Mit der Volvo-Tochter Polestar setzt zum ersten Mal setzt ein Autobauer komplett auf Android. Das bietet Vorteile, wirft aber Fragen zum Datenschutz auf.
- Android-Smartphone auf Rädern
- Google statt Eigenlösung
- AUTO BILD testet den Polestar 2
- Konkurrenten willkommen
- Sind die Daten sicher?
Mit dem Polestar 2 ist ein veritabler Konkurrent für das Tesla Model 3 auf dem Markt.
Das erste Google-Auto kommt aus Schweden: Während andere eAuto-Hersteller eigene Betriebs- und Assistenzsysteme entwickelt haben, kommt im Polestar 2 Android zum Einsatz. Das Elektroauto der oberen Mittelklasse (Basispreis: 53 540 Euro vor Förderung) ist mit seinen Abmessungen, Fahrleistungen und seiner Ausstattung ein Konkurrent zum Tesla Model 3. Und ähnlich wie im Tesla thront auch im Innenraum des Polestar 2 ein großes Touch-Display über der Mittelkonsole.
Android-Smartphone auf Rädern
Google statt Eigenlösung
Polestar setzt beim Betriebssystem auf Android. Deshalb übernimmt man im Polestar 2 auch Google Maps für die Navigation.
AUTO BILD testet den Polestar 2
Das Startmenü des Polestar 2 ist aufgeräumt: Vier Kacheln lassen sich mit Android-Favoriten bestücken.
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Konkurrenten willkommen
Der Play Store für Autos ist aktuell noch sehr übersichtlich bestückt; vor allem Audio-Apps wie Spotify stehen zum Herunterladen bereit. Das Angebot soll laut Polestar aber ausgebaut werden. Denkbar sind unter anderem Apps für YouTube oder Netflix. Die laufen aber nur, wenn das Auto geparkt wird. Außerdem hofft man bei Polestar, dass auch andere Autobauer künftig auf Android setzen. Denn so bekämen App-Entwickler weitere Anreize, spezielle Apps für die Nutzung im Auto zu entwickeln. Apropos weitere Hersteller: Was ist eigentlich mit iPhone-Nutzern? Für die gibt’s gute Nachrichten: Im kommenden Jahr soll es möglich sein, auch Apple-Apps via Apple CarPlay über das Display zu bedienen. Elektroautos: Diese Modelle kommen 2020
Sind die Daten sicher?
Bleibt die Frage nach dem Datenschutz. Gern bezeichnen Kritiker Google auch als Datenkrake, die alle Informationen über den Nutzer sammelt und auswertet, um ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen. Diese Daten wiederum sind sehr viel Geld wert. Schon die Nutzung des Google Assistant oder von Google Maps während der Fahrt erzeugt entsprechende Informationen. Laut Polestar behält der Fahrer aber immer die Kontrolle über seine Daten, sie würden grundsätzlich nicht geteilt. Das ist wichtig, denn während der Fahrt fallen natürlich auch jede Menge spezifische Daten an. So lässt sich aufgrund von Beschleunigungs- und Bremswerten erfassen, ob ein aggressiver oder eher passiver Fahrer hinterm Lenkrad sitzt. Solche Telemetriedaten sind für Versicherer besonders interessant – sie bleiben laut Polstar aber grundsätzlich im Fahrzeug.