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Porsche Unseen: Die geheimen Studien aus Zuffenhausen

Designchef Michael Mauer hat einige Überraschungen aus dem Keller geholt

porsche unseen: die geheimen studien aus zuffenhausen

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Porsche Vision (960) Turismo (2016)

Nicht jedes erfolgreiche Serienmodell entsteht in einem geradlinigen Gestaltungsprozess. Manchmal sind es die Verkettungen von glücklichen Zufällen und unerwarteten Konstellationen, die einen Designer auf Umwegen zum Ziel führen.

Auch die Geschichte des Porsche Taycan – des ersten vollelektrischen Seriensportwagens der Marke – beginnt mit einem Missverständnis. “Im Vorbeigehen sah ich auf dem Zeichentisch eines Designers in unserem Studio eine schematische Darstellung des Porsche 918. Eine Linie war mit dem Filzstift nachgezogen worden, um die Fallung zu verdeutlichen”, erinnert sich Michael Mauer.

“Aus dem Augenwinkel sah das für mich aus wie eine hintere Türfuge. Ich war verblüfft!”, so Mauer weiter.

Die Idee eines Supersportwagens mit vier Sitzen war geboren. Nun stellte sich die Frage nach dem passenden Antrieb, um die besonders sportlichen Proportionen zu ermöglichen: Konnte der Erlebnissportler von einem Mittelmotor beschleunigt werden? Oder sollte er in Tradition der Marke einen Heckmotor erhalten – als erster viersitziger Porsche 911?

“Angesichts der Frage der Proportionen und des Aufkommens des Themas Elektromobilität haben wir festgestellt, dass sich die Idee mit einem reinen Elektroantrieb noch besser umsetzen ließ”, erinnert sich Michael Mauer.

Aus dem viersitzigen Supersportwagen entwickelte sich die erste Evolutionsstufe des Porsche Taycan.

Auch stilistisch setzte der Porsche Vision Turismo neue Trends: Das durchgehende Leuchtenband mit dem Porsche-Schriftzug am Heck wurde als festes Element in die Markenidentität aufgenommen.

Heute findet man es bei fast allen Modellen wieder. Auch die neue Designidentität der Elektromodelle wurde anhand der Frontleuchten weiterentwickelt und definiert.

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Porsche Le Mans Living Legend (2016)

Der Porsche 550 ist uns vor allem als puristischer Spyder im Gedächtnis geblieben. Seine Karriere in Le Mans begann der erste speziell für den Rennsport konstruierte Sportwagen aus Stuttgart-Zuffenhausen mit geschlossenem Dach.

1953 debütierte der 78 PS starke und rund 550 Kilogramm schwere Mittelmotor-Sportler beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Hinter dem Steuer saßen Helmut „Helm“ Glöckler und Hans Herrmann.

Das wegweisende Rennsportcoupé mit der geduckten Silhouette diente Porsches Designteam in Weissach im Jahr 2016 als Inspiration für einen extremen Straßensportwagen auf Basis des Porsche Boxster.

Und so sieht man dem Porsche Le Mans Living Legend seine konzeptionelle Nähe zur Rennstrecke wahrlich an: Bug- und Heckhaube öffnen gegenläufig, getankt wird über einen zentralen Stutzen in der Front, rundherum prangen die Ziffern der Startnummern.

Die groß dimensionierten Lufteinlässe in den hinteren Seitenfenstern weisen darauf hin, welche Rennmaschine da verbaut wurde – ein Achtzylinder mit infernalischem Sound. Im weitesten Sinne ist der rennsportlich rasante Porsche Le Mans Living Legend ein Vorgänger des heutigen Porsche 718 Cayman GT4.

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Porsche Boxster Bergspyder (2014)

Schon seit den späten 1950er-Jahren hatte Porsche den alpinen Motorsport mit seinen kleinen und leichten Rennwagen dominiert. Während der Porsche 910 Bergspyder 1967 und 1968 souverän die Europa-Bergmeisterschaft für sich entschied, hatten die Renningenieure um Ferdinand Piëch einen noch dramatischeren Wagen auf die Räder gestellt – den Porsche 909 Bergspyder.

Dank radikalem Leichtbau brachte der Alpenstürmer nur 384 Kilogramm auf die Waage. Damit ist er bis heute der leichteste Rennwagen, der jemals von Porsche im Motorsport eingesetzt wurde. Auch wenn ihm der ganz große Sieg verwehrt blieb, ist der Porsche 909 Bergspyder doch ein eindrucksvoller Beweis für die Möglichkeiten der Reduktion.

Mit dem Porsche Boxster Bergspyder haben sich Michael Mauer und sein Designteam vor dem legendären Serpentinensportler verneigt.

Von allem Komfort befreit, mit gekappter Frontscheibe, prägnantem Überrollbügel, den Präzisionsinstrumenten aus dem Porsche 918, einem Sitz für den Fahrer und einer Helmablage anstelle des Beifahrersitzes war der Porsche Boxster Bergspyder bereit für den Gipfelsturm. Dem Gewicht von 1.130 Kilogramm standen die 393 PS des 3,8-Liter-Motors aus dem Cayman GT4 entgegen, das Leistungsgewicht lag bei nur 2,8 Kilogramm pro PS.

Beim Bergrennen am Gaisberg 2019 wurde der Porsche Boxster Bergspyder erstmals öffentlich gezeigt. Heute ist er Teil der Sammlung des Porsche Museums – zusammen mit seinem leichtgewichtigen Ahnen und Namenspatron.

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Porsche 911 Vision Safari (2012)

“Wir glauben, dass keine andere Automarke die Themen Sportwagen und Offroad so glaubhaft miteinander verbinden kann wie Porsche”, sagt Designchef Michael Mauer. Schon in den 1970er-Jahren bewies etwa der Porsche 911 seine erstaunliche Geländetauglichkeit bei der legendären East African Safari Rally.

Über fast 5.000 Kilometer führte das Rennen einmal quer durch die kenianische Wüste. 1978 fuhren die Porsche-Werksfahrer Björn Waldegård und Vic Preston jr. mit ihrem hochgebockten, rundum verstärkten Porsche 911 SC Safari mit den charakteristischen Martini-Streifen ganz vorne mit. Dabei bewiesen sie, dass der luftgekühlte Elfer nicht nur auf Autobahnen und Rennstrecken, sondern auch in der Wüste kaum zu stoppen ist.

Die Bilder der rot verstaubten Porsche 911 Safari in der afrikanischen Steppe und beim Drift durch Wasserlöcher und Schlammtümpel sind unvergessen.

Deshalb entschloss sich das Porsche-Designteam im Jahr 2012, dem legendären Geländesportler mit einer zeitgemäßen Neuinterpretation die Ehre zu erweisen. Der Porsche 911 Vision Safari entstand auf Basis der Elfer-Generation 991.

Mit seinem hochgelegten Fahrwerk, den verstärkten Radhäusern, massiven Stoßfängern sowie einem spartanischen Rallye-Cockpit mit Rennsitzen und Überrollbügel entspricht er ganz dem historischen Rallye-Vorbild. Sogar eine Helmablage auf dem Lüftungsrad hinter den Sitzen haben die Designer eingeplant – zum Herunterkühlen des Helmes zwischen besonders hitzigen Etappen.

Seine Jungfernfahrt absolvierte der Porsche 911 Vision Safari “jenseits von Afrika” auf der Schotterstrecke des Prüfgeländes von Weissach, wo sonst Porsche Cayenne und Macan ihre Geländetauglichkeit beweisen. Designchef Michael Mauer war als Co-Pilot beim ersten Drift im weich abgestimmten Safari-Elfer dabei und erinnert sich begeistert: “Ich habe selten zuvor so viel Spaß gehabt!”

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Porsche 904 Living Legend (2013)

Manchmal liegen die guten Ideen ganz nah – zum Beispiel in der eigenen Konzernfamilie. Seit 2002 hatte Volkswagen an einem sparsamen Einliter-Auto geforscht, 2014 kam das Konzept in Form des VW XL als Kleinserie auf die Straße.

Im Designstudio von Porsche stieß die Studie vor allem wegen ihres Monocoque-Chassis aus Carbon auf Interesse. Bot die leichte und kompakte Fahrzeugarchitektur doch die Gelegenheit, einen radikal kleinen und minimalistischen Sportwagen zu entwickeln.

Das Designteam begann mit verschiedenen Karosserieformen zu experimentieren. Und realisierte dabei mit Erstaunen, dass der Wagen ganz ähnlich proportioniert und dimensioniert war wie eine der Leichtbau-Rennlegenden aus dem Werksmuseum – der Porsche 904.

So entstand ein verblüffend kompakter und effizienter Mittelmotor-Sportwagen. Mit seinem geduckten Cockpit und den skulptural ausgestellten Radhäusern transportierte er die puristische Designidee des legendären Porsche Carrera GTS aus dem Jahr 1963 souverän in die Gegenwart.

Als Antrieb für den kaum 900 Kilogramm leichten Porsche 904 Living Legend wäre beispielsweise ein hochdrehender V2-Motorradmotor infrage gekommen.

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Porsche Vision 920 (2019)

Die Grenzen zwischen Rennstrecke und Straße gelten bei Porsche seit jeher als fließend. Und natürlich sind es vor allem die großen Erfolge bei den 24-Stunden von Le Mans, die der Marke zusätzliche Strahlkraft verleihen.

Ganze 19-mal hat Porsche im Circuit de la Sarthe triumphiert – so oft wie kein anderer Hersteller. Zuletzt fuhr Porsche zwischen 2015 und 2017 mit dem Rennwagen 919 drei Gesamtsiege in Folge ein. Auch nach dem Ausstieg von Porsche aus dem LMP1-Sport blieb das Designteam von Michael Mauer vom “Mythos Le Mans” fasziniert und experimentierte mit Variationen des Rennthemas für Kundensport und Straße.

Der Porsche Vision 920 wurde als Supersportwagen für die Straße oder möglicher Rennwagen für den Kundenmotorsport nach Vorbild der LMP1-Rennwagen konzipiert.

Die Designer beschäftigte insbesondere, wie sich die etablierte Formensprache von Porsche mit den höchst funktionalistischen, ästhetisch besonders eindrücklichen Merkmalen der Prototypenrennwagen kombinieren ließe.

So nimmt der Fahrer in einem zentralen Cockpit Platz. Die Karosserie schwebt nur knapp über dem Boden und ist von tiefen Lüftungskanälen durchzogen. Der rot-weiße Porsche Vision 920 ist sicherlich eine der extremsten Visionen eines Supersportwagens, die in den vergangenen Jahren in Weissach entwickelt wurden.

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Porsche Vision Spyder (2019)

Der ewige Rebell James Dean gehört zu den großen Helden der Porsche-Geschichte. Und auch sein silberner, liebevoll auf den Spitznamen “Little Bastard” getaufter Porsche 550 Spyder ist uns bis heute im kollektiven Gedächtnis geblieben.

Mit dem Porsche Vision Spyder erinnert das Designteam jedoch nicht nur an James Dean und seinen Sportwagen. Als weitere Inspirationsquelle für die Volumen, Dimensionen und formalen Gestaltungselemente diente der Porsche 550-1500 RS Spyder.

Hans Herrmann hatte den Rennwagen 1954 bei der legendären Carrera Panamericana mehr als 3.000 Kilometer von Nord nach Süd durch Mexiko pilotiert – und für Porsche einen Klassensieg und dritten Platz im Gesamtklassement eingefahren.

Mit seinem spartanischen Cockpit, den flachen Kühlergittern über dem Mittelmotor, den roten Rennstreifen und den angedeuteten Finnen am Heck erinnert der kompakte Sportwagen ganz offensichtlich an den Carrera-Panamericana-Rennwagen.

Gleichzeitig diente die Studie der Weiterentwicklung der Design-Identität für Porsche-Sportwagen mit Verbrennungsmotor: Die vertikale Anordnung der Scheinwerfer am Bug und die aerodynamisch funktionalen Elemente wie etwa der kantige Überrollbügel könnten somit in die Formensprache von Porsche aufgenommen werden.

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Porsche Vision 918 RS (2019)

Der Porsche 918 Spyder ist einer der sportlichen Meilensteine in der Geschichte der Marke. Er debütierte 2010 als faszinierendes Showcar, läutete als Technologieträger die Hybrid-Strategie ein und setzte mit seiner Vollcarbon-Karosserie und der vollvariablen Aerodynamik neue Maßstäbe für Supersportwagen.

Auch fünf Jahre nach Ende der Produktion gilt er als Benchmark. Als erster Seriensportwagen umrundete der Porsche 918 Spyder zudem die Nordschleife des Nürburgrings in weniger als sieben Minuten.

Wie lässt sich diese einzigartige Erfolgsgeschichte fortschreiben? Das Designteam in Weissach konzentrierte sich bei diesem Projekt auf die Idee eines Supersportwagens, der sowohl auf der Rennstrecke als auch der Straße zu Hause ist – und schuf dabei eine neue, faszinierende Evolutionsstufe des Porsche 918.

Mit weiterentwickelter Antriebs- und Fahrwerkstechnik und einer dramatisch gestalteten, aerodynamisch perfektionierten Karosserie wäre der Porsche Vision 918 RS die ultimative Variation des letzten Supersportwagens aus Weissach.

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Porsche Vision E (2019)

Die Formel E ist derzeit wahrscheinlich die innovativste Rennserie der Welt. Auch Porsche stellt sich der neuen Herausforderung und fährt seit 2019 bei den vollelektrischen Straßenrennen mit. Der Porsche 99X Electric reiht sich dabei in die Reihe innovativer Rennwagen “Made in Weissach” ein. Der eigenständig entwickelte Antriebsstrang könnte auch als Basis für künftige, rein elektrisch betriebene Renn- und Straßensportwagen dienen.

So reifte bei Porsche die Idee, den Kundenmotorsport weiter auszubauen und Privatpersonen ein Fahrzeug für die Rennstrecke anzubieten, das in Leistung und Fahrdynamik so nah wie möglich an einen modernen Formel-E-Rennwagen heranreichen sollte.

Der Porsche Vision E ist deshalb als radikal leichtes, einsitziges Rennsportgerät für die Rundstrecke ausgelegt. Mit seiner zentralen Sitzposition und der 800-Volt-Technologie dürfte es Privatfahrern ein sonst unerreichbares Fahrerlebnis bieten.

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Porsche 917 Living Legend (2013)

Ganze 19-mal hat Porsche schon die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Und doch nimmt der Porsche 917 KH im rot-weißen Livrée von Porsche Salzburg einen ganz besonderen Platz in der Markengeschichte ein: An seinem Steuer erkämpften Hans Herrmann und Richard Attwood im Sommer 1970 den ersten Gesamtsieg für Porsche auf dem Circuit de la Sarthe.

Anlässlich der Rückkehr von Porsche in die LMP1-Klasse entwickelte das Entwicklungsteam in Weissach im Jahr 2013 eine moderne Interpretation des Porsche 917. In sechs Monaten entstand ein Plastilinmodell im Maßstab 1:1, das die “lebende Legende” in die Gegenwart holen sollte.

“Das Design sollte ganz klar die Verbundenheit zum Porsche 917 zeigen – als neuer Supersportwagen mit klaren Anklängen an die Historie”, erklärt Michael Mauer.

Als technische Basis für Antrieb und Fahrwerksarchitektur diente der Porsche 918 Spyder. Mit seinen dramatisch ausgestellten Radhäusern, dem weit nach vorne gezogenen Cockpit, einem schier endlosen Heck und dem weiß-roten Renntrim erinnerte die Konzeptstudie jedoch ganz klar an den Siegerwagen von 1970.

Und noch ein Gestaltungsmerkmal war für Michael Mauer entscheidend: “Vom Porsche 906 bis zum 918 hat man in Porsches Supersportwagen immer das Gefühl, zwischen den hohen Radhäusern praktisch auf der Straße zu sitzen. Das wollten wir noch weiter herausstellen.”

Zum 50. Jubiläum des Porsche 917 wurde die Supersportwagen-Vision 2019 in der Ausstellung “Colours of Speed” im Porsche-Museum erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

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Porsche 906 Living Legend (2005)

Auch wenn das Designteam bei seinen freien Gestaltungsprojekten die Automobile der Zukunft entwickelt, ist die Markenhistorie von Porsche doch immer als Inspirationsquelle präsent.

Bei dieser Vision eines Supersportwagens diente ganz offensichtlich der Porsche 906 als Vorbild für die Proportionierung und Karosseriegestaltung. Da ist zum einen die Front mit ihrer rot abgesetzten Haube und der Anordnung der Hauptscheinwerfer, die an den legendären Rennwagen und seinen unvergessenen Einsatz bei der Targa Florio 1966 erinnert. Gleichzeitig spielt die Studie mit der Möglichkeit, Lichtquellen und Lufteinlässe stilistisch zu verbinden.

“Der Gestaltungsprozess solcher Visionen ist sehr frei”, erklärt Michael Mauer. “Man muss sich nicht an vordefinierte Produktidentitätsmerkmale halten. So sind auch die Scheinwerfer als futuristische Lichtquelle in einem Lufteinlass entstanden. Als es später darum ging, eine Identität für unsere Elektromodelle zu entwickeln, haben wir uns diese Entwürfe wieder angesehen. Die radikale Idee, statt eines Deckglases einfach eine Lichtquelle in eine Öffnung zu integrieren, schien uns passend. Nun nähern wir uns diesem Ideal an.”

Innovativ ist auch die Idee, die Karosserie des Porsche 906 Living Legend als zwei ineinandergeschobene Körper zu inszenieren – mit der Lücke zwischen den Elementen als Lüftungskanal für einen leistungsstarken Mittelmotor. Am Heck sorgen derweil zwei vertikale, steil aufragende Finnen mit rot glühenden Leuchtenbändern für einen dramatischen Abschluss.

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Porsche Macan Vision Safari (2013)

Der Porsche Macan ist auf den Boulevards dieser Welt zu Hause. Doch frei nach dem Vorbild der großen Offroad-Ikonen der Marke – des Porsche 911 Safari und des 959 Paris-Dakar – hat das Designteam in Weissach den Porsche Macan Vision Safari auf die grobstolligen Räder gestellt.

Als sportlich dimensionierter Dreitürer mit erhöhter Bodenfreiheit und vielen robusten Anbauteilen wäre der Geländesportler endgültig bereit, den Asphalt zu verlassen. Und mit einer gewaltigen Staubwolke im Rückspiegel das ostafrikanische Hinterland oder die sibirische Steppe zu erkunden.

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Porsche Vision 916 (2016)

Wie minimalistisch kann ein Porsche in der heutigen Zeit sein? Ein Praktikant aus dem Designteam beantwortete die Frage mit diesem kleinen und sympathischen Fahrzeugkonzept.

Als stilistische Inspiration für die taubenblaue Studie diente der kompakte Porsche 916, der Anfang der 1970er-Jahre als Prototyp entwickelt wurde, aber nie in Serie ging.

Angetrieben wird der Porsche Vision 916 derweil rein elektrisch von vier Radnabenmotoren – eine Hommage an den ersten Lohner-Porsche-Rennwagen mit Allradantrieb, den der Automobilkonstrukteur Ferdinand Porsche bereits im Jahr 1900 entwickelt hatte.

In Kombination mit dem geringen Gewicht versprach die Technik des minimalistischen Sportwagens großen Fahrspaß. Und rief geradezu danach, auf der Großglockner Hochalpenstraße oder am Stilfserjoch getestet zu werden – wie schon die ersten Prototypen des Porsche 356 und 911.

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Porsche Vision “Renndienst” (2018)

Wie kann ein Porsche aussehen, bei dem das Raumerlebnis im Vordergrund steht? Ist solch ein Auto überhaupt mit den Markenwerten vereinbar? Michael Mauer und sein Team beantworteten diese Fragen im Jahr 2018 mit einer ungewöhnlichen automobilen Vision.

Der Porsche Vision “Renndienst” ist eine freie Variation des familienfreundlichen Vans für bis zu sechs Personen, der in zahlreichen Garagen schon heute direkt neben dem Sportwagen aus Zuffenhausen steht.

Sogar einen Ahnen hat er in Porsches Markengeschichte vorzuweisen: den legendären VW Renndienst-Transporter. Allerdings war Michael Mauer von Beginn an klar, dass ein Großraum-Automobil von Porsche nicht als puritanisch-praktischer Bus gedacht und gestaltet werden durfte, sondern neues Terrain beschreiten musste.

Und so entwarf das Team einen futuristischen Raumgleiter mit spannenden Proportionen, der Sportlichkeit mit Reisekomfort auf ganz neue Art vereint. Und doch auf den ersten Blick als Porsche erkennbar ist.

Der aus einem Guss gestaltete Karosseriekörper mit seiner flachen Front, den kraftvoll ausgestellten Radhäusern und der asymmetrischen Fenstergestaltung lässt alle konventionellen Kategorien vergessen.

Im Innenraum erwartet die Passagiere dann eine äußerst komfortable und modulare Reisekabine. Der Fahrer des Porsche Vision “Renndienst” nimmt auf einem zentralen Loungesessel Platz. Der Einzelsitz bietet ein sportliches Fahrerlebnis, gewährt den Fondpassagieren freie Sicht nach vorn – und nimmt im autonomen Fahrmodus weniger Raum ein als eine konventionelle Sitzreihe.

Auch die vollelektrische Antriebstechnologie befindet sich platzsparend im Unterboden. So kommen die Mitreisenden in den Genuss eines unerwartet großzügigen Raum- und Reiseerlebnisses.

Noch ist der Porsche Vision “Renndienst” natürlich nur eine Idee. Und doch sind derart experimentelle Visionen für Porsche von essenzieller Bedeutung. 

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Porsche 919 Street (2017)

Er ist einer der schnellsten und erfolgreichsten Rennwagen des 21. Jahrhunderts und das jüngste Erfolgskapitel in der großen Motorsportgeschichte von Porsche: Dreimal hintereinander siegte der Porsche 919 Hybrid bei den 24-Stunden von Le Mans. 2015 bis 2017 war das.

Zur Kür umrundete der Rennfahrer Timo Bernhard im Jahr 2018 in einer Evo-Version des Le-Mans-Siegerautos die Nordschleife des Nürburgrings in nur 5:19,55 Minuten. Ein neuer Streckenrekord.

Nachdem Porsche seinen Ausstieg aus dem LMP1-Rennsport verkündet hatte, entstand im Designteam von Michael Mauer in Weissach eine neue Idee: die Erfolgsgeschichte mit einer limitierten Sonderserie des Porsche 919 Hybrid für die Rennstrecke zu krönen.

Der Porsche 919 Street entstand auf Basis der vorhandenen Technologie und versprach, das überwältigende Fahrerlebnis des LMP1-Rennwagens auch Amateurfahrern zu ermöglichen. Unter der Hülle stecken das Carbon-Monocoque und der 900 PS starke Hybrid-Rennantrieb, die dem Porsche 919 in Le Mans zum Sieg verholfen hatten. Auch die Abmessungen und der Radstand waren mit dem Rennwagen identisch.

Kurzzeitig schien es möglich, ein Kundenfahrzeug ohne Straßenzulassung in limitierter Stückzahl zu bauen. Doch die Hochleistungs-Renntechnik war komplex – allein zum Start des LMP1-Motors benötigte ein Team von Mechanikern rund 45 Minuten. Man hätte eine Mannschaft von “Flying Doctors” auf die Rennstrecken der Welt aussenden müssen.

So bleibt die Idee vom Le-Mans-Sieger für Gentleman-Driver vorerst ein wunderschöner Traum.

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