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Tesla-Autopilot und FSD: Hat Elon Musk zu viel versprochen?

Tesla ist erst bei Level 2 angekommen, so ein Ingenieur der Firma gegenüber Behörden

tesla-autopilot und fsd: hat elon musk zu viel versprochen?

Elon Musk hat möglicherweise zu viel von Teslas Autopilot versprochen, als er sich Anfang 2021 über die Leistungsfähigkeit des Full Self Driving (FSD) geäußert hat. Das zumindest gab ein Tesla-Ingenieur einer kalifornischen Behörde zu Protokoll, wie das Nachrichtenportal Bloomberg berichtet.

Offenbar hat die US-Internetseite Plainsite eine offizielle Anfrage an das kalifornische Department of Motor Vehicles (DMV) nach dem Inhalt der Konversation zwischen der Behörde und Tesla gestellt und daraufhin eine Reihe von E-Mails erhalten. Zu den interessantesten Mails gehört ein Memo vom 9. März. Danach fragten die DMV-Beamten einen gewissen CJ Moore (einen Verantwortlichen für den Tesla Autopilot), ob die Behauptungen von Musk stimmten, dass Tesla-Fahrzeuge schon 2021 vollständig autonom fahren könnten.

Offenbar bezog sich die Behörde dabei auf einen Tweet von Elon Musk vom Januar, in dem der Tesla-Chef implizit das autonome Fahren auf Level 5 für 2021 ankündigte:

Die Antwort des Tesla-Ingenieurs auf die Fragen der Behörde war nach dem Memo offenbar ganz klar: “Elons Tweet entspricht laut CJ nicht der technischen Realität”, schrieb der DMV-Beamte Miguel Acosta.

Musk behauptet seit mehreren Jahren, dass man kurz davor stehe, das autonome Fahren auf Level 5 zu beherrschen – was bedeutet, dass das Eingreifen eines menschlichen Fahrers überhaupt nicht mehr nötig ist. Trotz häufiger Social-Media-Postings von Beta-Tests ist das Full Self Driving (FSD) bislang allerdings noch nicht in Serie gegangen.

“Tesla ist derzeit auf Level 2.” (Beamter der kalifornischen Behörde DMV)

“Tesla ist derzeit auf Level 2”, schrieb Acosta in dem Memo. “Tesla gab an, dass Elon die Fortschritte extrapoliert, wenn er über L5-Fähigkeiten spricht. Tesla konnte nicht sagen, ob die Fortschritte bis zum Ende des Kalenderjahres zu L5 führen.”

Die Äußerungen geben einen seltenen Einblick in Tesla-Interna, die unternehmensintern für Sprengstoff sorgen dürften. Sie zeigen, dass die Tesla-Ingenieure nicht immer mit den Versprechungen des Chefs einverstanden sind.

Wozu die offensiven Behauptungen von Musk in Sachen Autopilot führen können, zeigen Vorfälle wie der jüngste Tesla-Unfall in Texas: Dort kamen kürzlich zwei Personen in einem Model S zu Tode, die möglicherweise versucht hatten, ob der Autopilot das Auto nicht auch selbst lenken kann. Laut Polizei befand sich niemand auf dem Fahrersitz.

Quelle: Bloomberg

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