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RM Sotheby's versteigert Testarossa-Quintett: Fünflinge könnten über eine Million Euro kosten

Fans der Achtziger-Jahre-Sportwagen-Ikone aufgepasst: RM Sotheby's bietet Mitte Mai gleich fünf schwarze Ferrari Testarossas aus einer Sammlung gleichzeitig zur Auktion an. Nun sind die Schätzpreise bekannt.

rm sotheby's versteigert testarossa-quintett: fünflinge könnten über eine million euro kosten

© Keno Zache ©2023 Courtesy of RM Sotheby’s / Collage: Patrick Lang
Fans der 80er-Jahre-Sportwagen-Ikone aufgepasst: RM Sotheby’s bietet Mitte Mai gleich fünf schwarze Testarossas aus einer Sammlung zur Auktion an.

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© RM Sotheby’s
Da die Sportwagen auch innen schwarz sind, nennt das Auktionshaus die Fünflinge folgerichtig “Black On Black Collection”.

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© Keno Zache ©2023 Courtesy of RM Sotheby’s
Der älteste Vertreter stammt aus dem Modelljahr 1986 und könnte das teuerste Auto aus dem Quintett werden.

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Kennern fällt bei ihm sofort der Begriff “Monospecchio” ein.

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Er verfügt über den nur auf der Fahrerseite und weit oben an der A-Säule angebrachten Außenspiegel.

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Klappscheinwerfer und ebenso flache wie kurze Front: So haben die Fans den Ferrari Testarossa in Erinnerung.

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Der als Mittelmotor verbaute 4,9-Liter-V12 mit seinen rot lackierten Ventildeckeln verlieh dem Testarossa seinen Namen (“roter Kopf”).

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Nicht lange, nachdem Ferrari die Produktion des Testarossa aufnahm, wanderte der Spiegel nach unten. Die US-Zulassungsvorschriften …

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… forderten zudem ein zweites Exemplar. Deshalb verfügt dieses 1987 gebaute Exemplar über zwei Standard-Spiegel.

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Hier handelt es sich um einen “Monodado”. Der Spitzname kennzeichnet die Modelle, deren Felgen mit Zentralverschluss an der Radnabe befestigt sind.

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Die ausladenden Seitenkästen mit den markanten Kühlrippen präsentiert dieser Testarossa natürlich ebenfalls.

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So richtig sportlich sehen die Sitze nicht aus. Zudem ist an der linken Wange des Fahrersitzes Patina zu erkennen.

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Dagegen fast schon langweilig ist das – in Bezug auf’s Baujahr – mittlere Exemplar von 1989.

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Es hat zwei Außenspiegel und gewöhnliche Fünflochfelgen. Dafür im Vergleich zu den früheren Testarossa-Generationen ein verbessertes Fahrwerk und …

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… ein leicht aufgefrischtes Design: So sitzen in der Frontschürze anders gestaltete Leuchten.​

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Ein solches Cockpit nennt man wohl “aufgeräumt”. Die meisten Bedienelemente sitzen auf der Mittelkonsole.

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Die Tachoskala gibt einen Hinweis, wozu der Motor imstande ist. Die Höchstgeschwindigkeit der 390 PS starken Exemplare liegt bei 290 km/h.

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1991 wagten Pininfarina und Ferrari erstmals, das Design umfassender zu verändern. Der Testarossa hieß nun 512 TR.

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Vorn änderten sich das Grill- und Leuchten-Design, …

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… hinten zeigte sich die Motorabdeckung flacher und durch das Heckgitter schimmerten fortan abgedunkelte Lichteinheiten.

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Als Trost gab es deutlich mehr Leistung für den Zwölfzylinder, und zwar 428 statt 390 PS. Das maximale Drehmoment verharrte jedoch bei 490 Newtonmetern.​

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Auch innen änderte sich die Optik. Das Lenkrad war nicht mehr so filigran wie zuvor, zentral unter dem Armaturenbrett sitzen Zusatzinstrumente.

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Bei der letzten großen Modellüberarbeitung 1994 ging sogar die Abkürzung TR flöten; Ferrari großes Mittelmotor-Coupé hieß jetzt 512M (für “Modificata”).

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Die Klappscheinwerfer wichen Klarglas-Pendants, hinten rückten …

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… runde Leuchten neben ein schmaleres Gitter und an den Rädern mit verzogenem Stern und Verschraubungen am Felgenhorn scheiden sich auch heute noch die Geister.

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Immerhin legte das Triebwerk erneut an Power zu und lieferte nun 440 PS sowie höchstens 500 Newtonmeter.

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Innen gab es erneut ein im Design verändertes Lenkrad. Auf dem Handschuhfachdeckel prangt der Schriftzug F 512M.

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© RM Sotheby’s
Wer die Fünflinge beieinander behalten möchte und deshalb zusammen kauft, sollte in Anbetracht der Schätzpreise mit einer Gesamtinvestition zwischen 750.000 und 1,06 Millionen Euro rechnen.​

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Fans der 80er-Jahre-Sportwagen-Ikone aufgepasst: RM Sotheby’s bietet Mitte Mai gleich fünf schwarze Testarossas aus einer Sammlung zur Auktion an.

Haben Sie schon was am Feiertag Christi Himmelfahrt und am darauffolgenden Wochenende vor? Nein? Wir haben da einen Tipp: Wie wäre es mit ein paar entspannten Tagen am Comer See im Nordwesten Italiens? Am besten mit einem Abstecher zur Villa Erba aus dem 19. Jahrhundert, die vor allem am Samstag (20.5.2023) zu einem Besuch einlädt. An diesem Tag findet nämlich eine von RM Sotheby’s organisierte Auto-Auktion statt. Und die sollten sich Fans einer Achtziger-Jahre-Sportwagen-Ikone auf keinen Fall entgehen lassen.

Die Rede ist vom Ferrari Testarossa. Jenes Pininfarina-Meisterstücks, das allein dank seines Designs zur Legende geworden wäre. Diese flache Front mit Klappscheinwerfern! Diese ausladenden Seitenkästen mit den markanten Kühlrippen! Dieser ultrabreite Hintern! Und dann diese markanten Details wie Form und Position der oder des Außenspiegel(s) – mehr dazu später -, die steile hintere Scheibe, die vergitterte Heckpartie … Hier ließen sich unzählige Details aufzählen.

V-Motor mit 180 Grad Bankwinkel

Aber da ist noch viel mehr, denn bei der Technik sind wir noch nicht einmal angekommen. Beim zwischen Fahrgastzelle und Hinterachse verbauten 4,9-Liter-V12 mit seinen rot lackierten Ventildeckeln, der dem Testarossa seinen Namen verlieh (“roter Kopf”) und mit ungewöhnlichem Layout aufwartet, nämlich als 180-Grad-V-Motor. Dazu das Chassis mit seinem Hilfsrahmen, der die Motor-Getriebe-Einheit aufnimmt und abgetrennt werden kann, um einen besseren Zugang zum Triebwerk zu erhalten. Von der popkulturellen Bedeutung des Testarossa, der nicht nur in vielen “Miami Vice”-Folgen zu sehen war, sondern sogar zu Dieter Bohlens Fuhrpark gehörte, ganz zu schweigen.

Fuhrpark ist ein gutes Stichwort: Das Testarossa-Quintett, das da im Mai am Comer See versteigert wird, entstammt einer Sammlung, die offensichtlich ein Liebhaber oder eine Liebhaberin sowohl der Marke Ferrari als auch der Farbe Schwarz zusammengestellt hat. Diese Lackierung und das schwarze Interieur eint die italienische Fünferbande; passend dazu wird sie von RM Sotheby’s “Black On Black Collection” genannt. Jedes Exemplar verkörpert eine unterschiedliche Phase des Testarossa-Daseins. Sie werden alle ohne Mindestpreis versteigert, aber natürlich nennt das Auktionshaus für jeden Testarossa einen Schätzpreis.

“Monospecchio” – der mit dem Spiegel

Der älteste Vertreter stammt aus dem Modelljahr 1986. Kennern fällt bei ihm sofort der Begriff “Monospecchio” ein: Er verfügt über den nur auf der Fahrerseite und weit oben an der A-Säule angebrachten Außenspiegel. Nicht lange, nachdem Ferrari die Produktion des Testarossa aufnahm, wanderte der Spiegel nach unten. Weil zudem die Zulassungsbestimmungen auf dem Hauptmarkt USA ein zweites Exemplar auf der Beifahrerseite forderten, erhielt der V12-Sportler dieses bald ebenfalls. Damit gab Ferrari ein charmantes Alleinstellungsmerkmal auf.

Testarossas, die es aufweisen, werden üblicherweise zu etwas höheren Preisen gehandelt als andere. RM Sotheby’s kommt zu einer etwas anderen Einschätzung: Die Auktionatoren rechnen mit einem Verkaufspreis zwischen 120.000 und 180.000 Euro.

Spezielle Felgen beim “Monodado”

Der ebenfalls angebotene 1987er Testarossa (Schätzpreis zwischen 120.000 und 180.000 Euro) hat zwar zwei herkömmliche Spiegel, kommt in Sachen Spitznamen aber ebenfalls monothematisch daher. “Monodado” kennzeichnet die Modelle, deren 16-Zoll-Felgen mit Zentralverschluss an der Radnabe befestigt sind. Diese präsentiert übrigens auch ein “Monospecchio”, der damit automatisch zusätzlich ein “Monodado” ist.

Fast schon langweilig: 1989er Testarossa

Dagegen fast schon langweilig ist das – in Bezug auf’s Baujahr – mittlere Exemplar von 1989, das als Neuwagen innerhalb Italiens verkauft wurde. Es hat zwei Außenspiegel und gewöhnliche Fünflochfelgen. Dafür im Vergleich zu den früheren Testarossa-Generationen ein verbessertes Fahrwerk und ein leicht aufgefrischtes Design: So sitzen in der Frontschürze anders gestaltete Leuchten. RM Sotheby’s verpasst ihm den geringsten Schätzpreis des Quintetts (100.000 bis 150.000 Euro).

Gründlich überarbeitet: 512 TR

Eine deutlich größere Zäsur erfolgte 1991. Erstmals wagten Pininfarina und Ferrari, das Design umfassender zu verändern. Vorn änderten sich das Grill- und Leuchten-Design, hinten zeigte sich die Motorabdeckung flacher und durch das Heckgitter schimmerten fortan abgedunkelte Lichteinheiten. Zudem büßte der Testarossa seinen Namen ein; er hieß nun – wie das hier ebenfalls angebotene Exemplar von 1992 – 512 TR.

Als Trost gab es deutlich mehr Leistung für den Zwölfzylinder, und zwar 428 statt 390 PS. Das maximale Drehmoment verharrte jedoch bei 490 Newtonmetern. Schätzpreis? 180.000 bis 250.000 Euro.

Testarossa-Abgesang: 512M

Bei der letzten großen Modellüberarbeitung 1994 ging sogar die Abkürzung TR flöten; Ferrari großes 180-Grad-V12-Mittelmotor-Coupé hieß jetzt 512M (für “Modificata”). Die Modifizierungen des Designs machten ihn jedoch nicht gerade schöner: Die Klappscheinwerfer wichen Klarglas-Pendants, hinten rückten runde Leuchten neben ein schmaleres Gitter und an den Rädern mit verzogenem Stern und Verschraubungen am Felgenhorn scheiden sich auch heute noch die Geister. Immerhin legte das Triebwerk erneut an Power zu und lieferte nun 440 PS sowie höchstens 500 Newtonmeter.

Das hier zu versteigernde Exemplar ist ein ganz spätes Modell von 1996 und wurde nach Deutschland erstausgeliefert. Im selben Jahr wurde die Testarossa-Produktion nach nur 501 Exemplaren in 512M-Spezifikation eingestellt. Die geringe Stückzahl erklärt den Schätzpreis von 230.000 bis 300.000 Euro – der höchste des Ferrari-Quintetts.

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