Modern Classic

Motorräder

Retro-Racer mit Einarmschwinge

Die hierzulande noch unbekannte und obendrein schwierig auszusprechende chinesische Motorradmarke Zeths entwickelt besondere, spezielle Modelle – wie den neuen Retro-Racer ZFR 500 R Avenger mit Einarmschwinge.

Retro-Racer mit Einarmschwinge

In diesem Artikel:

Zeths ist selbst in China und Asien relativ neu. Gegründet wurde die Firma 2016 in Kunshan, in der Nähe von Shanghai. Kleinkrafträder oder Roller sind im Zeths-Sortiment nicht zu finden. Entwickelt wird hier gezielt für die Mittelklasse und die Oberklasse. Für asiatische Verhältnisse bedeutet das: von 250 bis 1.000 Kubik. Zeths setzt dabei bisher auf V-Twins. Zwei 250er-Hardcore-Chopper namens Boger und Naja gibt es bereits, und Ende 2022 wurde ein moderner, wassergekühlter 1000er-V-Twin von Zeths vorgestellt, der zukünftige Modelle mit über 80 PS (60 kW) antreiben soll.

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Retro-Racer Zeths ZFR 500 R Avenger

Das neueste Konzept von Zeths ist offenbar ein sportliches Modell mit Vollverkleidung im rundlichen Retro-Stil, inspiriert von den Ur-Superbikes aus den 1980er-Jahren. Mit dem angedeuteten zweiten Rundscheinwerfer wird sogar auf klassische Langstreckenrennmaschinen angespielt. Das Typkürzel ZFR 500 R beinhaltet den Hubraum, also circa 500 Kubik. Dem Vernehmen nach soll unter der Verkleidung dieses Zeths-Modells jedoch kein V-Twin, sondern ein moderner, wassergekühlter Reihenzweizylinder stecken. Erwartet werden dürfen also mindestens die für diese Motorkategorie international üblichen 48 PS (35 kW), mit denen die ZFR 500 R gut in die europäische Klasse A2 passen würde. Angeblich für dieses Modell geplante Zusatzbezeichnung: Avenger (Englisch für Rächer).

Alu-Brückenrahmen und Einarmschwinge

Unter der Seitenverkleidung der ZFR 500 R ist zumindest ansatzweise ein Aluminium-Brückenrahmen zu erkennen. Als Vorderradführung kommt eine Upside-down-Telegabel zum Einsatz. Auffällige Besonderheit, zumal für diese Hubraumklasse: die Aluminium-Einarmschwinge hinten. Deren Form muss sich vor den bekannten europäischen Ausführungen nicht verstecken, und das gilt ebenso für die Aluminiumguss-Räder. Bei den radial montierten Vierkolbenzangen an der vorderen Doppelscheibenbremse handelt es sich anscheinend um Komponenten von Brembo. Zumindest ist die Verkleidung des fotografierten Vorserienexemplars explizit mit Brembo-Stickern versehen gewesen. An den Radsensorkränzen ist zu sehen: ABS ist an Bord.

Zeths Avenger mit gehobener Ausstattung

Auf einem der anscheinend direkt vor Ort bei Zeths geschossenen, vermeintlichen “Leak”-Fotos ist das Cockpit zu sehen: nicht nur mit piekfeiner Leichtbau-Gabelbrücke und Einstellrädchen für die Gabel, sondern mit einem großen Farbmonitor. So soll die Zeths ZFR 500 R Avenger angeblich im Mai 2023 in den Handel kommen, zunächst in China, dann in weiteren asiatischen Ländern. Der Preis ist noch nicht bekannt, wird in China zwischen 40.000 und 50.000 Yuan erwartet. Das würde umgerechnet zwischen circa 5.500 und 6.800 Euro entsprechen (Stand Januar 2023). In Europa und in Deutschland gibt es noch kein Händlernetz für die junge Marke Zeths.

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Fazit

Die Zeths ZFR 500 R Avenger sieht richtig gut aus, vom Retro-Design im Stil der Langstreckenrennmaschinen aus den 1980er-Jahren über das Alu-Chassis mit Einarmschwinge bis zu weiteren Details. Ob sie über China und Asien hinaus nach Europa und Deutschland kommen wird, ist noch unklar. Schön wär’s. In jedem Fall wird MOTORRAD die Avenger und die junge, vielversprechende Marke Zeths im Auge behalten.

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