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Skoda Kamiq & Karoq im Vergleich: Lohnt der Aufpreis für den Karoq?

Die beiden kompakten SUV-Baureihen der tschechischen Volkswagen-Tochter unterscheiden sich in der Länge gerade mal um eine Handbreit, im Preis hingegen um mehrere Tausend Euro. Da stellt sich automatisch die Frage: Ist der größere Karoq seinen deutlichen Aufpreis auch wert?

skoda kamiq & karoq im vergleich: lohnt der aufpreis für den karoq?

Die beiden SUV von Skoda unterscheiden sich in der Länge gerade mal um eine Handbreit, im Preis hingegen um mehrere Tausend Euro. Ist der größere Karoq seinen deutlichen Aufpreis auch wert?

Beim flüchtigen Hinsehen sind sie kaum zu unterscheiden, schließlich tragen beide das typische SUV-Gesicht von Skoda mit den horizontal geteilten Scheinwerferbereichen. Und auf den ersten Blick sieht der größere Karoq auch kaum länger aus als der 14 Zentimeter kürzere Kamiq, während beispielsweise der Abstand nach oben zum Kodiaq, dem Top-SUV der Marke, mehr als doppelt so groß ausfällt.

Tatsächlich rückt der Kamiq dem Karoq bei den Abmessungen lediglich in der Länge auf die Pelle. Mit seiner Aufteilung zwischen Glas- und Blechflächen erinnert er eher an eine Kompaktlimousine. Schließlich ist er zehn Zentimeter niedriger als der Karoq, der sich mit seinen Proportionen klar als stämmiger Vertreter seines Segments zu erkennen gibt.

Aufrechter und flexibler

Der Karoq sieht aber nicht nur mehr nach SUV aus, er bietet auch den bequemeren Ein- und Ausstieg sowie die höhere, aufrechtere Sitzposition, die viele Kunden von solchen Autos erwarten. Im Kamiq zeigt sich hingegen die enge Verwandtschaft mit dem Scala – dem Golf von Skoda – auch bei der Sitzposition. Hier sitzt der Fahrer zwar etwas höher über der Fahrbahn, aber nicht höher über dem Fahrzeugboden und fühlt sich deshalb eher wie in einer Limousine untergebracht. Das gilt genauso für die Plätze im Fond, wobei sich die Mitfahrer hier weder im Kamiq noch im Karoq über zu wenig Platz für Kopf und Beine beklagen können.

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Anders sieht es hinter der Heckklappe aus. Dort offeriert der Karoq mit 521 statt 400 Litern stolze 30 Prozent mehr Raum fürs Gepäck – mindestens. Ist statt der mit einer Durchlade ausgerüsteten und geteilt umklappbaren Rücksitzlehne das variable Sitzsystem Varioflex (630 Euro) an Bord, bietet er mit drei verschieb-, umklapp- und ausbaubaren Einzelsitzen eine Variabilität, die in diesem SUV-Segment ihresgleichen sucht. Toppen lässt sich das noch mit einer umklappbaren Lehne für den Beifahrersitz (100 Euro).

Die gibt es auch für den Kamiq, der sich ansonsten jedoch mit einer 60 : 40 geteilten Rücksitzlehne begnügt. Mehr steht nicht zur Wahl, nicht mal eine Durchlade. Aber: Familien mit Kindern werden sich wundern, warum Skoda die in engen Parklücken praktischen, sich beim Öffnen der Türen automatisch um deren Kanten legenden Schoner optional nur für den Kamiq anbietet.

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Leichter und genügsamer

Dieses Simply-Clever-Detail ist jedoch das einzige Extra, das nicht auch für den Karoq zu haben ist. Umgekehrt sieht es anders aus: Den Wunsch nach einem großen Schiebe- statt einem starren Glasdach erfüllt Skoda nur beim größeren Modell, ebenso den nach einem Dieselmotor, nach Allradantrieb, Matrix-LED-Scheinwerfern oder adaptiven Dämpfern – aber natürlich nicht zum Nulltarif.

Allerdings lassen sich die Preise der einzelnen Ausstattungslinien trotz gleicher Bezeichnung nicht direkt vergleichen, da die Inhalte beim Karoq meist umfangreicher ausfallen. So gehört etwa bei der Basisvariante Active eine Klimaanlage nur beim Karoq zum Serienumfang, bei Style sind bei ihm unter anderem bereits größere Digitalinstrumente, schlüsselloser Zugang, Rückfahrkamera und Parksensoren auch vorn ohne Aufpreis dabei. Das relativiert die Differenz von bis zu 4.500 Euro je nach Ausstattungslinie bei vergleichbarem Antrieb.

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Das gilt auch für die Testwagen, bei denen der Unterschied noch größer ausfällt. Sie treten jeweils mit dem 150 PS starken 1,5-Liter-TSI-Benziner samt Doppelkupplungsgetriebe und dynamisch angehauchter Ausstattung an, die sich beim Kamiq Monte Carlo und beim Karoq Sport-line nennt. Obwohl der Kamiq rund 150 Kilogramm weniger auf die Waage bringt, kann er diesen Vorteil nur in geringfügig bessere Fahrleistungen ummünzen. Wohl aber in einen günstigeren Verbrauch: Im Testdurchschnitt reichen ihm 0,6 Liter weniger für 100 Kilometer. Und in ein agileres Handling, was aber nur der direkte Vergleich offenbart. Auf kurviger Strecke fühlt sich der Kamiq bei flottem Tempo eine Spur leichtfüßiger und handlicher an, wobei die Lenkung auch im Karoq mit klarer Rückmeldung bei angemessenem Kraftaufwand überzeugt.

Ruhig und geschmeidiger

Bei der Bedienung hingegen schenken sich beide nichts, schließlich unterscheiden sich die Cockpits in erster Linie durch das Infotainment-Display: beim Kamiq aufgesetzt über den mittleren Luftausströmern, zwischen den beiden Gebläseöffnungen integriert beim Karoq. Alles keine kaufentscheidenden Unterschiede – im Gegensatz zum Fahrkomfort.

Hier ist der Klassenunterschied dann doch deutlich spürbar. Für sich betrachtet macht der Kamiq seine Sache ordentlich, doch im Karoq klingt der Vierzylinder kultivierter, es dringen weniger Geräusche von Fahrwerk und Reifen zu den Ohren der Insassen. Vor allem aber federt er ausgesprochen geschmeidig – vorausgesetzt, die nur im Karoq lieferbaren adaptiven Dämpfer (ab 850 Euro, Serie bei Sportline) sind an Bord.

Zurück zur Ausgangsfrage: Lohnt der Aufstieg? Ja, wenngleich der höhere Einsatz bei Anschaffung und Unterhalt schon erheblich ausfällt.

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