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Renault arbeitet an einem 23.000-Euro-Elektroauto

Neues Modell soll gegen den VW ID.1 antreten

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Günstige Elektroautos sind nach wie vor Mangelware. Das billigste Modell ist derzeit der Smart Fortwo für 21.490 Euro, der nach Gerüchten im April auslaufen sollte, aber nach wie vor konfigurierbar ist. Und selbst Kleinwagen wie der Opel Corsa Electric kosten um die 35.000 Euro. Doch Renault plant ein Elektroauto unter 23.000 Euro.

Der französische Hersteller arbeite an einem Elektroauto für unter 20.000 Pfund (umgerechnet etwa 23.000 Euro) berichtet nun Autocar unter Berufung auf Luca de Meo. Nach dem Bericht hat der Konzernchef das auf einer Veranstaltung der Financial Times angekündigt. Das neue Modell soll gegen den 2027 startenden VW ID.1 antreten und etwa zur gleichen Zeit in Produktion gehen. Das neue Modell solle “eine Demokratisierung der Elektrofahrzeuge” ermöglichen und den Absatz steigern.

Als Inspirationsquelle für das Auto bezeichnete de Meo die winzigen Kei-Cars, die in Japan über ein Drittel der verkauften Neufahrzeuge ausmachen. Diese sind auf maximal 3,40 Meter Länge und 1,48 Meter Breite beschränkt, dürfen aber stolze zwei Meter hoch sein. So sollen sie sparsam mit dem knappen Verkehrsraum in Japan umgehen.

renault arbeitet an einem 23.000-euro-elektroauto

Daihatsu Tanto Fun Cross: Ein typisches Kei-Car aus Japan

Ihm gefalle die Idee, das Konzept der Kei-Cars in eine europäische Sprache zu übersetzen, sagte de Meo. Es gehe nicht nur um “ein Produktproblem”, sondern “um ein Produkt plus Regulierung, um eine effiziente und schonende menschliche Mobilität zu ermöglichen.” Demnach stellt sich der Manager offenbar vor, dass die EU-Behörden eine ähnliche Fahrzeugkategorie wie die Kei Cars in Japan erschaffen.

Vielleicht denkt er dabei auch an eine öffentliche Förderung der Fahrzeuge, um auf den erwähnten Zielpreis zu kommen. Für Kei-Cars zahlt man in Japan eine geringere Straßenmaut, geringere Parkgebühren und weniger Steuer.

De Meo suggerierte, er könnte vielleicht durch seine Zweitfunktion als ACEA-Chef Einfluss auf die EU-Vorschriften nehmen: “Ich bin derzeit Präsident des Europäischen Verbands der Automobilhersteller. Wir kämpfen gegen einige Dinge, die wir für die Branche nicht für richtig halten.” Ein A-Segment-Auto mit geringem Umwelteinfluss könnte eine Lösung für die CO2-Probleme sein, so de Meo. Was er damit konkret meinte, sagte der Manager offenbar nicht; doch aus dem Kontext schließen wir, dass er sich möglicherweise für eine EU-Förderung für kleinerer E-Fahrzeuge einsetzen will.

Das Renault-Einstiegsmodell dürfte wie der elektrische Renault 5 und seine Alpine-Version A290 auf der Plattform CMF-B-EV basieren, vermutet Autocar. Als weitere Inspirationsquelle neben den Kei Cars könnte der 3,73 Meter lange Dacia Spring dienen, für dessen Basisversion rund 23.000 Euro verlangt werden, nach Förderung bleiben nur etwa 16.000 Euro.

Unser Titelbild zeigt Antrieb und Batterie des geplanten Renault 5.

Quelle: Autocar

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