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Stau-Bilanz 2022: 333.000 Stunden standen wir im Stau

Die Autofahrer auf deutschen Autobahnen mussten sich 2022 in Geduld üben – rund 474.000 Staus verzeichnet der Autoclub ADAC in seiner Jahresbilanz.

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In den Sommermonaten gab es die meisten Stau-Stunden auf deutschen Autobahnen.

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Auch 2022 gab es nicht die hohe Anzahl von Stau-Stunden wie im Vor-Corona-Jahr 2019.

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So verhalten sie sich richtig im Stau auf deutschen Autobahnen.

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Sobald Sie an ein Stauende heranfahren: Schalten Sie die Warnblinkanlage ein, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen.

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Bilden Sie einen Rettungsgasse: Bei zweispurigen Autobahnen scheren die Fahrzeuge auf der linken Spur nach links aus, auf der rechten Spur nach rechts, ohne dabei den Standstreifen zu blockieren.

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Bei dreispurigen Autobahnen müssen die Fahrzeuge auf der mittleren und auf der rechten Spur nach rechts ausweichen.

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Das gleiche gilt bei weiteren Fahrspuren, nur die Fahrzeuge auf der lionken Spur weichen nach links aus, alle anderen nach rechts ohne die Standspur zu blockieren.

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Der Standstreifen ist für Pannenfahrzeuge reserviert. Wer ihn bei Stau benutzt, um den nächsten Rastplatz oder die nächste Autobahnausfahrt schneller zu erreichen, riskiert 75 Euro Bußgeld und einen Punkt. Einzige Ausnahme: Wenn Verkehrszeichen die Nutzung des Standstreifens erlauben.

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Rechts überholen ist nur dann erlaubt, wenn der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen steht oder mit maximal 60 km/h fährt. Bei stehendem Verkehr darf man rechts mit maximal 20 km/h vorbeifahren. Ist der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen in Bewegung, darf rechts mit einer Differenzgeschwindigkeit von höchstens 20 km/h überholt werden. Die Fahrzeuge auf der rechten Spur dürfen dann also höchstens 80 km/h schnell fahren. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine saftige Geldbuße von 100 Euro sowie einen Punkt

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Auf der Autobahn rückwärts zu fahren oder zu wenden, ist immer verboten. Bis auf eine spezielle Situation: Die Polizei fordert die Autofahrer bei länger andauernden Vollsperrungen dazu auf, um den Verkehr von der Autobahn abzuleiten. Bei eigenständigen Aktionen drohen dem Sünder eine Geldbuße bis zu 200 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.

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Laut Straßenverkehrsordnung (§ 18 Abs. 9 Satz 1) ist Aussteigen auf der Autobahn nicht gestattet – außer zur Sicherung einer Unfallstelle. Meist ist die Polizei bei längeren Störungen, wie zum Beispiel einer Vollsperrung, nachsichtig, wenn es jemandem im Fahrzeug zu heiß oder gar übel wird. A

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Aber auch dann gilt: keine ausgiebigen Spaziergänge auf der Autobahn unternehmen, sondern immer in der Nähe des Fahrzeugs bleiben! Und ganz wichtig: Bei einem Unfall auf keinen Fall die Rettungskräfte behindern.

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Auch im Stau gilt: Telefonieren im Auto ohne Freisprechanlage ist verboten. Außer, Sie haben den Motor abgeschaltet. Dann darf das Gerät in die Hand genommen werden. Ein Verstoß gegen das Handyverbot kostet ein Bußgeld von 100 Euro bis 200 Euro, bringt zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.

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Motorradfahrer dürfen sich nicht zwischen den Fahrzeugen hindurchschlängeln. Das wird mit einer Geldbuße von 100 Euro und einem Punkt geahndet. Links überholen ist bei genügend Seitenabstand erlaubt.

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Ist ein Fahrstreifen wegen eines Unfalls oder einer Baustelle blockiert, müssen sich die Fahrer unmittelbar vor der Engstelle im Reißverschlussverfahren einordnen. In der Praxis wird diese Vorschrift oft als Vordrängeln missverstanden, soll aber den Verkehr am Laufen halten und für eine möglichst reibungslose Weiterfahrt sorgen.

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Stau

Die Gesamtlänge der Staus summierte sich im vergangenen Jahr auf 733.000 Kilometer. Damit liegt das Stauaufkommen jedoch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Die Kfz-Fahrleistung auf den Autobahnen lag im Jahr 2022 insgesamt etwa zehn Prozent über dem Vorjahreswert. Während sich das Verkehrsaufkommen Anfang des Jahres noch in Grenzen hielt, stieg es ab April dann deutlich an.

Der im Schnitt staureichste Wochentag war der Donnerstag mit rund 1.200 Staustunden. 2019 war dies der Mittwoch mit 1.850 Staustunden. An den Wochenenden wurden im Schnitt die wenigsten Staus registriert – je rund 500 Stunden an Samstagen und Sonntagen. Das höchste Stauaufkommen zählte der ADAC am Freitag, 30. September, mit insgesamt 2.250 Staustunden. Damals nutzten viele Autofahrer das lange Wochenende aufgrund des Feiertags am 3. Oktober, genauso wie am Mittwoch, 25. Mai, dem Tag vor Christi Himmelfahrt. An diesem Termin standen die Autofahrer rund 2.100 Stunden im Stau. Ein Stau-Hotspot war die Autobahn A8 bei Pforzheim, dort wird die Autobahn auf sechs Streifen ausgebaut.

Längster Stau 2022 mit 44 Kilometer Länge

Den längsten Stau gab es jedoch am Samstag, dem 23. Juli 2022 auf der A8 München in Richtung Salzburg zwischen Rosenheim und dem Grenzübergang Bad Reichenhall. Auf 44 Kilometern standen die Autofahrer. Auch die beiden weiteren Rekord-Staus liegen in Bayern. Am 15.12.2022 gab es auf der A8 Stuttgart – München zwischen Burgau und Dachau 40 Kilometer Stau, am 21.8. auf der A9 München in Richtung Nürnberg standen die Autofahrer und -fahrerinnen zwischen der Anschlussstelle Garching-Süd und Lenting 27 Kilometer im Stau.

Besonders das Bundesland Bayern hat mit vielen Staus durch die Urlauberströme zu kämpfen. Der Höchstwert wurde im Ferienmonat Juli mit über 7.000 Stunden Stau erreicht. Gefolgt von August mit 6.660 Stunden und September mit 6.300 Stunden.

Den Grund für das erhöhte Stauaufkommen in Bayern und insbesondere an den Grenzübergängen macht der Autoclub an den attraktiven Zielen in Österreich, Italien und Kroatien sowie dem Trend, mit dem eigenen Auto in den Urlaub zu fahren, fest. Dazu gesellen sich noch die massiven Behinderungen durch die Tiroler Blockabfertigung auf der A93 Rosenheim in Richtung Kiefersfelden zwischen der Anschlussstelle Oberaudorf und Kiefersfelden.

NRW mit Stau-Spitzenplatz

Nach Bundesländern aufgeschlüsselt trägt auch 2022 Nordrhein-Westfalen als bevölkerungsreichstes Bundesland mit den meisten Autobahnkilometern die Staukrone. 31 Prozent aller Staus wurden dort gezählt. Bayern liegt mit knapp 17 Prozent auf Platz zwei, der Bronzeplatz mit zwölf Prozent geht an Baden-Württemberg. Die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichneten zusammen rund neun Prozent der Staustunden.

Aufgrund einer neuen Methodik der ADAC Datenanalyse ist ein direkter Vergleich der aktuellen Stauzahlen mit den Vorjahreszahlen nicht möglich. Die neue Methodik führt zu einem Rückgang der Stauanzahl und Staulängen. Lediglich die Staudauer ist mit der des Vorjahres vergleichbar.

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