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Renault Megane E-Tech Electric im Erstkontakt – Der Neue

renault megane e-tech electric im erstkontakt – der neue

Mit dem Renault Megane E-Tech Electric läuten die Franzosen eine neue Ära der E-Mobilität ein. Dabei hat Renault einen asymmetrischen Erfahrungsvorsprung, immerhin gibt es den vollelektrischen Zoe bereits seit 2013.

Auch den Kleinwagen Twingo Electric hat man mittlerweile elektrifiziert und um eine frühe Markenbindung zu gewährleisten, gibts auch noch den Twizy. 

Unser Protagonist wird parallel zum konventionellen Megane gebaut, sodass der Zusatz „E-Tech Electric“ Pflicht ist. Ansonsten könnte eine Verwechslung mit dem klassischen Megane als Verbrenner oder als Plug-in Hybrid vorkommen.

Für unseren ersten Test fuhren wir den Elektro-Megane als EV60 mit 218 PS in der Ausstattungslinie Techno. Fahrbericht.

Exterieur & Interieur 

In schickem DeZir-Rot präsentiert sich uns der Franzose, den wir quasi direkt von der Ladestation abkoppeln. Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich der E-Megane massiv von seinen Modellgeschwistern. Ein Blick auf die Front zeigt ein beinahe leidenschaftlich gezeichnetes Gesicht mit schmalen Scheinwerfern und verschnörkelter Lichtsignatur, die ein wenig an die des DS 4 erinnert, aber dennoch ganz anders ist. Der große Rhombus samt neuem Logo tut sein Übriges und so blickt der kompakte Stromer ernst drein.

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Der vollelektrische Megane erinnert von vorne ganz leicht an den DS4…

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…wenn man den neuen Rhombus als Markenbotschafter wegdenken würde.

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Die großen Leichtmetallräder fügen sich bestens ins Gesamtbild ein.

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Die leicht exotisch anmutenden Türgriffe des Renault Megane E-Tech Electric.

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Das LED-Band am Heck wird nur durch den Rhombus unterbrochen.

Die Seitenansicht zeigt die Zwei-Farb-Lackierung – hier wurde das besagte DeZir-Rot mit Schwarz abgesetzt, was der Dynamik zuträglich ist und den Megane aus unserer Sicht noch attraktiver macht. Bei den Türgriffen hat man ebenfalls viel Fantasie einfließen lassen und so gibt es vorne elektrisch ausfahrbare Derivate, während man hinten – analog zum Renault Zoe – auf klassische Griffe in der C-Säule setzt. Die großen 20-Zoll-Räder kommen derweil adäquat zur Geltung und fördern ebenfalls den sportiven Charakter.

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Kompakt und kraftvoll erscheint der Renault Megane E-Tech Electric in der Seitenansicht.

Das Heck wartet mit einer durchgehenden Lichtleiste auf, die nur vom Rhombus unterbrochen wird. Endrohre gibt es bauartbedingt keine, dafür eine in Wagenfarbe lackierte Leiste, die im schönen Kontrast zu den schwarzen Stoßfänger-Applikationen steht. Was bereits hier ersichtlich wird, ist die vermutlich etwas eingeschränkte Sicht nach hinten, was sich – und hier spoilern wir mal – auch bewahrheitet hat. Aber wofür gibt es Kameras und Sensoren?

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Gelungener Auftritt: Auch das Heck des Stromers wirkt absolut modern und zeitgemäß.

Im Innenraum hat man ebenfalls alles neu gemacht und so nehmen Fahrer und Beifahrer Platz auf bequemem Gestühl, das auf Anhieb Langstreckentauglichkeit suggeriert. Der Blick des Fahrers fällt auf ein volldigitales Cockpit, welches sich recht frei konfigurieren lässt und auf Wunsch auch in voller Breite die Navikarte anzeigt. Der Ladezustand bleibt dabei stets im Blick, was bei einem E-Auto sicherlich keine schlechte Idee ist. Das neue Infotainment besteht in unserem Testwagen aus einem 12-Zoll-Touchscreen, der auf den Namen OpenR Link hört.

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Digitalisiert bis zur Dachkante – Der große Zentralbildschirm beherbergt das Google-Infotainment.

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Die Sitze erwiesen sich als bequem und gut gepolstert.

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Der Wählhebel befindet sich rechts vom Steuer und nicht in der Mittelkonsole.

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Die Platzverhältnisse entsprechen insgesamt dem Klassendurchschnitt.

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Dies gilt auch für den Kofferraum, der maximiert leider eine Abstufung aufzeigt.

Im Fond geht es etwas enger zu und als wirklich opulent kann man hier keinen Platz beschreiben. Dennoch sprechen wir hier von der Kompaktklasse und im direkten Vergleich zum ID.3 nehmen sich die beiden subjektiv nicht viel. Der Kofferraum bietet 389 Liter in Standardkonfiguration und lässt sich auf bis zu 1.245 Liter erweitern.

Motor & Fahreigenschaften 

Insgesamt stehen für den Renault Megane E-Tech Electric zwei Motorisierungen zur Wahl, mit denen auch zwei Batteriegrößen einhergehen. Die kleine Version hört auf den Namen EV40 und bietet 130 PS. Die Reichweite beträgt hier maximal 298 Kilometer.

Wir fuhren die größere Version EV60, die mit 218 PS aufwartet und bis zu 449 Kilometer weit kommt. Unser Test startet mit randvoller Batterie, wobei das Auto hier eine Reichweite von 425 Kilometern prognostiziert.

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Die suggerierte Reichweite konnten wir in unserem ersten Test nicht auf Validität prüfen.

Die ersten Meter vergehen und unser Ersteindruck manifestiert sich allmählich. Der Renault Megane E-Tech Electric ist weder Rampensau noch Langweiler, vielmehr macht er einen sehr soliden Eindruck und wahrt stets eine Contenance, die man durchaus mit einer gewissen Laissez-faire Haltung vergleichen kann. 

Im urbanen Raum lässt sich der kompakte Stromer recht entspannt von A nach B bewegen, rekuperiert auf Wunsch kräftig, aber nie so massiv, wie beispielsweise ein Nissan Leaf. Dafür bleibt der Megane recht übersichtlich mit Ausnahme der Sicht nach hinten. Durch die recht stramme Bauweise sieht der Franzose zwar prima aus, doch geht dies ein wenig auf Kosten der Sicht nach hinten.

Beim Parken ist dies hingegen kein Problem, denn die im Testwagen verbaute 360-Grad-Kamera leistet hervorragende Arbeit – selbst bei schlechten Lichtverhältnissen. Insgesamt macht es richtig den Spaß, den Stromer durch die Ballungsgebiete zu manövrieren.

Abseits der Stadt befahren wir eine hiesige Autobahn und der bereits angesprochene sportive Eindruck bestätigt sich auch im Fahren. Denn die 218 PS sind putzmunter, das Drehmoment von immerhin 300 Newtonmetern steht sofort zur Verfügung, sodass der Vortrieb bis zur Richtgeschwindigkeit ziemlich fix erfolgt. Natürlich schmilzt hier die Reichweite deutlich schneller als in der Stadt, was aber bei jedem E-Auto der Fall ist.

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Unser erreichter Durchschnitt von 18,4 kWh auf unserer Testfahrt ist nur ein erster Anhaltspunkt.

Auffällig ist beim Renault die Ruhe im Innenraum. Der kompakte Franzose scheint recht gut gedämmt worden zu sein – und das trotz 20-Zoll-Bereifung. Apropos Bereifung: Wir hätten bei diesen großen Rädern durchaus ein hölzernes Fahrverhalten bei schlechten Fahrbahnbedingungen erwartet, was jedoch nicht der Fall war. Das hat uns positiv überrascht.

Da wir den Renault Megane E-Tech Electric nur für einen Erstkontakt gefahren sind, können wir an dieser Stelle keine umfangreichen Verbrauchswerte angeben. 16,1 kWh pro 100 gefahrene Kilometer gibt der Hersteller an. Im Rahmen unseres ersten Tests kamen wir auf einen Gesamtdurchschnitt von 18,4 kWh. Geladen wird der E-Megane übrigens einphasig mit 7,4 kW sowie mit 22 kW und per Schnellladung mit maximal 130 kW. Die Ladezeit von Null auf 80 Prozent beträgt demnach 10 Stunden (7,4 kW), drei Stunden (22 kW) beziehungsweise rund 40 Minuten (130 kW).

Technik & Assistenz im Renault Megane E-Tech Electric

Der Renault Megane E-Tech Electric ist bereits ab Werk recht gut ausgestattet. Jeder E-Megane rollt folglich mit einer Rückfahrkamera, einer 2-Zonen-Klimaautomatik, 18-Zoll-Rädern sowie einem Infotainment mit kabellosem Apple CarPlay und Android Auto vom Band. Nachfolgend behandeln wir die wichtigsten Optionen des Testwagens.

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Das volldigitale Cockpit zeigt auf Wunsch auch die Navigationskarte in voller Größe.

Als sehr gut deklarieren wir die schnell agierenden Lenkrad- und Sitzheizungen, die im kurzen Test für wohlige Wärme sorgten. Ebenfalls sehr gut ist die an Bord befindliche Rückfahr- beziehungsweise 360-Grad-Kamera, die selbst bei Dunkelheit ein flimmerfreies Bild auf den Zentralbildschirm lieferte.

Apropos Zentralbildschirm: Das Infotainment OpenR Link kommt mit dem 12 Zoll großen Touchscreen samt Navi, wobei der Bildschirm in seiner Form ein wenig an die in RAM-Modellen erinnert. Das Navi bedient sich derweil bei Google Maps, was in Sachen intuitive Bedienung ein riesiger Schritt in die richtige Richtung bedeutet. So gelingt die Bedienung hier auf Anhieb – an dieser Stelle gibt es von uns keine Kritik, sondern nur ein großes Lob.

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Das Soundsystem konnte bereits im Erstkontakt mit einem sehr guten Klang überzeugen.

Das Soundsystem aus dem Hause Harman/Kardon füllt den Innenraum des Stromers mit vollmundigen Klängen, sodass wir diese bedenkenlos empfehlen können. Feine Höhen und kräftige Bässe gewährleisten ein angenehmes Klangerlebnis – auch auf längeren Strecken.

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Sehen nicht nur gut aus, sondern liefern auch viel Licht auf die Straße: LED PureVision.

Die Assistenzsysteme im Renault Megane arbeiteten während unseres kurzen Tests ohne Ausfall oder besondere Vorkommnisse. Die Voll-LED-Scheinwerfer haben ebenfalls auf ganzer Linie überzeugt; das hat uns jedoch nicht verwundert, sind Renault-Modelle mit LED Pure Vision Leuchten schon seit jeher ein Garant für beste Sicht bei Nacht.

Fazit zum Renault Megane E-Tech Electric

Der Renault Megane E-Tech Electric zeigte sich im Test als hübscher E-Begleiter, welcher mit der großen Batterie nicht ausschließlich in der Stadt bewegt werden muss. Die Reichweite ist okay, die Ladung geschieht auf Wunsch mit bis zu 130 kW, was zwar keinen Bestwert darstellt, allerdings als ausreichend deklariert werden kann.

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Der erste Eindruck war bereits positiv; detailliertere Ergebnisse wird ein kompletter Test liefern.

In Summe offeriert Renault einen schicken ID.3-Konkurrenten, der sich auch vor der Konkurrenz aus Fernost nicht verstecken muss. Die Materialauswahl ist gut, die Verarbeitung tadellos. Wirkliche Kritik gibt es nur für das etwas eingeschränkte Platzangebot im Fond sowie für die nicht gerade brillante Rundumsicht.

Mit einem Testwagenpreis von 52.550 Euro bewegt sich der Franzose zudem im guten Mittelfeld. Solange die Förderung noch besteht, gibt es – sofern das Fahrprofil und die persönliche Ladeinfrastruktur passt – keinen Grund, den E-Megane während einer Probefahrt genauer zu begutachten.

Text / Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 6D

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