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Staubilanz 2022: Stillstand für 333.000 Stunden

Der ADAC deckt auf wo und wann es letztes Jahr besonders schlimm war ...

staubilanz 2022: stillstand für 333.000 stunden

Die gute Nachricht zu erst: Die Anzahl der Staus in Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr nicht zugenommen. Trotzdem: Für Autofahrerinnen und Autofahrer summierte sich 2022 die Dauer aller registrierten Verkehrsstörungen auf insgesamt rund 333.000 Staustunden. Ein Jahr zuvor waren es mit 346.000 Stunden nur wenig mehr, obgleich das Stauaufkommen 2022 immer noch deutlich unter dem des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 lag.

Insgesamt zählte der ADAC im vergangenen Jahr 474.000 Staus und stockenden Verkehr. Die gemeldeten Verkehrsstörungen ergaben eine Gesamtlänge von 733.000 Kilometern. Aufgrund einer neuen Methodik der Datenanalyse ist ein direkter Vergleich der aktuellen Stauzahlen mit den Vorjahreszahlen aber nicht möglich. Die neue Methodik führt zu einem Rückgang der Stauanzahl und Staulängen. Lediglich die Staudauer ist mit der des Vorjahres vergleichbar.

Donnerstag war staureichster Tag

Die Kfz-Fahrleistung auf den Autobahnen lag im Jahr 2022 insgesamt etwa zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Vor allem in den ersten Monaten bis einschließlich Mai wurden die Verkehrsmengen des Jahres 2021 deutlich übertroffen. Dies zeigt sich auch an den Staustunden, die in den ersten fünf Monaten über den 2021er-Werten lagen. Im Juni lagen dann die Verkehrszahlen und Staustunden auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr, ab Juli sogar etwas unterhalb der 2021er-Marke.

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Der im Schnitt staureichste Wochentag war der Donnerstag mit rund 1.200 Staustunden. An den Wochenenden wurden im Schnitt die wenigsten Staus registriert – je rund 500 Stunden an Samstagen und Sonntagen.

Das höchste Stauaufkommen zählte der ADAC am Freitag, dem 30. September, mit insgesamt 2.250 Staustunden. Damals nutzten viele Autofahrenden das lange Wochenende aufgrund des Feiertags am 3. Oktober. Genauso wie am Mittwoch, dem 25. Mai, dem Tag vor Christi Himmelfahrt. Damals standen die Autofahrenden rund 2.100 Stunden im Stau.

Längster Stau auf A8, NRW ist Spitzenreiter

Die längsten Staus ereigneten sich am Samstag, dem 23. Juli, auf der A8, München Richtung Salzburg zwischen Rosenheim und Bad Reichenhall mit einer Gesamtlänge von 44 Kilometern sowie am 15. Dezember auf der A8, Stuttgart Richtung München zwischen Burgau und Dachau/Fürstenfeldbruck mit 40 Kilometern. Auf der A8 befand sich auch der Stau-Hotspot des Jahres 2022 infolge von Bauarbeiten für den sechsstreifigen Ausbau bei Pforzheim. Keine Überraschung daher, dass die A8 – gemessen an ihrer Länge – auch die Fernautobahn mit den mit Abstand meisten Staustunden war. Auf den weiteren Plätzen folgen die A12 sowie die A3.

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Wie in den Vorjahren waren die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg die am meisten von Stau belasteten Bundesländer. Auf Nordrhein-Westfalen entfielen rund 31 Prozent der Staustunden, auf Bayern knapp 17 Prozent und auf Baden-Württemberg knapp 12 Prozent. Die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichneten zusammen nur rund 9 Prozent der Staustunden.

Für 2023 rechnet der ADAC mit steigendem Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen, was sich dann auch in den Stauzahlen niederschlagen dürfte. Hinzu kommt, dass es weiterhin eine Vielzahl an Baustellen geben wird. Kritisch ist der Zustand vieler Autobahn-Brücken. Hunderte davon müssen in den nächsten Jahren rechtzeitig durch neue Bauwerke ersetzt werden. Sollte dies nicht gelingen, sind weitere Brückensperrungen und Staus (auch auf Umgehungsstrecken) die Folge.

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