Der Batteriezellen-Hersteller SK On hat sich mit dem US-Graphitverarbeiter Urbix zusammengeschlossen, um Anodenmaterialien für seine Akkus zu entwickeln. Dabei geht es dem südkoreanischen Unternehmen nicht nur um innovative Materialien, sondern auch um die Absicherung seiner US-Lieferkette.
Sobald es aber um Batteriematerialien aus den USA geht, kommt bei einer solchen Kooperation derzeit noch eine weitere Komponente zum Tragen: Die Koreaner schielen mit Deal auch auf Subventionen im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung. Das ist in diesem Fall nicht nur eine naheliegende Vermutung, sondern wird von SK On in der Mitteilung ausdrücklich bestätigt.
Technische Details zu den geplanten Anoden verraten die Koreaner hingegen nicht. Es heißt nur allgemein, dass man gemeinsam „umweltverträgliche, leistungsstarke Anodenmaterialien“ entwickeln wolle, die für SK-On-Batterien maßgeschneidert sind. Allerdings lobt SK On die „innovativen, umweltverträglichen Methoden“ von Urbix: Das Unternehmen sei dafür bekannt, „70 Prozent der Chemikalien zu recyceln, ohne Flusssäure und Chlorwasserstoff im Raffinationsprozess zu verwenden“. So könne SK On „seine Wettbewerbsfähigkeit als führender nachhaltiger Batteriehersteller stärken“. Gut möglich also, dass es bei der Entwicklung der neuen Anodenmaterialen mehr um deren Fußabdruck in der Produktion als etwa die Erhöhung der Energiedichte oder Ladeleistung auf Ebene der Batteriezelle geht.
SK On baut mehrere große Batteriefabriken in den USA
SK On verfügt bereits über eine Batteriezellproduktion im US-Bundesstaat Georgia, aus der die Koreaner unter anderem VW für die US-Produktion des ID.4 und Ford für den F-150 Lightning beliefern. Gemeinsam mit Ford befinden sich unter dem Banner des Joint Ventures BlueOval SK drei weitere Batteriefabriken mit jeweils 43 GWh im Bau (in Kentucky und Tennessee). Im Dezember wurde verkündet, dass SK On gemeinsam mit Hyundai ein weiteres Batteriewerk in Georgia baut. An potenziellen Einsatzmöglichkeiten für die Anodenmaterialien mangelt es also nicht.
„Diese Vereinbarung ist sinnvoll, um die Möglichkeit zu erhöhen, umweltfreundliche und leistungsstarke aktive Anodenmaterialien für den Einsatz in den US-Anlagen von SK On zu sichern“, sagt Sun Heeyoung, Vizepräsident von SK On und verantwortlich für fortgeschrittene Forschung. „SK On wird weiter daran arbeiten, Anodenmaterialien zu entwickeln, die die Batterieleistung maximieren können.“
„Die Zusammenarbeit mit einem so renommierten Batteriehersteller bedeutet, dass wir unsere Produktionsbemühungen beschleunigen und die Versorgung mit Graphit effektiver angehen können“, sagt Nico Cuevas, CEO von Urbix. „Durch den Einsatz der innovativen Technologien von Urbix können wir einen größeren Teil der Veredelung und Produktion von Graphit in Batteriequalität in die USA verlagern, eine Mission, der wir uns weiterhin verpflichtet fühlen.“
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