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Tatsächlicher Verbrauch: Renault Austral Mildhybrid 160 im Test

Wie viel verbraucht der elektrisch unterstützte 1,3-Liter-Benziner im realen Verkehr?

tatsächlicher verbrauch: renault austral mildhybrid 160 im test

Der Renault Austral ist zusammen mit seinem Schwestermodell Espace das neueste Verbrenner-Auto des französischen Herstellers. Es gibt allerdings nur elektrifizierte Versionen, Mildhybride und Vollhybride.

Für diese Ausgabe unseres Verbrauchstests habe ich den Renault Austral Mildhybrid 160 Automatik gewählt, also die Version mit dem elektrifizierten 1,3-Liter-Turbobenziner mit vier Zylindern und 158 PS.

Der Austral Mildhybrid mit stufenlosem Automatikgetriebe verbrauchte auf unserer 360 km langen Standard-Teststrecke von Rom nach Forlì durchschnittlich 5,25 Liter/100 km. Mit deutschen Benzinpreisen ergibt das Spritkosten von 9,40 Euro je 100 Kilometer.

Kein Spitzenplatz in der Verbrauchstabelle

Im Ranking unserer Testergebnisse landet der Renault Austral mit 12-Volt-Mildhybrid ziemlich am Ende. Gleichauf liegen der Skoda Karoq 1.5 TSI ACT DSG (ebenfalls 5,25 Liter/100 km) und der Dacia Duster 1.3 TCe 150cv EDC 4X2 (wieder 5,25 Liter). Aber der Renault liegt noch vor dem Suzuki Vitara 1.0 Boosterjet AWD Automatik (5,50 Liter), der Nissan Qashqai Mildhybrid 158 PS Xtronic 2WD (5,55 Liter) und der Fiat 500X 1.3 Turbo (6,00 Liter).

Der Renault Austral löste Ende 2022 den Vorgänger Kadjar ab

Sparsamer waren folgende benzinbetriebene Mildhybrid-SUVs mit ähnlicher Leistung und Größe: der Suzuki S-Cross Hybrid Allgrip (5,05 Liter), der Alfa Romeo Tonale Mildhybrid mit 160 PS (5,00 Liter), der Ford Puma 1,0 Ecoboost Hybrid mit 155 PS (4,80 Liter) und der Fiat 500X Hybrid mit 130 PS (4,50 Liter).

Gute Ausstattung und fast perfekter Abstandstempomat

Bei dem von mir getesteten Fahrzeug handelt es sich um den Renault Austral Mildhybrid 160 mit 158 PS und Automatikgetriebe. Die gefahrene italienische Techno-Ausstattung umfasst bereits 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, Kunstleder-/Stoffpolsterung, Einparksensoren und -kamera, Zweizonen-Klimaautomatik und ein 12,3-Zoll-Instrumentendisplay.

Renault Austral: Das Cockpit mit dem senkrecht eingebauten Touchscreen

Mit der Zweifarb-Metallic-Lackierung, der elektrisch bedienten Heckklappe, dem erweiterten Fahrassistenz-Paket und weiteren nützlichen Extras wie dem elektrisch verstellbaren Fahrersitz und dem Abstandstempomat (ACC) steigt der italienische Listenpreis von 36.200 auf 40.750 Euro. In Deutschland kostet die Techno-Variante ohne Extras knapp 36.000 Euro.

Dafür bekommt man ein modernes, geräumiges und sehr komfortables SUV für lange Fahrten mit der Familie. Mit den 158 PS meistert man jede Fahrsituation, auch wenn das Auto nicht ausgeprägt sportlich ist. Und der Abstandstempomat arbeitet von allen, die ich bisher ausprobiert habe, am besten.

Hohe Reichweite

Im Alltag zeigt der 158 PS starke Renault Austral Mildhybrid eine hohe Konstanz beim Verbrauch. Die Durchschnittswerte sind allerdings recht hoch, vor allem in der Stadt und auf der (italienischen) Autobahn.

Der 55 Liter fassende Tank ermöglicht jedoch eine gute Reichweite von fast 700 km. Bei sehr sparsamem Fahren sind sogar 1.000 km mit einer Tankfüllung möglich.

Renault Austral: Das Heck

Verbrauch in verschiedenen Verkehrssituationen

  • Stadtverkehr (Rom): 8,0 Liter/100 km, 687 km Reichweite (errechnet)
  • Stadt-Umland-Mix: 6,4 Liter/100 km, 858 km Reichweite (errechnet)
  • (Italienische) Autobahn: 7,8 Liter/100 km, 704 km Reichweite (errechnet)
  • Spritspartest: 4,2 Liter/100 km, 1.309 km Reichweite (errechnet)

Aus dem offiziellen Datenblatt

Modell Kraftstoff Leistung Abgasnorm Normverbrauch
(WLTP)
CO2-Emissionen
(WLTP)
Renault Austral Mildhybrid 160 Automatik Benzin 158 PS Euro 6d-ISC-FCM 6,2-6,5 Liter/100 km 143 g/km

Daten des Testfahrzeugs

Fahrzeug: Renault Austral Mildhybrid 160 Automatik TechnoListenpreis: 35.950 Euro (in Italien: 36.200 Euro)Testdatum: 21. April 2023Wetter (Abfahrt/Ankunft): heiter, 23 Grad / heiter, 13 GradWährend der Tests insgesamt gefahren: 1.220 kmDurchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 71 km/h
Reifen: Michelin e.Primacy – 205/55 R19

Verbrauch und Kosten

Bordcomputer-Anzeige: 5,1 Liter/100 kmAn der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 5,4 Liter/100 kmMittel aus diesen Werten: 5,25 Liter/100 kmKraftstoffpreis: 1,79 Euro/Liter (Super E10)
Spritkosten: 9,40 Euro/100 km

Und so ermitteln wir den Verbrauch

Wenn Sie eine Freundin oder einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, wird Ihnen wahrscheinlich ein Wert genannt, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht wurde der Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder die Tankrechnungen wurden aufbewahrt und daraus ein Verbrauch errechnet.

Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).

Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.

Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.

Dabei wird “von voll bis voll” gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).

Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 47 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland Anfang 2023 laut Verivox). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.

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