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Svolt baut Batteriezellen-Werk für 16 GWh in Brandenburg

Produktionsstart des anderen Werks im Saarland verzögert sich deutlich

svolt baut batteriezellen-werk für 16 gwh in brandenburg

Der chinesische Batteriehersteller Svolt baut ein zweites Batteriezellen-Werk in Deutschland. Die neue Fabrik soll in Lauchhammer (Niederlausitz/Brandenburg) entstehen und europäische Kunden beliefern.

Es handelt es sich um ein so genanntes Brownfield-Projekt. Das heißt, anders als bei einem Greenfield-Ansatz mit Neubau “auf der grünen Wiese” wird eine bestehende Fabrik umgebaut. Der Windrad-Spezialist Vestas hatte auf dem Gelände in Lauchhammer kürzlich die Produktion von Rotorblättern eingestellt. Ende August kaufte Svolt das Werk inklusive Gebäude und Infrastruktur.

Ein Großteil der bestehenden Hallen soll weiter genutzt werden. Es sind aber auch Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen nötig, die “zeitnah” realisiert werden sollen. Das Werk soll Anfang 2025 fertig sein und eine Jahreskapazität von 16 GWh haben. Das Investitionsvolumen wurde nicht bekannt gegeben.

svolt baut batteriezellen-werk für 16 gwh in brandenburg Svolt baut auch 46XX-Zellen svolt baut batteriezellen-werk für 16 gwh in brandenburg Prismatische Svolt-Zellen

Bereits Ende 2020 hatte Svolt eine Batterieproduktion im Saarland angekündigt. Sie soll aus einer Zellfabrik in Überherrn und einer Modul- und Batteriefertigung in Heusweiler bestehen. Für das Projekt investiert Svolt etwa zwei Milliarden Euro; die Jahreskapazität wird bei 24 GWh liegen.

Das Werk sollte eigentlich schon 2023 fertig sein, doch der Produktionsstart verschiebt sich deutlich auf 2027 oder 2028, berichtet die Saarbrücker Zeitung unter Berufung auf einen Svolt-Sprecher. Der Bau der saarländischen Standorte brauche länger als geplant, hieß es zur Begründung.

svolt baut batteriezellen-werk für 16 gwh in brandenburg Das geplante Gebäude in Überherrn als Rendering

Damit startet die Produktion im Saarland nun erst nach der in der Lausitz. Mit dem nun angekündigten Werk will Svolt “die Kundenerwartungen erfüllen”, das heißt, durch dieses Werk kann man die abgeschlossenen Lieferverträge einhalten. Welche Kunden mit welcher Art von Zellen beliefert werden sollen, wurde nicht bekannt gegeben. Als einziger Svolt-Kunde ist bislang der Stellantis-Konzern bekannt.

Langfristig sollen die in Lauchhammer produzierten Batteriezellen unter anderem in Heusweiler weiterverarbeitet werden; das dürfte heißen, sie werden dort zu Modulen und fertigen Batteriepaketen zusammengepackt.

Für Brandenburg entschied sich Svolt auch, weil dort in den letzten Jahren ein Zentrum für Elektromobilität mit vielen Firmen aus der Lieferkette entstanden sei. In direkter Nachbarschaft liege ein Werk der BASF, die seit Ende 2021 mit Svolt bei Batteriematerialen und Recycling kooperiert. Lauchhammer liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Dresden; das Tesla-Werk in Grünheide ist etwa 140 Auto-Kilometer entfernt.

Svolt ist als Spin-off des chinesischen Autoherstellers Great Wall entstanden. Anfang 2021 stellte die Firma eine cobaltfreie Batteriezelle (NMX-Zelle) vor, die weltweit in Serie produziert wird. Sie soll nicht nur wesentlich nachhaltiger, sondern auch kostengünstiger als klassische NMC-Zellen (mit Nickel-, Mangan- und Cobaltoxiden in der Kathode) sein. Zudem präsentierte Svolt kürzlich eine Festkörperbatterie-Zelle mit einer Speicherkapazität von 20 Amperestunden sowie eine LFP Batterie für hohe Ladeleistungen.

Quelle: Svolt, Saarbrücker zeitung

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