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Porsche erprobt Antriebsstrang des Mission R  auf der Rennstrecke

Versuchsträger 718 Cayman GT4 ePerformance mit Ölkühlung vorgestellt

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Porsche erprobt den Antriebsstrang des Mission R in der Karosserie eines 718 Cayman GT4. Damit zeigt sich erneut: Die Studie von der IAA 2021 war keine reine Fingerübung, und der Antrieb ist ein realer Kandidat für die Serieneinführung. Vermutlich tun die Zuffenhausener mit der Erprobung den nächsten Schritt in Richtung Elektro-718.

Auf der IAA hatte Porsche den Mission R Concept als Vision eines vollelektrischen GT-Rennfahrzeugs für den Kunden-Motorsport vorgestellt. Von Anfang an gab es aber auch Hinweise auf eine Einführung des Antriebs im rein elektrischen 718-Nachfolger, den Porsche angeblich schon 2023 einführen will (nach anderen Gerüchten aber erst 2024 oder 2025).

Bildergalerie: Porsche 718 Cayman GT4 ePerformance (2022)

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Den Versuchsträger für den Antrieb des Mission R nennt Porsche “718 Cayman GT4 ePerformance”, wobei der letzte Namensbestandteil den Elektroantrieb bezeichnet, aber auch eine veränderte Optik (siehe weiter unten). Das Chassis wird jedoch vom 718 GT4 Clubsport übernommen. Der Mission R hatte ebenfalls dieses Chassis, so Porsche – das war bislang nicht bekannt.

Statt des Sechszylinder-Antriebs wurden jedoch die Elektromotoren und die Batterie der Studie eingebaut. Laut Porsche-Pressemitteilung von der IAA sind das ein 320-kW-Motor vorne und ein 480-kW-Motor hinten. Die Systemleistung gab der Hersteller damals mit bis zu 800 kW (im Qualifikationsmodus) an, die Dauerleistung sollte bei 500 kW liegen. Nun spricht Porsche von Maximalleistungen im Qualifikations-Modus von “735 kW und mehr”.

Im simulierten Rennbetrieb stehen 450 kW für 30 Minuten dauerhaft bereit – diese so genannte 30-Minuten-Leistung ist eine Standardangabe bei Elektroautos, sie steht im Fahrzeugschein. Zudem entsprechen 30 min der Länge eines Carrera-Cup-Rennens, wie Porsche schreibt. In puncto Rundenzeit-Performance und Höchstgeschwindigkeit orientiere sich der 718 Cayman GT4 ePerformance am 911 GT3 Cup der aktuellen Generation 992.

Besonderheit: Ölkühlung für Batterie und Motoren

Porsche nennt auch neue Details zum Antrieb des Mission R. Wie nicht weiter verwunderlich, besteht der aus zwei permanenterregten Synchronmaschinen (PSM). Eine Besonderheit ist aber offenbar die von Porsche entwickelte Öldirektkühlung der E-Maschinen und des Batteriepakets. Normalerweise haben Elektroautos eine Wasserkühlung (mit mehreren Kreisläufen für Batterie, Inverter, Motoren etc.)

Die Ölkühlung ist laut Porsche besonders wirksam gegen das Derating, also der nachlassenden Leistung aufgrund des Temperaturanstiegs von Batterie und Motoren. “Die Integration der Ölkühlung hat das Fahrzeugkonzept maßgeblich geprägt”, so GT4-ePerformance-Projektleiter Björn Förster. Nur so wäre die hohe 30-min-Leistung möglich.

Bildergalerie: Porsche Mission R Concept (2021)

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Wie bereits bekannt, arbeitet das System mit 900 Volt Spannung. Damit soll die 80-kWh-Batterie (Angabe zur IAA) in rund 15 Minuten von fünf auf 80 Prozent aufgeladen werden können. Die maximale Ladeleistung gab Porsche im Herbst mit 340 kW an.

Das wären 70 kW mehr als beim 800-Volt-System des Taycan Turbo S möglich sind, der laut Porsche-Website mit maximal 270 kW geladen wird. Ein Ladehub von 5-80% dauert dort angeblich 22,5 Minuten, wobei die Batterie mit mit 93 kWh aber größer ist. Anmerkung am Rande: Beim Taycan-Basismodell sind es nur 225 kW, die Ladezeit ist wegen der dort verbauten kleineren 79-kWh-Batterie gleich.

porsche erprobt antriebsstrang des mission r  auf der rennstrecke Porsche 718 Cayman GT4 ePerformance (links und rechts) sowie der Mission R (MItte)

Geänderte Optik 

Der 718 Cayman GT4 ePerformance ist 14 Zentimeter breiter als ein 718 Cayman GT4 Clubsport. Rund 6.000 Teile wurden für ihn neu konstruiert. Die Karosserie besteht unter anderem aus Naturfaser-Verbundwerkstoffen. Testweise kommen auch recycelte Carbonfasern zum Einsatz. Die gegenüber dem 718 Cayman GT4 Clubsport weiter ausgestellten Kotflügel schaffen Raum für noch breitere 18-Zoll-Rennreifen.

Live gezeigt wird der 718 Cayman GT4 ePerformance beim Goodwood Festival of Speed vom 23. bis 26. Juni. Dort geht das Auto auf der 1,9-km-Bergrennstrecke an den Start. Zweite Station ist am 20. August 2022 das Porsche-Werk in Leipzig, das in diesem Jahr 20. Geburtstag feiert, und wo der Wagen offenbar über einen 3,7-km-Rundkurs gejagt wird. Anschließend reisen die beiden Demofahrzeuge durch verschiedene europäische Länder, bevor es Anfang 2023 nach Nordamerika und schließlich in den Asien-Pazifikraum geht, wo das Rennfahrzeug bis Mitte 2024 unterwegs sein wird.

Quelle: Porsche

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