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Stellantis will Umsatz durch Softwareangebote steigern

Beim autonomen Fahren kooperiert Stellantis mit BMW

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Stellantis will künftig auch mit Software-Angeboten Geld verdienen. Bei seinem Software Day am heutigen Dienstag verkündete der Konzern, dass man bis 2025 über 30 Milliarden Euro in die Entwicklung von neuer Software und Elektronik investieren will. Dafür erwartet man sich ab 2030 einen zusätzlichen Jahresumsatz von rund 20 Milliarden Euro.

Ein Beispiel für das Geldverdienen mit Software ist die nutzungsbasierte Kfz-Versicherung, die Stellantis schon ab 2022 anbieten will. Dabei will sich der Konzern offenbar zunutze machen, dass man von den vernetzten Fahrzeugen weiß, wie viele Kilometer damit gefahren werden.

Softwaremodule gegen Geld 

Wenn wir Stellantis richtig verstehen, sind zudem Softwaremodule geplant, die nach dem Fahrzeugkauf gegen Geld geordert werden. Das machen Over-the-Air-Updates (OTA) möglich. Mit diesen Updates werden die Fahrzeuge zudem stets softwaremäßig aktuell gehalten. Der Ansatz, mit Software Geld zu verdienen, erinnert an ein ähnliches Vorhaben des VW-Konzerns, das beim “New Auto”-Event im Juli bekannt gegeben wurde.

Voraussetzung für die Software-Pläne von Stellantis sind eine neue Elektrik/Elektronik (E/E) sowie drei neue Elektronikplattformen, die ab 2024 in den Fahrzeugen auf Basis der Stellantis EV Day vorgestellten neuen STLA-Plattformen eingesetzt werden.

Die Plattform STLA Brain soll die heutige enge Verbindung zwischen Hardware- und Softwaregenerationen aufbrechen. So sollen neue Funktionen und Dienste schnell erstellt und über OTA-Updates in die Fahrzeuge gebracht werden, ohne dass man eine neue Hardware einbauen muss.

Das auf STLA Brain aufbauende STLA SmartCockpit ist offenbar so etwas wie ein elektronischer Lebensraum für die Insassen. Diese Plattform soll von Mobile Drive erstellt und betrieben werden. Sie bietet KI-basierte Anwendungen wie Navigation, Sprachunterstützung, E-Commerce-Marktplätze und Zahlungsdienste.

Beim autonomen Fahren kooperiert Stellantis mit BMW

Die dritte Plattform heißt STLA AutoDrive und wird in Zusammenarbeit mit BMW entwickelt. Hier geht es um das autonome Fahren auf Level 2, Level 2+ und Level 3. Eine entsprechende Zusammenarbeit hatte 2017 schon Fiat Chrysler Automobiles (FCA) bekannt gegeben.

Außer mit BMW kooperiert Stellantis mit dem taiwanesischen Elektronikspezialisten Foxconn und der Firma Waymo. Mit Foxconn gründet Stellantis ein Joint Venture namens Mobile Drive, das spezielle Mikrocontroller entwickeln soll, um Stellantis und Drittkunden zu unterstützen. Geplant sind vier Chipfamilien, die über 80 Prozent des Mikrocontroller-Bedarfs von Stellantis abdecken sollen und ab 2024 eingesetzt werden können.

Bildergalerie: Chrysler Pacifica mit autonomer Waymo-Technik

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Mit Waymo kooperierte schon FCA. Insbesondere wurde in den USA ein Chrysler Pacifica erprobt, der autonom mit Waymo-Technik fuhr. Nun haben Stellantis und Waymo ihre Partnerschaft auf lokale Lieferdienste ausgeweitet: Offenbar sollen autonom fahrende Versionen der leichten Stellantis-Nutzfahrzeuge entwickelt werden; erste Prototypen werden für 2022 angekündigt.

Die Umstellung der Elektronik läuft parallel zur Elektrifizierung. Bis 2030 will der Konzern mehr als 70 Prozent der Fahrzeugverkäufe in Europa mit “emissionsarmen Fahrzeugen” erzielen, also wohl mit Plug-in-Hybriden und batterieelektrischen Autos. Etliche Stellantis-Marken haben auch schon ein Enddatum für den Verbrennungsmotor verkündet, so Opel (2028), Alfa Romeo (2027) und DS (2024).

Quelle: Stellantis

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