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Stellantis: Neue STLA-Plattformen mit bis zu 800 km Reichweite

Außerdem will der Konzern bald 250 GWh Batteriezellen fertigen – etwa so viel wie der VW-Konzern

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Im Januar 2021 entstand aus dem Zusammenschluss PSA (Peugeot, Citroen, Opel etc.) und FCA (Fiat, Chrysler, Jeep etc.) der Stellantis-Konzern. Dieser umfasst nun nicht weniger als 14  Marken mit mehr als 110 Modellen. In diese unübersehbare Fülle will Konzernchef Carlos Tavares nun Ordnung bringen.

So sollen die elektrifizierten Modelle (also Elektroautos/BEVs und Plug-in-Hybride/PHEVs) künftig nur noch vier Plattformen nutzen, wie Tavares auf der Hauptversammlung bekannt gab. Diese vier Plattformen tragen das Kürzel STLA, was möglicherweise für Stellantis Architecture steht.

Doch bevor die STLA-Plattformen starten, will der Konzern Ende 2022 eine zweite Generation der Plattform eCMP einführen. Darauf sollen erstmal die kleineren Fahrzeuge (Segmente A, B und C, also Kleinstwagen, Kleinwagen und Kompaktwagen) basieren. Vermutlich handelt es sich dabei um die von Peugeot für 2023 angekündigte neue Plattform eVMP, die zuerst für die kommende Generation des Peugeot 3008 eingesetzt werden soll.

CMP wird ab 2026 durch die neue Plattform STLA Small ersetzt, die Elektro-Reichweiten von 500 Kilometern ermöglichen soll – deutlich mehr als CMP, wo derzeit maximal 320 km möglich sind.

  Fahrzeuge Maximal-Reichweite Start
STLA Small Kleinst- bis Kompaktwagen 500 km ab 2026
STLA Medium Kompakt- und Mittelklasse 700 km ab 2023
STLA Large Mittelklasse, obere Mittelklasse 800 km ab 2023
STLA Frame große SUVs und Pick-ups 500 km ab 2024

Schon 2023 eingeführt werden die Plattformen STLA Medium für die Segmente C und D (Kompakt- und Mittelklasse) mit Reichweiten bis 700 km sowie STLA Large für die Segmente D und E (Mittelklasse und obere Mittelklasse) mit Reichweiten bis 800 km. Die vierte Plattform heißt STLA Frame und soll 2024 eingeführt werden. Sie trägt große SUVs und Pickups mit Reichweiten von 500 km.

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Auch zu den Batteriezellen hat sich Tavares geäußert. Entwickelt werden sie von der Automotive Cells Company, einem Joint Venture von Stellantis und der Total-Tochter Saft. Bereits vor einem Jahr startete eine Pilotfertigung bei Saft in Nersac (Südfrankreich).

Ende 20223 soll die Produktion in einer Fabrik in Douvrin (Nordfrankreich) starten. Eine zweite Fabrik in Kaiserslautern soll Ende 2025 starten. Zusammen sollen die beiden Werke auf eine Produktionskapazität von 50 GWh pro Jahr kommen. Zum Vergleich: Die Batterieproduktion weltweit lag im Jahr 2020 bei 135 GWh, der VW-Konzern will mit seinen sechs geplanten Batteriewerken sogar 240 GWh produzieren. Auch Stellantis will die Zellproduktion stark ausweiten: 2025 sollen weltweit schon 130 GWh entstehen, 2030 dann sogar 250 GWh – also etwa so viel wie der VW-Konzern produzieren will.

Die Elektromotoren samt Software kommen von Nidec-PSA emotors, einem Joint Venture von Stellantis mit dem japanischen Elektromotor-Hersteller Nidec.

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Außerdem gab Tavares bekannt, dass Stellantis der Absatz elektrifizierter Pkw in Europa von 14 Prozent im Jahr 2021 auf bis zu 70 Prozent im Jahr 2030 steigern will. In den USA soll der Anteil von 4 auf 35 Prozent wachsen. Bis 2030 will Stellantis für alle Modelle auch eine elektrifizierte Version anbieten.

Derzeit bietet der Stellantis-Konzern Elektroautos auf Basis der Plattform CMP (zum Beispiel Opel Mokka-e, Peugeot e-208 etc.) und EMP2 (die Transporter Opel Zafira-e, Peugeot e-Expert etc.) an, dazu Plug-in-Hybride auf Basis von EMP2 (z.B. Peugeot 508 Hybrid, Opel Grandland-X Hybrid). Dazu kommen der Fiat 500 e und Plug-in-Versionen zum Beispiel des Jeep Renegade. Geplant sind außerdem ein Elektro-Ducato und Elektro-Versionen des Wrangler und eine elektrische Version der Ram-Pick-ups. Letzterer dürfte dann wohl auf STLA Frame basieren.

Im Jahr 2021 will Stellantis zehn neuen Elektroautos und Plug-in-Hybride vorstellen. Im Gesamtjahr will der Konzern 400.000 BEVs und PHEVs verkaufen. Weitere Informationen zu den Elektrifizierungsplänen will der Autokonzern am 8. Juli 2021 bei einem Stellantis Electrification Day verkünden – das Beispiel von Teslas Battery Day und dem VW Power Day macht Schule.

Quelle: Stellantis (PDF) via Electrive.net, The Detroit News (Reichweiten), OnlineEV.com (Batteriezellen und andere Komponenten)

Bildergalerie: Stellantis-Elektrifizierungspläne (April 2021)

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