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Stellungnahme zu Neubauer-Aussendung - RALLYE

In einer Presseaussendung hat Hermann Neubauer unter anderem Kritik an dem "Tracklimits"-Artikel von motorline.cc geübt - Autor Noir Trawniczek nimmt zu den Vorwürfen Stellung.

Stellungnahme zu Neubauer-Aussendung - RALLYE

Hermann Neubauer wird in seiner jüngsten Presseaussendung mit folgenden Worten zitiert: „Ich habe mich die letzten Jahre oft zurückgehalten, aber jetzt ist der Punkt erreicht, an dem ich das unsportliche Verhalten von Simon Wagner und diversen anderen Personen thematisieren werde. Ich habe kein Problem damit, Zweiter zu werden. Er war schneller und hat zu Recht gewonnen, Punkt. Aber menschlich gesehen ist das, was da abgeht, eine bodenlose Frechheit. Ich bekomme, während der Rallye, Nachrichten von wegen was ich nicht für ein ‚Idiot‘ und ‚Betrüger‘ bin. Und vom Herrn Wagner muss ich mir ins Gesicht sagen lassen, dass er mich, ich zitiere, ‚mit Protesten zuscheißen‘ wird. Das ist menschlich und sportlich letztklassig und das lasse ich mir nicht unwidersprochen sagen. Aber es passt ins Bild von einem, der mehr Zeit in der Rallyeleitung als im Rallyeauto verbringt, der Leute aufhetzt und einen Psychoterror veranstaltet, während andere Spaß am Rallyefahren haben wollen. Und dann kommen noch so genannte Journalisten um die Ecke, die anhand eines einzigen, aus 400 Metern Entfernung gefilmten, verwackelten Handyvideo eine Entscheidung der Rallyeleitung in Frage stellen, die auf Basis von Onboard-Videos getroffen wurde. Dass einer dieser Artikel mit einem Foto von meinem Skoda am Kurvenausgang illustriert wird, wundert mich da gar nicht mehr. Das zeigt bloß, dass diese Leute Rallyesport nicht verstanden haben. Ich werde mir gut überlegen ob’s unter diesen Umständen überhaupt noch Sinn macht, in Österreich zu starten.“

Als Autor des von Neubauer kritisierten Artikels “ORM hat ihre Tracklimits-Diskussion” möchte Noir Trawniczek dazu öffentlich Stellung nehmen:

Lieber Hermann,
dass du dich in deinem Statement auf mich bzw. den Motorline-Bericht beziehst, ist völlig klar. Ich möchte dir darauf ebenfalls öffentlich antworten.

Eigentlich habe im Artikel bereits erklärt, was ich meine. Aber ich erkläre es gerne noch einmal und ebenfalls mit klarer Kante. Ich habe nicht die Entscheidung hinterfragt, warum du zwei Sekunden gutgeschrieben bekommen hast – sondern ich wollte den Grund dafür wissen. Denn ja, es gab zu dem Zeitpunkt nur dieses eine Video in dem du mit allen vier Rädern die Strecke verlassen hast und aus dem NICHT hervorging, dass es ein Ausweichmanöver war. Ich war bei Rallyeleiter Martin Dohr um das zu erfragen,. denn der Satz „nach Begutachtung des Onboard-Videos“ sagt eben nichts über den Grund aus. Oder ist das geheim? Darf man das nicht wissen als Berichterstatter? Herr Martin Dohr hält offenbar nichts von Journalisten und von Informationen – man soll das einfach akzeptieren, was er entscheidet und fertig. Herr Dohr hat übrigens auch einige ARC-Piloten mit seinem Umgang mit ihnen brüskiert (mit welchen ich sprach, da ich eine Presseaussendung für die Challenge geschrieben habe, in der ist das auch nachzulesen).

Lieber Hermann, ich kann dich während der Prüfungen schlecht anrufen und ich habe direkt bei Hr. Dohr nach dem Grund gefragt., bei demjenigen also, der die Entscheidung traf. Er sagte mir das mit dem Ausweichen nicht. Und auf dem verwackelten Video ist es NULL ersichtlich, dass es ein Ausweichmanöver war – es hätte ja auch sein können, dass du einfach nicht mehr hinter ihm herfahren wolltest, was ja auch verständlich wäre aus der Sicht eines Sportlers. Aber es darf doch dann schon interessieren, ob das ein Abkürzen/Verlassen der Strecke mit allen Rädern ist…

Dann erfahre ich den wahren Grund erst direkt von dir im Rallye Radio Interview – wo du dich bereits sehr verärgert gezeigt hast, was für Idioten es da gibt, die ein Video, welches zeigt, wie jemand abkürzt (im Sinne von Verlassen der Strecke mit vier Rädern) als MÖGLICHES Abkürzen sehen bzw. die einfach nur wissen wollen, ob das jetzt Abkürzen ist oder nicht. Sofort als du mir den Grund gesagt hast, habe ich das angenommen/akzeptiert (kann man sogar nachhören), dir auch gesagt dass das bislang nicht kommuniziert wurde und bin danach nochmal zu Herrn Dohr, um ihn zu fragen, warum er mir das nicht gesagt hat und ob das nun eben der Grund sei, warum es für Abkürzen keine Strafe gab, da es offenbar im Notfall keines war. Ich sage zu ihm noch: „Dann wäre das ja der wahre Grund und alles ist okay.“ Da sagt er darauf, dass er dazu nichts sagen will. Hallo? Ist das die Transparenz, die wir uns wünschen bzw. welche die AMF versprochen hat?

Wie kommst du darauf, dass der Artikel gegen dich gerichtet war? Ich habe mitbekommen, dass es da rege Diskussionen gab (offenbar haben dir ja auch Leute blöde SMS geschickt) und ich wollte das AUFKLÄREN.

Doch wieder einmal – wie so oft wenn es zwei scharfe Konkurrenten an der Spitze gibt (zB früher Harrach versus Baumschlager) zeigt sich der Regelhüter schwach. Agiert von oben herab und zeigt in seinen Entscheidungen wenig Konstanz. Mal gibt es Strafen für Abkürzen, mal nicht. Brauchen wir überhaupt Tracklimits im Rallyesport? Wo doch die Wiese eigentlich weniger Grip gibt. Und wenn, wären dann nicht endlich klare Strafen, die von vornherein definiert werden, angebracht? Derzeit ist die Range zwischen Straffreiheit und Wertungsausschluss. Es gibt keinen Strafenkatalog.

Ich hab das Foto von dir genommen weil es ein Auto neben der Strecke zeigt und es sonst kein anderes gab – was hätt ich sonst nehmen sollen? Ein Foto von einer Wiese? 😉

Lieber Hermann, ich will mich nicht in euren „Krieg“ reinziehen lassen und wenn tatsächlich gesagt wurde „Mit Protesten zuscheißen“ finde ich das letztklassisch. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dich jemals respektlos behandelt zu haben. Okay, habe ich halt den Rallyesport nicht verstanden 😉 – dann sag ich aber dazu, dass du ganz offensichtlich die Intention meines Artikels nicht verstanden hast. Er war NICHT gegen dich gerichtet, im Gegenteil, ich habe ja den Ausweichgrund gebracht, ich wollte informieren. Und auch die Frage in den Raum stellen, wie sinnvoll Tracklimits im Rallyesport sind. Was ich noch will: Ich will Klarheit bei den Regeln, Konstanz bei ihrer Umsetzung und klar kommunizierte Entscheidungen – stellvertretend auch für Fans und viele Aktive. Für uns alle wäre das wichtig. Man merkt ja, wie aufgeheizt die Stimmung ist, wenn Klarheit fehlt. Ich hoffe, dass ich zumindest aufklären konnte, was der Beweggrund für diesen Artikel war, in diesem Sinne
keep rallying
Noir (Trawniczek)

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