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Schwaben entwickeln billiges E-Auto: Es wird schon produziert

Die E-Transporter von TYN-e haben nur wenige Kilometer zurückgelegt, aber dennoch schon einen weiten Weg hinter sich. Er begann 2019, als am TYN-e-Standort im schwäbischen Waiblingen die Idee entstand, umweltfreundliche E-Transporter für die urbane Mobilität zu entwickeln, die zu einem niedrigen Preis weltweit angeboten werden können.

2020/21 wurde die entsprechende Produktionsanlage in China errichtet. Mit dem Start der Serienproduktion und mit dem Verschiffen der ersten Transporter in Richtung Europa wurden jetzt große Zwischenziele erreicht. TYN-e-Geschäftsführer Markus Graf blickt daher optimistisch in die Zukunft, erzählt aber auch von ungeahnten Problemen, die es gegeben hat, bis die offizielle EU-Freigabe endlich erteilt wurde.

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TYN-e

TYN-e-Chef freut sich aufgrund vieler Hürden doppelt über das Erreichte

Aus den Worten Grafs spricht der Stolz auf das bisher Erreichte, aber auch eine gewisse Frustration über die Hürden, die zu mehrmonatigen Verzögerungen geführt haben. „Meiner Meinung nach wurde das Vertrauen in eine vernünftige und notwendige Mobilitätswende sträflich – auch von unseren Politikern – aufs Spiel gesetzt“, sagt er. Gemeint sind unter anderem der plötzliche Förderstopp für Elektrofahrzeuge in Deutschland, Fehler bei der Infrastrukturplanung, bürokratische Überhöhungen, die Diskussionen um Strafzölle und die Unsicherheiten bei den Energiepreisen. Viele hoffnungsvolle Firmen seien in die Pleite gerutscht und einige einst aufgeschlossene Händler hätten inzwischen „die Schnauze voll“ von der Elektromobilität. TYN-e müsse sich bei den Gesellschaftern, allen voran bei den schwäbischen Unternehmern Albert Weber (shareX) und Ulrich Villinger (Verleger) bedanken, die den Unternehmensplänen den nötigen Rückhalt gegeben hätten.

Der richtige Wagen zur richtigen Zeit

Markus Graf ist überzeugt davon, dass TYN-e jetzt die richtigen Fahrzeuge für den Transport im urbanen Raum anbieten kann. Zwar blieben Unsicherheiten – zum Beispiel bei den Transportpreisen, nicht zuletzt durch die kritische Lage am Suezkanal – aber die sauberen Elektro-Vans kämen zur richtigen Zeit. Handwerker, Logistiker und Dienstleister vieler anderer Branchen würden auf praktische, umweltfreundliche und zugleich günstige Transporter warten.

Mit einem Nettopreis unter 20.000 Euro biete der TX-1-Van mit den Abmessungen 3,49 (L) x 1,47 (B) x 1,69 (H) Meter die erforderliche Größe und bringe auch alle anderen Eigenschaften für den Stadtverkehr mit. Der Wagen (15 kW) ist bis zu 80 km/h schnell, hat eine Reichweite von bis zu 120 Kilometer und kann bis zu 565 Kilogramm zuladen. Wer mehr benötigt, greift zum stärkeren TX7 (30 kW), der Lasten bis zu 1.200 Kilogramm trägt und über eine Reichweite von 160 Kilometer verfügt. Der Nettopreis liegt hier knapp unter 30.000 Euro. Alle Modelle verfügen über eine 320-Volt-Architektur. Ursprünglich waren 72 Volt geplant, aber TYN-e hatte sich hier kurzfristig für ein Upgrade entschieden.

Am Schnelllader lassen sich die Transporter von TYN-e in ein bis zwei Stunden vollständig aufladen. Es geht aber auch über Nacht an der heimischen Steckdose. Graf verweist zudem auf ein bereits funktionierendes Netz an Werkstätten inklusive Onlinezugang zum TYN-e Portal.

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