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Porsche Cayenne

Porsche Cayenne (2023): Facelift mit Innenraum im Taycan-Stil

3 Displays, Streaming während der Fahrt, Gangwahlhebel neben dem Lenkrad

porsche cayenne (2023): facelift mit innenraum im taycan-stil

Jetzt hätte ich Ihnen ja zu gerne schon den modellgepflegten Porsche Cayenne in voller Pracht präsentiert. Weil, ich bin ja schließlich hier in einem kleinen Studio im beschaulichen Friolzheim nahe Stuttgart und da stehen zwei Exemplare. Fertig gefaceliftet. Ein SUV und ein Coupé. Aber so ist das manchmal mit den Kommunikationsstrategien. Da muss das Maximum rausgeholt werden. Deswegen heute erstmal Innenraum. Der Rest darf erst später.

Und da kommt einiges auf uns zu. Ein größeres Facelift wird es in Zuffenhausen selten bis nie gegeben haben. Denn ob Sie es glauben oder nicht – der aktuelle Cayenne ist bereits sechs Jahre alt. Und ein bisschen wird er noch durchhalten müssen, ehe so 2025 oder 2026 der rein elektrische Nachfolger vorfährt. Und selbst dann wird der hier parallel noch ein bisschen weitermachen. In einigen Märkten kürzer, in anderen ein bisschen länger.

Also hat man ordentlich umgemodelt. Von außen sieht man das so ein bisschen, aber da werden Sie noch bis zum 18. April warten müssen. Wo man es aber ganz besonders deutlich sieht, das ist im Interieur. Also rein in die gute SUV-Stube. Und was man da so erkennt, das erinnert unweigerlich an den Porsche Taycan. “Porsche Driver Experience” nennt das Porsche selbst. 

porsche cayenne (2023): facelift mit innenraum im taycan-stil porsche cayenne (2023): facelift mit innenraum im taycan-stil

Fahrer des Vorfacelift-Cayenne werden sich erst einmal ein bisschen assimilieren müssen, denn die komplette Armaturentafel, die Mittelkonsole sowie der obere Teil der Türen sehen jetzt anders aus. Und erstmals gibt es lamellenlose Luftausströmer. Das muss erstmal verkraftet werden.

Im Zentrum der “Experience” steht ein neues digitales 12,6-Zoll-Instrumentendisplay im Curved-Design. Es steht da ziemlich frei im Raum, die übliche Hutze zur Abdeckung ist verschwunden. Auf den zweiten Blick fällt dem traditionsbewussten Porsche-Enthusiasten dann erstmal vor Schreck die Kinnlade auf den neuen Lenkradkranz (das Lenkrad wurde übrigens vom 911 übernommen), denn der analoge Drehzahlmesser ist Geschichte.

Dafür können Sie jetzt, je nach Ausstattung, aus sieben verschiedenen Ansichten wählen. Je nach gewählter Ansicht stehen der (nicht mehr analoge) Drehzahlmesser, die Online-Navigation, der Nachtsichtassistent oder die 3D-Fahrassistenz im Vordergrund. Zusätzlich stehen eine stark reduzierte Ansicht sowie ein Classic-Modus zur Wahl. Letzterer “überführt das Porsche-typische Fünf-Tuben-Kombiinstrument-Design in das digitale Zeitalter”. Sieht nicht verkehrt aus, das muss man schon sagen.

Falls Sie sich fragen, was am neuen Cayenne-Cockpit denn so taycanig sein soll, dann bewegen wir die Augen jetzt alle mal ein bisschen weiter nach links. Da erkennen wir zum einen ein 12,3 Zoll großes Zentraldisplay. Und zum anderen – jetzt kommt’s – einen weiteren 10,9 Zoll großen Bildschirm für den Beifahrer. Den gab es bisher nur in Porsches Elektro-Limousine. Im Cayenne ist er nun optional zu haben. 

Wenn der Fahrer will, kann er sich damit vom Co-Piloten unter die Arme greifen lassen, etwa bei der Navi-Bedienung oder der Auswahl von Radiosender, Stream et cetera. Apropos Stream: Der Beifahrer kann mit dem neuen Display während der Fahrt Videoinhalte streamen. Anfangs über den Anbieter Streamhits TV. Verträge mit den üblichen Verdächtigen stehen aber wohl kurz vor dem Abschluss.

Damit der Fahrer nicht mitglotzt und in der Folge irgendwo hineinfährt, wo er nicht hineinfahren soll, gibt es eine spezielle Folierung, die den Screen von links uneinsehbar macht. Ich hab’s ausprobiert, man sieht “leider” wirklich nix. Auf dem Fahrersitz darf aber auch der Video-Sucht gefrönt werden. Der mittige Infotainment-Bildschirm kann nämlich auch streamen. Aber nur, wenn das Auto steht. 

Und damit zu all den neuen Features, die es abseits der schicken Bildschirm-Troika in den Cayenne verschlagen hat. Das Lenkrad erwähnte ich bereits. Den Fahrmodus-Schalter (Normal, Offroad, Sport, Sport Plus) auf 4 Uhr werden Sie dort jetzt immer sehen, denn er ist künftig serienmäßig. Bisher war er Bestandteil des Sport-Chrono-Pakets. Auch die neue Toggle-Taste zur Anwahl von Funktionen und Designs im Kombiinstrument befindet sich direkt auf dem Lenkrad, ebenso wie die Bedienung des optionalen Head-up-Displays. Dazu kommt der grundlegend überarbeitete Bedienhebel für die Fahrerassistenzsysteme.

porsche cayenne (2023): facelift mit innenraum im taycan-stil

Porsche-typisch befindet sich links vom Lenkrad die neue Motor-Start-Taste. Ein weiterer Schocker dürfte für Fans die geänderte Positionierung des Gangwählhebels sein. Der hat sich aus der Zentrale verdrückt und macht sich nun rechts vom Lenkrad breit. Wir sind uns nicht sicher, ob es sowas bei Porsche jenseits des Taycan schon mal gegeben hat. Der Hintergrund: Mehr Platz auf der Mittelkonsole für das neue Klimabedienteil, das glücklicherweise weiterhin mit analogen Bedienelementen auskommt. Mehr Ablageflächen gibt es dadurch ebenfalls.

Eine davon zum Beispiel fürs Smartphone. Diese ist sehr schlau, weil nicht nur mit mit induktiver Ladefunktion versehen, sondern obendrein gekühlt. Die Kühlung schont das Telefon und erlaubt eine optimierte Ladeleistung von bis zu 15 Watt.

Dank einer ausgeweiteten Integration von Online-Diensten kann jetzt etwa Siri bei der Bedienung von Fahrzeugfunktionen genutzt werden. Ebenfalls neu sind zwei USB-C-Schnittstellen im Ablagefach vorn sowie zwei weitere USB-C-Schnittstellen im hinteren Bereich der Mittelkonsole. Alle USB-Anschlüsse bieten eine Schnelladefunktion. 

Zur Kopplung zwischen Smartphone und Fahrzeug reicht es in Zukunft, den im Zentraldisplay angezeigten QR-Code mit dem Smartphone zu scannen. 

So wie es aktuell aussieht, wird der aufgefrischte Porsche Cayenne Mitte 2023 zu den Händlern rollen. Die Updates an Exterieur und Technik zeigen wir Ihnen wie gesagt am 18. April. Anfang Mai werden wir das Auto dann auch fahren. 

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