Italien könnte bald aus dem Rennen ausscheiden, weil die Fördergelder nicht reichen
Der neue Stellantis-Konzern, also der Zusammenschluss aus PSA (Peugeot, Citroen, Opel etc.) und FCA (Fiat, Chrysler, Jeep etc.), will drei Batteriewerke bauen. Das erste soll in Frankreich stehen, das zweite in Deutschland. Die dritte Fabrik könnte nach Italien kommen, hoffte das Land. Doch diese Hoffnungen könnten sich nun zerschlagen, wie Automotive News Europe berichtet.
Diese zwei Werke sollen jeweils 50 Gigawattstunden produzieren. Doch das reicht Stellantis noch nicht, bis 2025 sollen in Europa und Nordamerika schon 130 GWh entstehen, 2030 dann sogar 250 GWh – etwa so viel wie der VW-Konzern produzieren will. Dazu braucht Stellantis weitere Werke. Wo sie stehen sollen, will Stellantis bis Ende 2021 entscheiden.
Doch Italien will von den 192 Milliarden Euro seines Plans zur Behebung der Corona-Wirtschaftskrise (Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza, PNRR) nur eine Milliarde für “erneuerbare Energien und Batterien” ausgeben. Das könnte zu wenig sein, so der Artikel unter Berufung auf den italienischen Autoindustrie-Verband ANFIA. Zumal von der Milliarde schon Investitionen Solarenergie, Windkraft und Ladeinfrastruktur abgehen. In Spanien ist ein Konjunkturplan namens PERTE geplant, der 10 Milliarden Euro ausschließlich auf die Förderung von Elektroautos ausgerichtet ist.
Bisher kommen die allermeisten Batterien für Elektroautos aus Asien, doch das soll sich im nächsten Jahrzehnt ändern. Denn immer mehr Batteriefabriken sollen in Europa entstehen. So plant Italvolt eine 45-GWh-Fabrik in Norditalien. Volkswagen will neben den Werken in Nordschweden und Salzgitter noch ein Werk in Spanien, Portugal oder Südwestfrankreich errichten, eines in Osteuropa und zwei weitere mit noch unklarem Standort.
Quelle: Automotive News Europe (Paywall)