Tesla

Tesla-Bedienung: Ablenkung stellt großes Sicherheitsrisiko dar

Bei einem ADAC-Test von 6 Autos schnitt das Model 3 am schlechtesten ab

Wenn man Auto fährt, sollte man auf die Straße gucken und nicht anderswo hin. Diese Banalität scheint bei manchen Autoherstellern noch immer nicht in Fleisch und Blut übergegangen zu sein. Das ergab nun ein ADAC-Test.

Der Automobilclub testete die Bedienung von sechs Modellen – vom günstigen Dacia Duster über den VW Golf bis hin zum Tesla Model 3. Das Elektroauto aus den USA schnitt mit der Bewertung ausreichend am schlechtesten ab.

Bildergalerie: ADAC testet Bedienung von 6 Automodellen

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Bei dem Vergleich bewerteten die ADAC-Experten unterschiedliche Kategorien: Die stärkste Gewichtung hatte im Test die Bedienung der sicherheitsrelevanten Fahrzeugfunktionen, beispielsweise das Einschalten des Fahrlichts. Außerdem wurden die Bedienung der Klimatisierung und die des Infotainmentsystems bewertet.

Die ersten beiden Plätze belegten der Mazda 3 sowie der BMW 1er. Beide Modelle erhielten die Note gut. Die Bedienung erfolgt hier über einen Controller, also über einen “Dreh-Drück-Steller”, nicht über einen Touchscreen. Die Steuerung des Infotainmentsystems dauert damit länger. Doch dafür erfolgt die Bedienung der sicherheitsrelevanten Fahrfunktionen intuitiv. Beide haben außerdem eine separate Klima-Bedieneinheit, was die Handhabung erleichtert.

Der VW Golf und der Dacia Duster landeten im Mittelfeld – beides Modelle, bei denen das Infotainmentsystem per Touchscreen und die sicherheitsrelevanten Funktionen klassisch über separate Bedienelemente gesteuert werden. Allerdings wird beim Golf die Klimaanlage weitgehend über Touchscreen bedient, was umständlich ist, so die Tester.

Die Mercedes A-Klasse zeigt, dass Premiummodelle nicht unbedingt die beste Bedienung haben. Das Modell erreichte nur den fünften Platz, weil das Infotainmentsystem mit einem Touchpad ausgestattet ist, das sich recht schwer bedienen lässt.

Bei Tesla wird fast alles über den Touchscreen bedient, das führt zu den längsten Ablenkungszeiten im Vergleich.

Auf dem sechsten und letzten Platz aber landet das einzige Elektroauto im Test, das Tesla Model 3. Hier lassen sich fast alle Fahrzeugfunktionen, sogar die sicherheitsrelevanten, nur über den Touchscreen bedienen. Die Sprachsteuerung wurde im Test nicht gewertet.

Die Touchscreen-Bedienung führt zu den mit Abstand längsten Bedien- und Ablenkungszeiten und stellt damit ein großes Sicherheitsrisiko dar, so der ADAC. Beim Bedienen des Infotainmentsystems schneidet der Tesla am besten ab, doch das fließt nur zu 20 Prozent in die Bewertung ein, sicherheitsrelevante Funktionen mit 50 Prozent.

Bei Tesla befindet sich der Warnblinker-Knopf am Dachhimmel

Grundsätzlich sollten sich sicherheitsrelevante oder häufig genutzte Funktionen (wie zum Beispiel das Fahrlicht) unbedingt über ein separates Bedienelement steuern lassen, so der Automobilclub. Zudem wäre es gut, wenn Tasten für wichtige Funktionen bei jedem Auto an der gleichen Stelle wären – so gäbe es weniger Probleme beim Bedienen eines fremden Fahrzeugs. Negativbeispiel: Bei Tesla befindet sich der Warnblinker-Knopf am Dachhimmel, und nicht wie üblich auf dem Armaturenbrett. Bei den Infotainmentfunktionen ist der Touchscreen in Sachen Sicherheit sogar besser geeignet als ein Controller, weil damit die Ablenkungszeiten geringer sind.

Für den Test mussten 24 Probanden mit jeweils zwei fremden Autos einen Parcours durchfahren. Bei Tempo 40 bis 50 mussten sie zudem alltägliche, häufig gebrauchte oder sicherheitsrelevante Bedienaufgaben lösen, wie beispielsweise Klimaanlage einstellen oder das Radio. Die Ablenkung wurde über eine Videobeobachtung mit Blickerfassung ausgewertet.

Quelle: ADAC

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