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Renaults Batteriepläne: Zwei Zell-Linien mit NMC-Chemie

Der Renault 5 bekommt keine LFP-Akkus, sondern NMC-Chemie und 400 km Reichweite

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Beim eWays-Event am gestrigen Mittwoch stellte Renault seine Pläne in Sachen Batterien genauer vor. So will der französische Hersteller ausschließlich NMC-Batteriezellen nutzen, von denen es zwei Sorten geben wird. Auch zum neuen Renault 5 und zum Elektro-Mégane kündigte Renault interessante Details an.

Generell will der Renault-Nissan-Mitsubishi-Konzern im Jahr 2025 eine Million Elektroautos jährlich bauen. Diese sollen sich auf zwei Plattformen verteilten: CMF-EV für das Kompaktsegment (auf der der Elektro-Mégane, der Nissan Ariya und der neue Elektro-Crossover von Nissan basieren werden) und CMF-BEV für das B-Segment (vermutlich der neue R5 und vielleicht auch der Dacia Spring):

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Für diese beiden Plattformen will Renault ausschließlich NMC-Batteriezellen verwenden. Das heißt, auch Autos, bei denen es sehr auf den Preis ankommt, wie der Renault 5 bekommt doch keine LFP-Akkus. NMC-Batterien gelten als Akkus mit hoher Energiedichte, sind aber normalerweise auch teuer, weil sie hochpreisige Metalle wie Nickel, Mangan und vor allem Cobalt enthalten.

Es soll zwei Zelllinien geben, eine günstigere Zelle fürs B-Segment und eine teurere und bessere fürs C-Segment. Die günstigere soll auch im A-Segment zum Einsatz kommen, also wohl im Elektro-Twingo:

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Die Zellen für den Elektro-Mégane kommen von Renaults strategischen Batteriepartner LG Chem (wahrscheinlich von der LG-Batteriesparte LG Energy Solution), die für den Renault 5 vom Partner Envision AESC. Hochleistungsbatterien sollen von Verkor kommen, wie Renault-Chef Luca de Meo sagte, ohne ein Modell zu nennen:

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Mit den NMC-Zellen soll die Reichweite des 2024 startenden Renault 5 beachtliche 400 Kilometer nach WLTP-Norm erreichen, während der Elektro-Mégane in der 60-kWh-Version auf mindestens 450 km kommen soll:

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Eine zweite Generation der Performance-Zellen soll bei Sportwagen eingesetzt werden. Hier soll die Energiedichte auf 700 Wattstunden pro Liter auf Zellebene steigen. Zudem wird dann die Ladezeit sinken:

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Was die Ladezeit angeht, so soll sie sich von heute 20 bis 25 Minuten auf nur noch 12 Minuten im Jahr 2026 verkürzen. Die C-Rate (also das Verhältnis zwischen Ladeleistung und Batteriekapazität) soll sich bis auf 4C erhöhen. Für diesen Wert wäre zum Beispiel bei einer 60-kWh-Batterie eine Ladeleistung von 240 kW nötig.

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Vermutlich rechnen sich die teuren NMC-Zellen in den billigen Segmenten A und B nur, wenn man auf große Stückzahlen kommt. Wichtig dafür ist eine knallharte Vereinheitlichung der Akku-, Modul- und Zelltypen. Die Vereinheitlichung soll 2024 beginnen und bis 2028 abgeschlossen sein.

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Insgesamt sollen die Batteriekosten von heute rund 170 Dollar pro Kilowattstunde auf nur noch 80 Dollar sinken – das heißt, die Batteriekosten sollen sich bis 2030 halbieren.

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Hier sehen Sie die gesamte Veranstaltung im Video mit deutscher Synchronisierung:

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