Renault

Renaults "ElectriCity" soll Akku-Werk von Envision AESC bekommen

Elektroautos aus Renaults neuem Produktionszentrum in Nordfrankreich sollen Batterien von vier Herstellern erhalten

Kürzlich gab Renault den Zusammenschluss von drei Werken in Nordfrankreich bekannt. Die daraus entstehende “ElectriCity” soll schon dieses Jahr mit der Produktion des neuen Elektro-Mégane beginnen. Auf der gleichen Plattform wird auch ein weiteres C-Segment-Fahrzeug beruhen, das ebenfalls in Douai gebaut werden soll. Auch der Elektro-Kangoo wird ab 2022 in Nordfrankreich gebaut. Ein weiteres Fahrzeug könnte der neue Renault 5 sein.

In der Renault-Pressemitteilung zur ElectriCity von vor zwei Wochen hatte es geheißen, in der Nähe der Produktionswerke könnte auch eine Batteriefabrik entstehen. Nun gibt es neue Gerüchte zur Versorgung der Autowerke mit Akkus.

Nach einem Bericht von Bloomberg soll der japanische Batteriespezialist AESC ein neues Zellen-Werk in Douai errichten, wo sich auch eines der drei Werke befindet, die sich zur ElectriCity zusammenschließen. Das neue Werk AESC soll bis zum Ende des Jahrzehnts auf eine Kapazität von 43 Gigawattstunden kommen, wovon die Hälfte an Renault geht. AESC gehört zum chinesischen Envision-Konzern. Die chinesische Firma erwarb AESC im Jahr 2018 von Renault-Konzernpartner Nissan, der noch heute eine Beteiligung von 20 Prozent hält.

Aber AESC wird offenbar nicht der einzige Lieferant bleiben. Angeblich soll sich Renault zudem künftig auch am französischen Batterie-Startup Verkor beteiligen. Zudem gäbe es Gespräche mit ACC, einem Joint Venture von Stellantis und Total. Dazu kommt noch LG Energy Solution: Der koreanische Hersteller soll in Polen angeblich die Zellen für den Elektro-Mégane liefern, so Bloomberg. Demnach will Renault also die Akkus für die ElectriCity (immerhin bis zu 400.000 Stück pro Jahr ab 2025) von vier Lieferanten beziehen.

Immer mehr europäische Elektroauto-Hersteller wollen eine eigene Batteriezell-Produktion in Europa haben – die Versorgung durch asiatische Hersteller wie CATL, LG Energy Solution oder Panasonic ist ihnen offenbar zu unsicher. So will Porsche ab 2024 eigene Batteriezellen bauen und Volvo bekommt seine Zellen von Northvolt. Der VW-Konzern will gleich sechs große Zellfabriken gründen, davon auch einige in Europa. Stellantis will große Zell-Fabriken im nordfranzösischen Douvrin und in Kaiserslautern erreichten. Wo das dritte Batteriewerk hinkommt, dürfte der Konzern im Juli bekannt geben.

Quelle: Bloomberg

Bildergalerie: Renault 5 (Designstudie, 2021)

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