Mit dem Premierenmodell #1 erfindet sich smart völlig neu. Österreich-Markenchefin Sarah Lamboj erklärt im SN-Gespräch die Strategie dahinter.
Eine wichtige Frage gleich vorweg: Wie spricht man den smart #1 korrekt aus? Sarah Lamboj: Das ist eine häufige Frage. Die korrekte Aussprache lautet “Hashtag One”.
Es kommt eher selten vor, dass nicht nur ein neues Modell vorgestellt wird, sondern quasi eine ganze Marke neu durchstartet. Wie läuft es bisher? Wir haben uns ein komplettes Jahr auf den Bestellstart vorbereitet, der nun Ende Februar über die Bühne gegangen ist. Dementsprechend groß war die Freude darüber, dass die Reaktionen auf das Fahrzeug durchwegs positiv waren. Wir merken, dass wir mit dem #1 eine sehr große Zielgruppe ansprechen.
Provokant formuliert könnte man auch fragen: Hat die Welt unbedingt auf ein weiteres SUV gewartet? Zum einen werden wir in den kommenden Jahren weitere Modelle auf den Markt bringen. Und da werden wir uns auch nicht auf ein Segment festlegen. Wir halten uns wirklich alle Türen offen – ob der nächste smart nun kleiner oder größer wird, ist aktuell noch nicht entschieden. Das ist ja gerade das Spannende dabei: Wir wissen aktuell noch nicht, in welche Richtung sich der Kundenwunsch in Zukunft entwickeln wird. Ich denke schon, dass man die Marke auch beim #1 auf den ersten Blick erkennt. Das Auto wurde so kompakt wie möglich gestaltet, um in der Stadt optimal einsetzbar zu sein. Auch im Innenraum erkennt man viele bekannte Merkmale.
Welche konkreten Ziele hat man sich für den #1 gesetzt? Die hohen Erwartungen wurden bis dato durchaus erfüllt, das Interesse, das wir bemerken, ist enorm. Das werden auch die Vorbestellungen zeigen. Wir sind erst Anfang März gestartet, ab dem zweiten Quartal haben wir auch die Möglichkeit, in ganz Österreich Testfahrten anzubieten. Der Markteintritt ist jedoch erst im Herbst, dann werden wir mehr sagen können.
In Salzburg ist mit Pappas am Flughafen ein bewährter Händlerbetrieb für smart zuständig, der eine sehr enge Verbindung zu Mercedes-Benz mitbringt. Ist es mittelfristig geplant, sich als Marke mehr zu emanzipieren? Wir haben bewusst auf das bewährte Mercedes-Händlernetz gesetzt, weil es hier sehr gute Erfahrungswerte gibt. Wir sind zwar unternehmensseitig nun losgelöst, aber gerade beim Händler sehen wir die positiven Synergieeffekte, vor allem was die professionelle Beratung angeht.
Wenn ich aktuell noch ein “altes” zweisitziges smart-Modell fahre – ist da die neu aufgestellte Marke der richtige Ansprechpartner in Bezug auf Gewährleistung und Service? Diese Bereiche sind tatsächlich strikt getrennt. Die bisherigen smart-Produkte sind nach wie vor bei Mercedes angesiedelt. Die Marke ist erst ab dem #1 verantwortlich für alle Produkte und Prozesse, jedoch nicht für das bestehende Produktangebot.
Wie stellt sich smart hinsichtlich der Ladeinfrastruktur auf? Wir haben beim öffentlichen Laden die Digital Charging Solutions als Partner. Falls Kunden eine Wallbox brauchen, arbeiten wir mit dem Anbieter ABB zusammen. Die App, um alle wichtigen Daten zur Mobilität zu überblicken, kommt aber von uns selbst. Wir schnüren also ein leicht zugängliches Gesamtpaket.
Früher waren das Alleinstellungsmerkmal von smart ohne Zweifel die kompakten Ausmaße. Was macht die Marke heute aus? In seinem Segment ist der #1 auch jetzt noch äußerst kompakt. Darüber hinaus erfüllt das Auto vor allem im Interieur einen Premiumanspruch. Wir sehen das als sehr gutes, abgerundetes Angebot.