ausflug bei der TMT-Konferenz schon wieder beendet, und für Musk ging es weiter mit Fragen zu SpaceX. Ähnlich wie schon der Anleger-Tag selbst half allerdings auch dieser optimistische CEO-Auftritt der Tesla-Aktie am Dienstag nicht auf die Sprünge. Für die Beta-Software FSD, die derzeit ein reines Assistenz-System darstellt, gab es im Januar in den USA einen Rückruf. Außerdem laufen mehrere Klagen von Kunden und Anlegern gegen Tesla, die sich als durch übertriebene Aussagen zu den Fähigkeiten des Autopilot-Systems mit FSD-Option geschädigt darstellen.

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