Finanzen

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

Stromanschlüsse an Autobahnen: Aral setzt auf Ladestationen für Elektro-Lastwagen

stromanschlüsse an autobahnen: aral setzt auf ladestationen für elektro-lastwagen

Aufgeladen: Lastwagen sollen künftig häufiger Strom tanken.

In Südhessen werden in diesen Tagen die ersten Ladekorridore für E-Lastwagen in Betrieb genommen, es handelt sich um ein europaweit einmaliges Modell. In Bensheim und in Rüsselsheim sind bereits zwei Aral-Autohöfe mit den neuen E-Ladesäulen bestückt. Weitere Lademöglichkeiten gibt es an den Autobahnen bis ins Ruhrgebiet. In den nächsten Jahren sollen die Lademöglichkeiten zügig ausgebaut werden. Für E-Lastwagen soll es außerdem eine eigene Maut, die E-Maut, geben.

Alexander Junge, im Vorstand des Mineralölkonzerns für Elektromobilität zuständig, sagte, immer mehr Hersteller würden Lastwagen mit E-Antrieb entwickeln, in den nächsten Jahren würden einige Modelle serienreif. Allein es fehle die Ladeinfrastruktur, weshalb die bisher in Betrieb befindlichen E-Lkw nur in einem kleinen Radius um ihren Standort unterwegs sind. „Deshalb bauen wir das erste europäische Ladekontor“, sagt Junge und meint damit blau markierte, lange Parkbuchten mit blauen E-Ladesäulen. Ist ein Autohof mit solchen Ladesäulen bestückt, können vier Lastwagen gleichzeitig geladen werden. Das funktioniert nicht anders als bei Elektro-Pkw. In etwa 45 Minuten hat ein Lastwagen wieder Strom für weitere 200 Kilometer. Eine Zeit, die zudem ausreicht, die vorgeschriebenen Pausen für die Lastwagenfahrer einzuhalten.

Im Süden beginnt das Netz der Ladekorridore in Speyer, geht über Bensheim und Rüsselsheim dann über die A 3 bis Bad Honeff, über die A 61 bis nach Rheinböllen und dann weiter Richtung Norden. Hendrik Haßheider vom Bundesverkehrsministerium sieht in den ersten Lastwagen-Ladekorridoren einen Meilenstein auf dem Weg zu deutlich mehr E-Lastwagen. Immerhin sei der Schwerverkehr auf der Straße für ein Drittel der Schadstoffe durch den Fahrzeugverkehr verantwortlich. Jeder elektrisch betriebene Lastwagen spare so viel Emissionen ein wie 50 Elektro-Pkw.

Neues System der Maut begünstigt Elektroantrieb

Haßheider versprach großzügige Förderungen durch das Bundesverkehrsministerium für den Kauf von E-Lastwagen. Und schließlich soll es demnächst die E-Maut geben, mit der E-Lastwagen deutlich weniger Mautgebühren zahlen als konventionell betriebene Lkw.

Johannes Pallasch von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, einer Tochter des Bundesverkehrsministeriums, sieht schon im kommenden Jahr die ersten E-Lastwagen mit einer Reichweite von mindestens 400 Kilometer auf dem Markt. Derzeit liegt die Reichweite bei maximal 300 Kilometern. Schon bis 2025 solle es deutschlandweit eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur für E-Lastwagen geben, bis 2028 solle ein bedeutender Teil des Güterverkehrs mit E-Lastwagen abgewickelt werden. Diesen Zielen stehe oft die Bürokratie im Weg. Aral hat sich für Autohöfe am Rand der Autobahnen für die Ladekorridore entschieden, „hier sind wir die Eigentümer“, so ein Sprecher. Bisweilen dauere es von der Planung eines Korridors bis zur Realisierung bis zu fünf Jahre. Sobald mehr E-Lastwagen auf den Straßen sind, sollen die Lademöglichkeiten von bisher vier Fahrzeugen auf den einzelnen Autohöfen erweitert werden.

TOP STORIES

Top List in the World