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QuantumScape baut nun mehrschichtige Festkörperzellen

VW-Kooperationspartner schafft nun vier Schichten – im Labormaßstab

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Das Batterie-Start-up-Unternehmen QuantumScape, bekannt für seine Ambitionen in Sachen Festkörperbatterie und die Kooperation mit dem VW-Konzern, hat angeblich eine wichtige Hürde bei der Entwicklung genommen. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg nach der Ankündigung um bis zu 12 Prozent, wie Bloomberg nun berichtet.

Das Unternehmen sagte, man sei nun in der Lage, mehrschichtige Batteriezellen zu produzieren. Die derzeitige Labor-Version des Akkus hat allerdings nur vier Schichten, während es in der Serienfertigung wohl bis zu 12 sein müssen und der Konkurrent Solid Power bereits bei 22 Schichten ist. “Obwohl noch viel Arbeit vor uns liegt und wir auf neue Herausforderungen stoßen könnten, wenn wir die Anzahl der Schichten erhöhen, ist dies ein unglaublich wichtiges Ergebnis”, sagte QuantumScape-Chef Jagdeep Singh.

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Zu den Herausforderungen gehören neben der Schichtenzahl offenbar die Keramikseparatoren. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich meist Dendriten bilden, die die Zellen nach einigen Zyklen zerstören. Um gute Separatoren zu entwickeln, brauchte QuantumScape offenbar volle zehn Jahre. Im Dezember war man dann aber so weit: Die Batterie wies nach 800 Zyklen noch 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität auf. Das hieße (bei einer Batterie für 500 Kilometer), der Akku würde eine Lebensdauer von 400.000 Kilometern haben – genug für ein Autoleben.

Laut QuantumScape sollten seine Festkörperzellen mit 400 bis 500 Wattstunden pro Kilo eine deutlich höhere Energiedichte haben als herkömmliche Lithium-Ionen-Zellen. Außerdem sollen sie ein extrem schnelles Aufladen ermöglichen: Das Laden von 0 auf 80 Prozent soll nur 15 Minuten dauern.

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QuantumScape will nun zunächst eine kleine Pilotanlage in San José bauen. Die dort produzierten Batterie-Prototypen sollen ab 2023 in Autos getestet werden. So will QuantumScape andere Autohersteller von seiner Technik überzeugen. Andere Hersteller bedeutet dabei: andere als VW. Denn die Wolfsburger haben sich als größter Anteilseigner von QuantumScape schon verpflichtet, QuantumScape-Batterien in ihren Elektroautos zu verwenden – sobald es genug Batterien gibt und die Preise wettbewerbsfähig sind. 2024 soll dann die Serienproduktion der Zellen beginnen. Die Fabrik dafür soll 1,6 Milliarden Dollar kosten.

QuantumScape wurde 2010 gegründet. Mit Volkswagen kooperiert die im kalifornischen San José sitzende Firma seit 2012. Im Jahr 2018 hatte VW seine Beteiligung auf 100 Millionen Dollar erhöht und wurde damit größter Anteilseigner. Mitte 2020 schossen die Wolfsburger nochmal 200 Millionen Dollar nach.

Ende 2020 erhielt QuantumScape eine weitere Milliarde durch die Fusion mit einer Investmentgesellschaft, hinter der VW und das Wüsten-Emirat Qatar steckten. Außerdem ist QuantumScape seither an der New Yorker Börse gelistet. Damit dürfte Singh die Kosten für seine Batteriefabrik nun fast beisammen haben.

Quelle: Bloomberg, InsideEVs USA

Bildergalerie: QuantumScape-Festkörperbatterie (2020)

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