Umstieg auf Tesla Vision zuerst bei Model 3 und Y
Im Jahr 2016 raste ein Model S ungebremst in einen querstehenden Sattelzug. Danach entschied sich Elon Musk dafür, neben Kameras künftig auch Radarsensoren für den Tesla Autopilot einzusetzen. Damit wäre der Unfall wohl verhindert worden, so Musk. Fünf Jahre später glaubt Musk nun, die Sensoren seien nicht länger nötig und schafft sie wieder ab. Das berichtet nun Bloomberg.
Vorübergehend werden aber wohl einige Funktionen abgeschaltet, so wird die Autosteer-Funktion nur bis 75 mph (120 km/h) funktionieren und eine bestimmter Mindestabstand zum vorausfahrenden Auto darf nicht unterschritten werden. Außerdem werden Smart Summon and Emergency Lane Departure Avoidance abgeschaltet. Später sollen die deaktivierten Funktionen über Over-the-Air-Updates wieder angeschaltet werden, so Tesla.
Alle neuen Model S und Model X sowie alle Fahrzeuge für Märkte außerhalb Nordamerikas werden weiterhin mit Radar ausgestattet; auf längere Sicht sollen aber offenbar auch diese Autos auf Tesla Vision wechseln.
Elon Musk versucht offenbar, das völlig autonome Fahren allein mit Kameras zu realisieren. Alle anderen Player setzen dagegen auf redundante Sensoren: Wenn zum Beispiel die Kameras aus irgendeinem Grund nicht funktionieren, hat man immer noch Radar. Andere Hersteller setzen auf die Lidar-Technologie, bei der Laserlicht ausgesandt wird, um anhand der Laufzeit von reflektiertem Licht Hindernisse zu erkennen. Diese Technik lehnt Musk jedoch ab.
Kürzlich tauchte ein tödlicher Unfall in Texas den Autopilot wieder in ungünstiges Licht. Dabei hatten möglicherweise die Insassen so auf den Autopiloten vertraut, dass der Fahrer den Platz hinter dem Lenkrad verlassen hat. Doch ist das tatsächliche Geschehen bei dem Unfall noch nicht geklärt. Ein weiterer Unfall geschah Anfang Mai in Kalifornien, wo ein Model 3 gegen einen umgestürzten Sattelzug fuhr. Auch dieser Crash ist noch nicht abschließend geklärt.
Quelle: Bloomberg