Joint Venture mit Faurecia und Michelin für die Großserien-Produktion von Bipolarplatten gegründet
Nutzfahrzeuge auf der Langstrecke können gut auch mit Wasserstofftechnologie fahren, meint Schaeffler. Deshalb entwickelt der deutsche Zulieferer Komponenten für Brennstoffzellensysteme und bereitet ihre Industrialisierung vor.
Der Antrieb erfolgt über eine 3in1-E-Achse von Schaeffler mit einer Maximalleistung von 140 Kilowatt einschließlich der zugehörigen Leistungselektronik. Das verwendete Brennstoffzellensystem kommt ebenfalls von Schaeffler und ist auf eine Dauerleistung von 50 Kilowatt ausgelegt. Als Pufferspeicher kommt noch ein 13-kWh-Akku dazu, der maximal 85 kW Leistung abgibt. Das Fahrzeug dient Scheffler als Entwicklungsplattform, um die Komponenten optimal aufeinander abzustimmen und weiter zu optimieren.
Auch die Ansteuerung des Systems und das Energiemanagement stammen von Schaeffler. Zudem entwickelt Schaeffler verschiedene Axial- und Radial-Luftfolienlager für die Luftversorgung der Brennstoffzelle, Düsen für die Wasserstoffzirkulation sowie ein Thermomanagement. Außerdem wird entsprechende Software entwickelt.
Die Schlüsselkomponente eines Brennstoffzellen-Stacks ist die so genannte Bipolarplatte. Dabei handelt es sich um die Elektroden-Platten, die meist aus mit Palladium oder Platin beschichtetem Metall oder Kohlenstoff bestehen. Die Bipolarplatten machen bis zu 80 Prozent des Gewichts und bis zu 65 Prozent des Volumens des Stacks aus, obwohl eine einzelne nur zwischen 50 und 100 Mikrometern dick ist.
Für die Großserienproduktion von Bipolarplatten aber will Schaeffler mit Symbio zusammenarbeiten, einem Gemeinschaftsunternehmen von Faurecia und Michelin für die Wasserstofftechnologie. Dafür gründen die Unternehmen das Joint Venture Innoplate.
Durch die gemeinsame Produktion sollen Skaleneffekte entstehen, wodurch die Fertigung kostengünstiger wird. Anfang 2024 soll die Produktion im französischen Haguenau (etwa 70 Auto-Kilometer südwestlich von Karlsruhe) beginnen. Dort sollen anfangs vier Millionen Bipolarplatten pro Jahr entstehen, bis 2030 soll die Kapazität auf rund 50 Millionen Stück steigen. Die Platten sollen sowohl in Fahrzeugen als auch in stationären Systemen eingesetzt werden.
Quelle: Schaeffler