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So können Sie im Camper elektrisch heizen - Elektro-Zusatzheizung fürs Wohnmobil

Wo möglich, werden bereits viele Geräte im Reisemobil mit Strom betrieben. Warum also nicht auch eine elektrische Heizung? Wir stellen geeignete Wärmespender vor: Von Wasser- und Warmluftheizungen über tragbare Heizlüfter bis zu Fußboden- und Infrarotheizungen.

so können sie im camper elektrisch heizen - elektro-zusatzheizung fürs wohnmobil

Warum sollte man sein Fahrzeug eigentlich nicht elektrisch beheizen? Wir stellen geeignete Wärmespender vor.

Frösteln oder gar frieren kann einem das Campen ganz schön vermiesen. Daher gibt es hierzulande kaum Campingbusse, die ohne Gas- oder Dieselheizung vom Band rollen. Für eine zusätzliche Elektro-Heizung gibt es dennoch gute Gründe: Sie sind eine Rückversicherung, wenn im Urlaub plötzlich die Gasanlage streikt, die Heizung aussteigt oder das Gas überraschend ausgeht. Und: Heizstrahler werden von bibbernden Partnern und Kindern geliebt. Schnelle warme Füße im Camper oder im Vorzelt sind ein Stimmungsgewinn.

Einen Haken hat die E-Heizung jedoch: Ohne Landstrom lässt sich die Wärme aus dem Kabel kaum nutzen. Ist der Strom auf dem Camping- oder Stellplatz inklusive, lacht der Camper – aber der Platzbesitzer kommt ins Grübeln, denn er hat noch ein anderes Problem damit. Dazu weiter unten mehr. Abschließend präsentieren wir noch eine Auswahl mobiler Elektroheizgeräte.

Strom oder Gas als Energiequelle: alle Vor- und Nachteile

Wird auf dem Stellplatz nach Verbrauch abgerechnet (nicht selten mit 50 Cent/kWh), ist der Heizbetrieb mit Gas oder Diesel unter dem Strich allerdings günstiger. Zum Vergleich: Der Heizwert von Propangas beträgt 12,87 kWh/kg, was bei einer etwa 20 Euro teuren Elf-Kilogramm-Füllung 141,57 kWh bedeutet. Pro Kilowattstunde fallen demnach nur 15 Cent im Gasbetrieb an. Wird dagegen pauschal abgerechnet oder sind die Stromkosten bereits in den Stellplatzgebühren enthalten, lohnt sich die elektrische Heizung aus finanzieller Sicht.

Dennoch schadet ein Blick in die Stellplatzordnung nicht – denn manche Platzbetreiber verbieten den Betrieb elektrischer Heizgeräte, da die hohe Stromaufnahme die Sicherungen überlasten könnte. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, steht der Heizung ein stets nachgeliefertes Betriebsmittel zur Verfügung. Mehr dazu gibt es weiter unten im Artikel.

Gewicht und Aufwand im Vergleich

Gas-Heizung: Heizung ab 5 kg; 5-kg-Gasflasche, voll 11,6 kg

(+) Funktioniert autark, um Elektro-Heizfunktion erweiterbar.

(-) Gewicht, Folgeaufwand durch Gasprüfungen, hoher Anschaffungspreis und aufwendiger Einbau (sofern nötig).

Elektro-Heizung: Heizlüfter ab etwa 0,4 kg

(+) Braucht kaum Warmlaufzeit, geringes Gewicht, flexibel einsetzbar.

(-) Nur begrenzt ohne Landstrom einsetzbar, punktuelle Wärmequelle, meist hohe Heizkosten.

Kraftstoff-Heizung: Heizung ab 5 kg

(+) Nur ein Brennstoff nötig, funktioniert autark, um Elektro-Heizfunktion erweiterbar.

(-) Hoher Anschaffungspreis, aufwendige Nachrüstung.

Welche elektrischen Zusatzheizungen gibt es?

  • Der klassische Heizlüfter erwärmt die Luft mit Glühdrähten.
  • Infrarot: Eine Alternative sind Quarzlampen. Sie erzeugen Strahlungswärme in Form von Infrarotstrahlung. Gleiches gilt für die Infrarot-Heizmatte.
  • Keramikheizlüfter ähneln klassischen Heizlüftern, nutzen aberstatt Glühdrähten ein PTC-Heizelement.

Vom Steckdosen-Heizlüfter bis zur Infrarotheizung gibt es diverse Möglichkeiten, mit Strom zu heizen. Die Preise starten bei knapp 20 Euro, die ein günstiger Heizlüfter kostet, und reichen bis 390 Euro für einen multifunktionalen Keramikheizlüfter. Welche Heizung sich für welches Fahrzeug eignet, ist von verschiedenen Faktoren wie der zu beheizenden Grundfläche, der Isolierung und natürlich auch vom Einsatz abhängig. Wer im Bulli einstellige Plusgrade ausgleichen will, dürfte schon mit einem 500-Watt-Steckdosenheizer glücklich werden. Für die Ducato-Klasse sollte die Heizleistung dagegen bei etwa 1.500 Watt anfangen.

APA Keramik Heizlüfter 12 V

  • Heizart: Keramik
  • Modell: Keramik Heizlüfter 12 V
  • Leistung/Anschluss: 150 W/12 V
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 11 x 6 x 14 cm
  • Gewicht: 330 g
  • Kippsicherung: Nein
  • Preis: 22 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den Heizlüfter APA Keramik kaufen.

Carbest PTC-Keramikheizer Mika

  • Heizart: Keramik
  • Modell: PTC-Keramikheizer Mika
  • Leistung/Anschluss: 1.500 W/230 V
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 21,5 x 22 x 22,3 cm
  • Gewicht: 2000 g
  • Kippsicherung: Ja
  • Preis: 35 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den Heizlüfter Carbest PTC-Keramikheizer Mika direkt kaufen.

Ecomat 2000 Classic Plus

  • Heizart: Keramik
  • Modell: 2000 Classic Plus
  • Leistung / Anschluss: 1.800 W / 230 V
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 14,5 x 18 x 14 cm
  • Gewicht: 2.200 g
  • Kippsicherung: Ja
  • Preis: 309 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den Heizlüfter Ecomat 2000 Classic Plus kaufen.

Eurom Plug-in Heater

  • Heizart: Keramik
  • Modell: Plug-in Heater
  • Leistung / Anschluss: 500 W / 230 V
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 11 x 17 x 9,7 cm
  • Gewicht: 400 g
  • Kippsicherung: Nein
  • Preis: 26 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den Heizlüfter Eurom Plug-in Heater kaufen.

Fritz Berger Keramik-Heizlüfter Plus

  • Heizart: Keramik
  • Modell: Keramik-Heizlüfter Plus
  • Leistung / Anschluss: 1500 W / 230 V
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 21 x 16 x 13 cm
  • Gewicht: 1.500 g
  • Kippsicherung: Ja
  • Preis: 60 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den Heizlüfter Fritz Berger Keramik-Heizlüfter Plus .

Sichler LV-155.rc

  • Heizart: Keramik
  • Modell: LV-155.rc
  • Leistung / Anschluss: 500 W
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 16,5 x 9 x 11,5 cm
  • Gewicht: 440 g
  • Kippsicherung: Nein
  • Preis: 23 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den Heizlüfter Sichler LV-155.rc kaufen.

Rowenta Instant Comfort Compact

  • Heizart: Heizdraht
  • Modell: Instant Comfort Compact
  • Leistung / Anschluss: 1.500 W
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 22 x 21,5 x 22,3 cm
  • Gewicht: 2000 g
  • Kippsicherung: Ja
  • Preis: 35 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den HeizlüfterRowenta Instant Comfort Compact kaufen.

Sichler LV-245

  • Heizart: Heizdraht
  • Modell: LV-245
  • Leistung / Anschluss: 2.000 W
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 23,5 x 30,5 x 14,5 cm
  • Gewicht: 1200 g
  • Kippsicherung: Nein
  • Preis: 23 Euro
  • Hier können Sie den Heizlüfter Sichler LV-245 kaufen.

Eurom Safe-T-Shine 900

  • Heizart: Infrarot
  • Modell: Safe-T-Shine 900
  • Leistung / Anschluss: 900 W
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 12,5 x 32 x 37 cm
  • Gewicht: 1.200 g
  • Kippsicherung: ja
  • Preis: 26 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie den Heizlüfter Eurom Safe-T-Shine 900 kaufen:

Digelheat TX-400

  • Info: www.digel-heat.de
  • Heizart: Infrarot
  • Modell: TX-400
  • Leistung/Anschluss: 400 W
  • Größe (Breite/Höhe/Tiefe): 98 x 48 x 1,5 cm
  • Gewicht: < 1.000 g
  • Kippsicherung: nein
  • Preis: 279 Euro

Wie funktionieren Heizlüfter und Infrarotheizung?

  • Ein Thermostat schaltet beim Überschreiten der gewählten Temperatur (gerade Linie) das Heizelement aus. Kühlt es ab, wird der Strom wieder zugeschaltet. So entsteht ein Regelintervall, das beim Keramikheizlüfter (PTC) erkennbar feiner ausfällt.
  • Durch die unsichtbare Infrarotstrahlung wird nicht die Luft, sondern Objekte in der Umgebung erwärmt, die wiederum Wärme an den Raum abgeben.

Elektrisch heizen klappt auf zwei Arten: durch Strahlungs- oder durch Konvektionswärme. Von Konvektion spricht man, wenn Luft oder andere Stoffe durch Heizelemente durchströmen und so zirkulieren. Verlässt die aufgewärmte Raumluft den E-Heizer, steigt sie durch Temperaturunterschiede zunächst auf, um dann beim Abkühlen wieder zu Boden zu sinken. Strahlungswärme wirkt dagegen so wie die Sonne. Dabei wird weniger die Luft selbst als vielmehr das angestrahlte Objekt – also zum Beispiel auch ein Mensch – erwärmt. Nachteil im kühlen Camper: Die Wärmestrahlung kommt erst mal nur aus einer Richtung, bis die angestrahlten Objekte selbst Wärme an den Raum abgeben.

Als alleinige Heizung reicht der elektrische Heizer in großen Reisemobilen nicht aus, einzelne Bereiche des Innenraums lassen sich damit jedoch schnell auf die gewünschte Temperatur bringen. Allerdings dringt die Wärme nicht in die Staufächer und somit an die schwer zugänglichen Stellen vor, was ein ungewolltes Öffnen des Frostschutzventils zur Folge haben kann.

Bei modernen Heizlüftern zählt ein Überhitzungsschutz zur Standardausstattung. Höherwertige Geräte sind zusätzlich mit einer Kippsicherung ausgestattet. Fällt der Keramikheizer um, schaltet das Heizelement sofort ab.

Fürs Campen ist der Keramikheizlüfter gegenüber der Glühdraht-Variante im Vorteil:

  1. Das Heizelement ist robuster.
  2. Der Lüfter kann stärker gedrosselt – und somit leiser betrieben – werden.
  3. Anders als an Glühdrähten können Staub und Haare nicht am Heizelement verbrennen.

Elektrisches Heizen setzt immer eine passend abgesicherte Stromquelle voraus. Beispiel: 2.000 Watt Leistung: 230 Volt = 8,7 Ampere. Liegt die Absicherung unter 8 Ampere, löst die Sicherung aus. Dann kann nur eine kleinere Stufe (z. B. 1.000 W) genutzt werden.

Wie umweltverträglich ist elektrisch heizen?

Elektrisch heizen braucht Strom, viel Strom. Zur Verdeutlichung: Campingplatzsteckdosen sind maximal mit 16 Ampere abgesichert und können bei 230 Volt damit bis zu 3680 Watt abgeben. Verbraucht der Heizlüfter 2000 Watt, löst die Sicherung aus, sobald gleichzeitig Kaffeemaschine oder Kochplatte genutzt werden – die den meisten Strom ebenfalls für ihre Heizelemente verbrauchen. Umweltverträglich ist elektrisches Heizen nur dann, wenn der verwendete Strom komplett aus erneuerbaren Energieträgern stammt.

Dazu zählen Windenergie, Photovoltaik, Wasserkraft und Gas aus Biomasse. Hat ein Stell- oder Campingplatz keinen Ökostromtarif, ist es wahrscheinlich, dass für die warme Luft aus dem Heizlüfter zumindest teilweise andernorts die Schlote qualmen. Laut Statistischem Bundesamt waren im 3. Quartal 2021 konventionelle Energieträger wie Kohle, Kernenergie oder Erdgas immer noch zu 56,9 Prozent die Basis des in Deutschland produzierten und eingespeisten Stroms.

Was kostet heizen mit Heizlüfter?

In der Anschaffung günstig, im Verbrauch teuer. Die Betriebskosten eines Heizlüfters sind je nach Abrechnungsverfahren höher als beim Heizen mit Gas oder Diesel. Ausnahme: Der Strom ist bereits im Übernachtungspreis inkludiert oder wird mit einer günstigen Pauschale pro Übernachtung abgerechnet. Einen Überblick verschaffen die in der promobil- Stellplatz-App gelisteten Preise: Hier ergibt sich bei rund 1.000 Stellplätzen ein Durchschnittspreis von 66 Cent/kWh und 69 Cent/kWh bei 480 Campingplätzen.

Auch bei den Tagespauschalen sind Campingplätze im Durchschnitt mit 2,87 Euro (530 Stk.) etwas teurer als Stellplätze mit 2,81 Euro (490 Stk.). Dass die Abrechnung nach kWh richtig teuer werden kann, zeigt die folgende Rechnung: Läuft der Heizlüfter zehn Stunden mit 1000 Watt, fallen bei 66 Cent pro kWh 6,60 Euro fürs Heizen an.

Zum Vergleich: Die Füllung einer 11-kg-Gasflasche kostet etwa 25 Euro. Propan hat einen Heizwert von 12,87 kWh pro Kilogramm, womit eine Füllung auf etwa 142 kWh kommt. Umgerechnet auf den 66-Cent-Arbeitspreis würden für 142 kWh Strom 93,72 Euro fällig werden.

“Die Infrastruktur des Campingplatzes wird beim elektrischen Heizen zum Engpass.”

Wer sich fragt, warum der Preis pro kWh beim Campen deutlich über dem durchschnittlichen Hausstromtarif in Deutschland von 32,62 Cent* liegt, darf die Infrastruktur im Hintergrund nicht vergessen. Herr Hartinger vom Seecamping Berghof erklärt: “Für die Umstellung auf eine genaue Abrechnung ist einenormer Investitionsaufwand nötig, da ja jede Parzelle ihren eigenen Stromzähler braucht.” Und ergänzt: “Der Wartungsaufwand und die Kosten für das regelmäßige Eichen kommen noch obendrauf.”

Sorgen bereitet ihm aber ein ganz anderer Aspekt. Die Hauptzuleitung zu dem idyllisch an einem Alpensee gelegenen Campingplatz wird zum Nadelöhr, wenn plötzlich auf allen 420 Plätzen elektrisch geheizt würde. Besonders da parallel immer öfter Anfragen kommen, ob auch Hybridfahrzeuge am Campingplatz geladen werden dürfen.

Installation von elektrischen Zusatzheizungen

  • Für Dachzelt oder Schlafdach funktioniert ein Steckdosenlüfter zeitweise auch an einer Strombox mit Wechselrichter.
  • Selbst in kompakten Steckdosenlüftern reguliert eine Thermostatsteuerung die Wunschtemperatur.
  • Mit 12 Volt betriebene Heizer gibt es eher selten. Ihre Heizleistung ist relativ gering.

Klein und gebunden oder komplex und autark – ist eine Abwägung, vor der Selbstausbauer irgendwann stehen. Jedes eingesparte Kilo zahlt auf die Zuladung ein. Würde es rein nach Gewicht, Anschaffungspreis und Heizleistung gehen, macht die E-Heizung den Stich. Zusätzlich entfallen im Vergleich zur Gasheizung Aufwand und Kosten für Einbau, Wartung und Gasprüfung.

Die Sache hat allerdings einen Haken, denn mit ihrem immensen Energiehunger verlangen E-Heizungen nach einem Landstromanschluss – zumindest wenn sie als Hauptheizung auch für den Dauerbetrieb vorgesehen sind. Große Lithium-Batterien ermöglichen im Zusammenspiel mit leistungsfähigen Wechselrichtern zwar kurze, autarke Heizphasen. Sie sind aber vergleichsweise teuer in der Anschaffung.

Strombetriebene Heizung ab Werk

Alternativen zum mobilen E-Heizgerät finden sich in den Aufpreislisten der Hersteller. So lässt sich die kompakte Truma-Varioheat (bis 3.700 W) um 1.800 Watt Elektro-Heizkraft (2 x 900 Watt, einzeln zuschaltbare Heizwendeln) ergänzen. Im Fachhandel kostet die Erweiterung knapp 500 Euro. Ähnlich teuer ist der Aufschlag bei der größeren Combi-Heizung, egal ob bei der Diesel- oder Gas-Variante.

Eine Nachrüstung der E-Funktion ist hier jedoch nicht möglich, da die beiden ebenfalls je 900 Watt leistenden Heizstäbe fest integriert sind. Etwas weniger bekannt: Auch Klimaanlagen eignen sich teils zum Heizen. Einige Geräte können ihr Arbeitsprinzip umkehren und Wärme statt Kälte produzieren. Allerdings reicht die Wärmeleistung meist nur für die Übergangszeit.

Elektrische Wasser- und Warmluftheizungen

Auch Alde Compact und Truma Combi können das Reisemobil mit elektrischer Energie erwärmen. So stattet Alde seine Warmwasserheizung Compact 3020 HE serienmäßig mit zwei Elektropatronen aus. Zusammen leisten sie 3150 Watt. Der separat erhältliche Belastungswächter schaltet bei zu schwach abgesicherten Stromnetzen die elektrische Heizleistung automatisch zurück, in diesem Fall kann stattdessen mit Gas geheizt werden. Im Frühjahr und Herbst reicht die elektrische Heizleistung oft schon aus, um die Temperatur im Innenraum auf angenehmem Niveau zu halten, da Wasser Wärme gut speichernund verteilen kann.

Wer mit der Truma Combi 4 oder 6 elektrisch heizen will, muss bereits beim Kauf die Elektrovariante wählen. Diese trägt den Buchstaben “E” im Namen und ermöglicht durch ihre zwei Patronen eine elektrische Heizleistung von maximal 1800 Watt (900 Watt je einzeln zuschaltbarer Patrone).

Etliche Fahrzeughersteller bauen gegen Aufpreis von etwa 600 Euro eine Combi E statt der herkömmlichen Combi ab Werk ein. Die Nachrüstung der elektrischen Heizstäbe ist nicht möglich, da diese fest in die Lamellen des Wärmetauschers eingepresst sind. Besonders während der Nachtstunden ist der nahezu geräuschlose Elektrobetrieb von Vorteil. Bei eingerichtetem iNet-System kann über die Truma-App noch vor dem Aufstehen bequem per Smartphone auf den Gasbrenner gewechselt werden. Denn an besonders kalten Tagen reicht die Wärme der elektrischen Heizstäbe allein üblicherweise nicht aus.

Auch der Mischbetrieb, bei dem die Elektropatronen den Gasbrenner unterstützen, ist möglich. Dabei hat Strom Vorrang, Gas wird erst zugeschaltet, wenn die gewählte Temperatur im reinen Elektrobetrieb nicht erreicht werden kann. Der Brennstoffverbrauch fällt durch die elektrische Unterstützung niedriger aus. Besitzer der Warmluftheizung Truma Varioheat können das optional erhältliche E-Kit auch nachrüsten. Das Bauteil kann bis zu einen Meter entfernt von der Varioheat in den Luftkreislauf zwischengeschaltet werden. Rein elektrisch sind damit maximal 1.800 Watt Heizleistung möglich, gemeinsam mit dem Gasbrenner der Varioheat ermöglicht das E-Kit bis zu 4500 Watt bei der Eco-Version beziehungsweise bis zu 5600 Watt bei der stärkeren Modellvariante Comfort.

1. Wasserheizungen

Webasto E-Thermo Top Eco20 P/30 P

  • Typ: Wasserheizung
  • Heizleistung: 2000 W/3000 W
  • Maße (LxBxH): 181 x 91 x 133 mm
  • Leergewicht: 1.400 g
  • Spannung: 230 V
  • Preis: 462/497 Euro

2. E-Heizungen und Kit

Alde Compact 3020 HE

  • Typ: Wasserheizung und Boiler
  • Anzahl Heizpatronen: 2
  • Leistung E-Betrieb: 1050/2100 W
  • Stromaufnahme: 4,5/9 A
  • Leistung Gasbetrieb: 3300/5500 W
  • Leistung Mischbetrieb: k.A.
  • Leergewicht: 14 kg (ohne Wasser)
  • Preis: 3535 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie die Alde Compact 3020 HE kaufen.

Truma Combi 4 E

  • Typ: Luftheizung und Boiler
  • Anzahl Heizpatronen: 2
  • Leistung E-Betrieb: 900/1800 W
  • Stromaufnahme: kurzzeitig max. 6,5 A, Durchschnitt ca. 1,2 A
  • Leistung Gasbetrieb: 2000/4000 W
  • Leistung Mischbetrieb: max. 3.800 W
  • Leergewicht: 15,5 kg
  • Preis: 2739 Euro
  • Kaufen: Hier können Sie die Truma Combi 4 E direkt kaufen.

Truma E-Kit für Varioheat eco/comfort

  • Typ: Elektrosatz für Luftheizung
  • Anzahl Heizpatronen: 2
  • Leistung E-Betrieb: 900/1800 W
  • Stromaufnahme: 3,9/7,8 A
  • Leistung Gasbetrieb: 2800 (eco)/3700 (comfort) W
  • Leistung Mischbetrieb: max. 4500 (eco)/5600 (comfort) W
  • Leergewicht: 2,2 kg (nur E-Kit)
  • Preis: 1249/1595 Euro
  • Kaufen: Truma E-Kit kaufen.

3. Fußbodenheizungen

Da warme Luft physikalisch bedingt nach oben steigt, frieren wir an den Füßen oftmals zuerst. Daher kann eine Fußbodenheizung maßgeblich zum Wohlbefinden beitragen. Heizfolien gibt es beispielsweise bei Reimo als Meterware in unterschiedlichen Breiten (ab 23 Euro). Betrieben wird die 0,3 Millimeter dicke Folie über einen 230-Volt-Transformator, die Heizleistung gibt der Hersteller mit 80 Watt/m2 an.

Wer den Fußboden nur im Bereich der Dinette erwärmen möchte, findet mit einem Heizteppich eine geeignete Lösung. Der Zubehörspezialist Pro-Car hat ein Heizgewebe mit wärmeleitenden Karbonfasern im Sortiment. Verschiedene Größen sind je nach gewünschter Leistung und Spannung erhältlich. Er lässt sich direkt über die Bordbatterie betreiben.

Für den Fiat Ducato und baugleiche Basisfahrzeuge gibt es bei Reimo einen Heizteppich, der den Boden im gesamten Fahrerhaus abdeckt. Das 71 Watt leistende Heizelement kostet 310 Euro, lässt sich allerdings nur im 230-Volt-Betrieb nutzen. Zum Heizen während der Fahrt ist somit ein Wechselrichter Voraussetzung. Für den VW T5 sind einzelne Matten mit 12-Volt-Anschluss für Beifahrer- und Fahrerseite (je 239 Euro) erhältlich.

Noch ein Tipp zum Schluss: Wer eine Dachklimaanlage besitzt, kann diese unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls als zusätzliche Heizung verwenden. Viele aktuelle Klimageräte sind mit einer Wärmepumpe ausgestattet, die teilweise noch bei bis zu 0 Grad arbeitet. Je nach Klimaanlagentyp steht so eine Heizleistung zwischen 800 und 3.300 Watt zur Verfügung.

Was ist die Zukunft des Heizens im Camper?

Mit der E-Power-Serie von Knaus und der Caracito-Baureihe der Schwestermarke Weinsberg gibt es im Caravansegment bereits erste Camping-Serienfahrzeuge, die komplett auf Strom als Energiequelle setzen. Heizen und Kühlen wird dabei von einer Klimaanlage übernommen. Laut Knaus sind die Modelle allerdings nicht für den Wintereinsatz geeignet, für kühle Spätsommerabende reicht die Heizleistung aber aus.

Bei Knaus angefragt heißt es dazu: “Es stellt sich nicht die Frage, ob ein Großteil der Freizeitfahrzeuge künftig gasfrei unterwegs sein wird, sondern eher ab wann.” Ein Zeitpunkt dafür ist noch nicht in Sicht.

Mercedes und VW bringen Campingbusse mit reinem E-Antrieb. Hier geht es zum ersten Camping-Ausflug im VW ID.Buzz. In diesen E-Campern soll dann auch mit Strom geheizt werden. Fraglich bleibt, wie schnell die Infrastruktur dafür tatsächlich bereitstehen wird.

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