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RAM 1500 BEV: Und noch ein Pick-up fährt elektrisch

Die Pick-ups der US-Marke RAM waren bislang nicht für ökologischen Sanftmut bekannt. Doch das soll sich ändern: 2024 fährt der RAM 1500 mit Elektroantrieb vor. Eine Studie liefert bereits jetzt seriennahe Ausblicke.

ram 1500 bev: und noch ein pick-up fährt elektrisch

RAM 1500 Revolution BEV: Aus der Studie soll im kommenden Jahr Serienwirklichkeit werden. Hersteller

Amerikanische Pick-up-Trucks und durstig blubbernde Achtzylinder – das ist ein Stereotyp, das sich in vielen Köpfen festgesetzt hat und auch tatsächlich noch vielfach den Realitäten des US-Straßenbilds entspricht.

Kein elektrischer Einzelfall

Doch der Arm der Elektromobilität reicht weit und greift inzwischen durchaus nach den Ladeflächen-Lastern. Ford F-150 Lightning, GMC Hummer EV, Chevrolet Silverado EV, Tesla Cybertruck, dazu Start-up-Produkte wie der Rivian R1T – die Riege bereits bestätigter oder in den Wartestellung befindlicher batterieelektrischer Pick-ups ist lang. Jetzt schließt sich dem auch RAM an. Die US-Marke ist Teil des bunten Stellantis-Markenkonglomerats, zu dem unter anderem Opel, Peugeot, Fiat oder Jeep zählen.

Präsentiert wurde das RAM 1500 BEV Concept Car auf der Consumer Electronics Show (CES) von Las Vegas, zuhause in den USA also. 2024 soll das serienfertige Modell auf den Markt kommen.

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Was technische Details betrifft, ist RAM bislang nicht allzu aussagefreudig. Wissen lässt man nur, dass der elektrische RAM auf der sogenannten “STLA Frame Plattform” basiert und über eine Leiterrahmenkonstruktion verfügt, in die das – nicht näher spezifizierte – Batteriepaket integriert ist. Je ein Elektromotor an Vorder- und Hinterachse verhelfen zu Allradantrieb, eine Vierradlenkung soll die Manövrierfähigkeit verbessern. Geboten wird außerdem eine leistungsfähige 800-Volt-Ladetechnologie, die Gleichstrom-Schnellladen mit 350 Kilowatt ermöglicht. In zehn Minuten, so heißt es, sei Strom für bis zu 160 Kilometer nachzutanken.

Die Optik ist “brutiful”

Auch wenn der Antrieb zumindest lokal emissionsfrei stattfindet, so entspricht die Optik doch der üblichen starken Pick-up-Attitüde. Stellantis versteigt sich zur Formulierung “brutiful”, was “brutal” und “beautiful” zugleich suggerieren soll. Die mächtige Front zeigt einen beleuchteten Schriftzug, die Radhäuser beherbergen 24-Zoll-Räder mit 35-Zoll-Offroad-Reifen, es gibt eine Doppelkabine mit dritter, ausklappbarer Sitzreihe. Der Zugang erfolgt über gegenläufig öffnende Portaltüren, unter der Fronthaube sitzt ein vorderer Kofferraum („Frunk“), der sich elektrisch öffnen und schließen lässt. Zuladen lassen sich bis zu 5,5 Meter lange Gegenstände, bei geschlossener Hecktür, wohlgemerkt – möglich macht das eine Mitteltür mit elektrischer Heckscheibe, die einen Durchgang vom Frunk bis hin zur Ladefläche eröffnet.

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Das Cockpit mitsamt des Infotainments und des Aufgebots an Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich so, wie es dem Exponat auf einer Elektronik-Messe angemessen ist, mit einem großen Touchscreen-Display also, das aus zwei Bildschirmen besteht, als Besonderheit kann der untere herausgenommen und als Tablet eingesetzt werden, der obere ist verschiebbar. Der sogenannte “Shadow Mode” befähigt das Fahrzeug dazu, automatisch dem Fahrer zu folgen, während der vorausgeht. Dieses Feature soll den Arbeitsalltag insofern erleichtern, als wiederholtes Ein- und Aussteigen auf ganz kurzen Strecken obsolet wird – beispielsweise dann, wenn auf einer Baustelle nur schnell verschiedene Werkzeuge oder Geräte abgeholt und aufgeladen werden sollen. Und der Außenprojektor kann auch als mobiles Kino dienen. Welche dieser Möglichkeiten Einzug ins Serienmodell halten, bleibt freilich abzuwarten.

Nicht immer kommt es auf Reichweite an

Die schweren und zumeist großen Pick-ups mögen auf den ersten Blick nicht für batterieelektrischen Antrieb prädestiniert sein. Um ein vernünftiges Maß an Reichweite zu generieren, braucht es eine hohe Batteriekapazität, was das ohnehin üppige Gewicht der Pritschenwagen um ein weiteres steigert. Doch etlichen Nutzern kommt es gar nicht auf einen ausgedehnten Aktionsradius an. Farmern beziehungsweise Landwirten beispielsweise genügt es schon, lokal emissionsfrei auf ihren Betriebsflächen unterwegs sein zu können. Ähnliches gilt für Zielgruppen wie Landschaftsgärtner oder Handwerker, die ebenfalls eher nicht auf Langstrecken unterwegs sind. Deshalb denkt auch Volkswagen über eine elektrische Version des Amarok nach.

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