Willi Singer wirft mit Helmut Schöpf und Georg Gschwandner zwei ARC-Vertreter aus der Rallyekommission. Begründung: Er wolle sich „2024 nicht mehr ärgern“…
Die ARC (Austrian Rallye Challenge) sei der Austria Motorsport- (AMF-)Rallyekommission „ein Dorn im Auge“, hat Fahrervertreter und Kommissionsmitglied Gottfried Kogler im vergangenen Dezember im Rahmen eines motorline.cc-Interviews befürchtet. Denn die zweite Rallye-Liga neben der ORM (Österreichische Rallye Staatsmeisterschaft) sorge mit kompakten, kostengünstigen Eintagesrallyes für ein volles, buntes Starterfeld, während sich manche ORM-Veranstalter schwertun, ihre Nennlisten zu füllen…
Jetzt hat sich die Lage in der Kommission ganz offensichtlich zugespitzt. Denn Helmut Schöpf, ARC-Koordinator und als Vertreter der Nicht-Meisterschaftsläufe bislang in der Kommission vertreten, erhielt einen Anruf von Willi Singer, dem Kommissionsvorsitzenden – er, Singer, wolle Schöpf nicht mehr in der Kommission haben, da er sich „2024 nicht mehr ärgern“ wolle. Am gleichen Tag erhielt auch Georg Gschwandner, als ARC-Fahrervertreter ebenfalls Kommissionsmitglied, einen Anruf von Willi Singer – in einer Whatsapp-Aussendung erklärte Gschwandner: „Er möchte mich nicht mehr in der Kommission haben, weil er sich von mir zu wenig unterstützt fühle (!!) und weil er sich 2024 nicht mehr ärgern wolle“.
Auf Nachfrage, bei welcher Sachlage er ihn unzureichend unterstützt habe, soll Singer nur auf sein Gefühl verwiesen haben, schreibt Gschwandner. Gegenüber motorline.cc verweist er darauf, dass er als ARC-Fahrervertreter in drei Arbeitsgruppen tätig war und dass er 2021 als Veranstalter der Blaufränkischland-Rallye das erste Corona-Präventionskonzept erarbeitet habe – tatsächlich war diese Rallye die erste, die in der schwierigen Coronakrise stattfinden konnte. Wie auch immer: Die Bitte, seine Entscheidung, den Rauswurf von Schöpf und Gschwandner schriftlich zu begründen respektive mitzuteilen, habe Singer abgelehnt. Gschwandner: „Auf meine Bitte…erwiderte er, es gibt sicher nichts Schriftliches – das müsse er nicht…“
Auf Anfrage von motorline.cc bestätigte Willi Singer seine Vorgehensweise. Im Detail wollte der Kommissionsvorsitzende seinen Beschluss nicht kommentieren, verwies jedoch darauf, dass sein Handeln von AMF-Präsident Univ. Prof. Dr. Harald Hertz abgesegnet sei und er sich laut den Statuten der AMF „seine Kommission selbst zusammenstellen“ könne. „Ich möchte ohnehin die Kommission verkleinern – denn ich will eine Lösungsorientierung und kein Streitforum“, erklärte Singer. In so ferne verwunderlich, als dass schon vor Jahren Anfragen, weshalb Rallyeteams nicht in der Kommission vertreten seien, stets mit „Das ist nicht so einfach“ beantwortet wurden. Dass es doch auch relativ einfach sein kann, zeigte sich bereits im Vorjahr, als der neue ORM-Promotor einen Kommissionssitz erhielt. Dass der Rauswurf von Helmut Schöpf und Georg Gschwandner gegen die ARC gerichtet sei, verneinte Willi Singer. Es würde hier nur um die betreffenden Personen gehen, er habe „nichts gegen die ARC“ und diese sei künftig mit „dem jeweiligen ARC-Veranstalter“ in der Kommission vertreten.
ARC wird „überdacht“
Kommentar des Autors: Ganz allgemein betrachtet erhält man folgenden Eindruck: Menschen bemühen sich, ihre Sache gut zu machen, erzielen Erfolge, Stichwort Herbstrallye, Stichwort Jännerrallye – doch anstatt das Positive herauszuarbeiten, Gutes zu übernehmen, Negatives konstruktiv aufzuzeigen und daraus zu lernen, sprich zusammenzuarbeiten, aufeinander zuzugehen, sich an einen Tisch zu setzen wird ……mal wieder…gestritten. Leidtragend sind Fans, Aktive, Veranstalter und der gesamte Rallyesport…