Endgültige Entscheidung allerdings noch immer nicht getroffen
Am gestrigen Montagabend hat sich der VW-Konzern festgelegt: Porsche soll Ende September oder Anfang Oktober an die Frankfurter Börse gebracht werden. Wenn das Vorhaben gelingt, könnten 60 bis 85 Milliarden Euro in die Kassen kommen. Das Geld wird offenbar für die Elektrifizierung und für Software-Projekte gebraucht.
Im Vorfeld des Börsengangs wurden die Aktien der Porsche AG in 50 Prozent Stammaktien und 50 Prozent Vorzugsaktien (also Aktien ohne Stimmrecht) unterteilt. Nur ein Viertel der Vorzugsaktien – also 12,5 Prozent des Gesamtkapitals – soll an der Börse verkauft werden.
Ein Viertel der Stammaktien plus eine Aktie will Volkswagen an die Porsche SE verkaufen. Durch den Verkauf an die von den Familien Porsche und Piech dominierte Holding erhalten die Gründerfamilien eine Sperrminorität. Auf diesem Wege wollen die Familien mehr Einfluss auf Entscheidungen bei Porsche gewinnen. Ein wichtiger Investor wird auch Katar sein; der Wüstenstaat will sich mit knapp fünf Prozent beteiligen.
Der Börsengang soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Möglicherweise wird jedoch die vierwöchige Frist für Kaufinteressenten verlängert, meldet Reuters unter Berufung auf Insider. Auch ein kompletter Rückzug vom Börsengang ist möglich, falls die Investoren nicht genug Interesse zeigen. Der jetzt verkündete Schritt wäre “nur eine technische Freigabe, mehr nicht”, jedenfalls keine Garantie für einen Börsengang.
VW setzt auf den Ruf von Porsche als Luxusmarke. Dieses Image soll eine höhere Börsenbewertung bringen als beim VW-Konzern, zu dem auch viele Volumenmarken gehören. Gegen einen Börsengang spricht allerdings die Abwärtstendenz der europäischen Aktien.
Quelle: VW-Konzern, Reuters