Bild: BYD
Den Grund hierfür sieht die Londoner Schiffsberatung Clarksons, die vor Kurzem eine Studie veröffentlichte, in der Fehleinschätzung vieler Reedereien während der Coronapandemie. Weil 2020 zunächst die weltweite Nachfrage nach Neuwagen massiv einbrach, gingen zahlreiche ihrer betagten Roll-on/Roll-off-Schiffe („Ro-Ro“) in die Verschrottung.
Neubestellungen habe es dagegen bis vor Kurzem kaum gegeben, auch wegen der Unsicherheit über künftig klimafreundlichere Schiffstreibstoffe, so das Handelsblatt. 49 Prozent dieser Schiffe seien heute älter als 15 Jahre und müssten daher in absehbarer Zeit ausgemustert werden.
Die akuten Transportengpässe dürften die Verkaufsoffensive der Chinesen bremsen, so das Handelsblatt. Neben Europa wollen sie auch Nord- und Südamerika mit ihren Elektroautos beliefern. Hierzulande haben sich die angebotenen Modelle noch nicht zu Verkaufsschlagern entwickelt, da die Marken dahinter unbekannt und die Modelle noch vergleichsweise hochpreisig sind. Branchenkenner erwarten jedoch, dass chinesische Hersteller bald deutlich günstiger E-Autos anbieten werden.
Das chinesische Unternehmen BYD, der mit Stand Q4 2023 weltweit größte Elektroautohersteller, hat zur Unterstützung seiner Exportoffensive seit Kurzem ein eigenes Autotransportschiff im Dienst. Weitere sechs sollen von dem Konzern bestellt worden sein. In Zukunft wird BYD auch in Europa produzieren und so nicht mehr nur auf den Schiffstransport angewiesen sein.