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Porsche 911 (964) Backdate von Theon Design: Sieht aus wie ein Ur-Elfer, ist aber ein 964er

Unter der puristischen Hülle dieses Porsche 911 steckt viel vom 964, aber auch ein bisschen was vom 993. In jedem Fall: viel Liebe zum Detail sowie auf Wunsch ein Kompressor-Sechszylinder.

porsche 911 (964) backdate von theon design: sieht aus wie ein ur-elfer, ist aber ein 964er

© Theon Design / Dean Smith
Als Basis für den HK002 aus dem Hause Theon Design dient, wie so oft bei derartigen Elfer-Projekten, ein Modell der Generation 964.

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© Theon Design / Dean Smith
Dieses wurde im ersten Schritt komplett restauriert, wobei der Porsche einen Striptease hinlegen musste, bis er mit blankem Chassis dastand.

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© Theon Design / Dean Smith
Die Truppe um Firmenchef Adam Hawley designte dem HK002 ein Karosserie-Kleid, das sich als Mischung der Elfer-Generationen präsentiert.

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© Theon Design / Dean Smith
Beim HK002 trifft beispielsweise die lange Fronthaube des Ur-Elfers …

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© Theon Design / Dean Smith
… auf die breiten Kotflügel späterer Generationen.

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© Theon Design / Dean Smith
Theon Design hätte die Außenhaut komplett aus Karbon fertigen können, beließ es bei diesem Exemplar jedoch bei Stahl.

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© Theon Design / Dean Smith
Aus dem edlen Leichtbau-Werkstoff bestehen lediglich die Stoßfänger, …

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… der Tank und der ausfahrbare Heckspoiler.

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Dennoch ist der Backdate-Elfer mit einem Leergewicht von 1.248 Kilogramm recht leicht geraten.

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© Theon Design / Dean Smith
Der HK002 von Theon Design verfügt natürlich über moderne Scheinwerfer-Technik.

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Die Retro-Außenspiegel aus gefrästem Aluminium zeigen sich von der 2018er Konzeptstudie Porsche 991 Speedster inspiriert und lassen sich elektrisch verstellen.

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Fuchs-Felgen dürfen bei einem Porsche 911, der auf retro macht, natürlich nicht fehlen.

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Der 3,8-Liter-Saugmotor des HK002 leistet 376 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 407 Newtonmetern.

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Selbstverständlich zeigt sich der Boxer mit neuen Drosselklappen, Laufbuchsen und Kolben von Mahle, Pleuel aus dem Hause Carrillo, bearbeiteten Zylinderköpfen sowie anderen Nockenwellen rundum optimiert.

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© Theon Design / Dean Smith
Die Kraftübertragung auf die Hinterräder besorgt ein manuelles, aus dem Porsche 993 entliehenes G50-Sechsgang-Getriebe. Das Fahrwerk der Variante 3 stammt vom Spezialisten KW.

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Bei den vorrangig verwendeten Materialien handelt es sich um Karbon und Leder, wobei die Sitzmittelbahnen aus einem Leder-Gewebe namens Spinneybeck bestehen.

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© Theon Design / Dean Smith
Dieselben Materialien aus dem Interieur finden sich im Kofferraum wieder.

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Farblich trifft im Innenraum Grün auf Gelb, die Sportsitze liefert Recaro zu, das Lenkrad stammt von Nardi.

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© Theon Design / Dean Smith
Die Optik des 911-Interieurs wirkt naturbelassen, weist aber einige Überraschungen auf. Hinter diesen Klimareglern zum Beispiel arbeitet moderne Technik.

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Gleiches gilt für die Instrumente, die aber optisch ebenfalls oldschool daherkommen.

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Das Leergewicht des Theon ITA001 beträgt 1.152 Kilogramm.

Singer Vehicle Design (siehe Video), DP Motorsport, Lightspeed und und und: Die Schar an Firmen, die Restomod- oder Backdate-Umbauten auf Porsche-911-Basis umsetzen, wächst stetig und lässt sich selbst bei intensiver Suche nur unvollständig darstellen. Zu diesem illustren Kreis gehört seit 2016 auch Theon Design. Jedes Auto, das die Werkshallen in Deddington, gelegen in der Grafschaft Oxfordshire, verlässt, ist eine reine Auftragsarbeit, bei der Technik und Optik höchst individuell in intensiver Abstimmung mit der Kundschaft erarbeitet werden.

Als Basis dient, wie so oft bei derartigen Elfer-Projekten, ein Modell der Generation 964. Dieses wird im ersten Schritt komplett restauriert, wobei jeder für einen Theon-Umbau auserkorene Porsche einen Striptease hinlegen muss, bis er mit blankem Chassis dasteht. Um kleinste Fertigungs-Toleranzen zu garantieren, scannt die Truppe um Firmenchef Adam Hawley jedes Einzelteil in 3D. Und designt seinen Produkten ein Karosserie-Kleid, das sich als Mischung der Elfer-Generationen präsentiert: Beim HK002, dem dritten Theon-Erzeugnis, trifft beispielsweise die lange Fronthaube des Ur-Elfers auf die breiten Kotflügel späterer Generationen.

Stahl- oder Carbon-Karosserie

Theon Design hätte die Außenhaut komplett aus Carbon fertigen können (wie beim ITA001 für einen italienischen Kunden), belässt es beim HK002 jedoch bei Stahl. Aus dem edlen Leichtbau-Werkstoff bestehen hier lediglich die Stoßfänger, der Tank und der ausfahrbare Heckspoiler. Dennoch ist der Backdate-Elfer mit einem Leergewicht von 1.248 Kilogramm recht leicht geraten, wobei der ITA001 mit 1.152 Kilogramm noch etwas weniger wiegt. Die Retro-Außenspiegel aus gefrästem Aluminium zeigen sich von der 2018er-Konzeptstudie Porsche 991 Speedster inspiriert und lassen sich elektrisch verstellen.

Mehrere Wahlmöglichkeiten lässt Theon Design auch bei den Motoren. Luftgekühlte Sechszylinder-Boxer mit 3,6 und 4,0 Litern Hubraum sowie mit oder ohne Aufladung sind zu haben. Beim Triebwerk für den HK002 hat sich der in Hong Kong (daher die Modellbezeichnung) ansässige Kunde für die goldene Mitte entschieden. Der 3,8-Liter-Saugmotor leistet 376 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 407 Newtonmetern. Selbstverständlich zeigt sich der Boxer mit neuen Drosselklappen, Laufbuchsen und Kolben von Mahle, Pleueln aus dem Hause Carrillo, bearbeiteten Zylinderköpfen sowie anderen Nockenwellen rundum optimiert.

Vierliter-B6 und 993-RS-Komponenten

Über die Saugmotor-Spezifikation mit vier Litern Hubraum verfügt der Theon ITA001. Sein Sechszylinder-Boxer leistet 406 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 427 Newtonmetern. Als Besonderheit weist er eine elektronisch gesteuerte “Drive-by-Wire”-Drosselklappe auf, die das Ansprechverhalten optimieren soll. Der Porsche 993 RS spendiert nicht nur das manuelle Sechsgang-Getriebe, sondern auch die Bremsanlage und das Sperrdifferenzial. Der Auspuff mit vier Endrohren verfügt auf der gesamten Länge über eine Keramikbeschichtung.

Obendrein befindet sich ein per Kompressor aufgeladener Sechszylinder im Theon-Angebot. Als Basis dient der luftgekühlte 3,6-Liter-Boxer. Statt eines Turboladers wird hier ein Rotrex-Zentrifugal-Kompressor – quasi ein mechanisch per Riemen angetriebener Turbolader – angeflanscht. Theon will so das Turboloch ausmerzen und den Boxer wie einen noch hubraumstärkeren Sauger agieren lassen. Der Lader fügt sich nahtlos in die Motorperipherie ein und dockt an bereits vorhandenen Schraubpunkten an. Auch an der bestehenden Motorhaube sind keine Änderungen erforderlich. Als Ersatz für einen leistungsfördernden Ladeluftkühler verbaut Theon eine Wasser-Methanol-Einspritzung. Die senkt die Temperatur und erhöht die Oktan-Zahl des Seriensprits von 98 auf 110. Und schon gibt es mehr Power. Unter dem Strich verspricht Theon für den Kompressor-Sechszylinder 456 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Newtonmetern.

Gewichtsverhältnis von 50:50

Zurück zum HK002: Die Kraftübertragung auf die Hinterräder besorgt hier ein manuelles, aus dem Porsche 993 entliehenes G50-Sechsgang-Getriebe. Das Fahrwerk der Variante 3 stammt vom Spezialisten KW. Eine Hightech-Alternative präsentiert der ITA001: Sein aktives und elektronisch gesteuertes Dämpfungssystem erlaubt fünf unterschiedliche Abstimmungen. Die Klimaanlage und Servolenkung hat Theon Design hier wie dort nicht nur gegen modernere Pendants getauscht, sondern teils auch neu angeordnet. Unter anderem wegen solcher Detailarbeit gelingt es den Briten nach eigener Aussage, das Gewichtsverhältnis zwischen Vorder- und Hinterachse bei 50:50 anzusiedeln.

Den Innenraum hat sich der Käufer des HK002 komplett nach eigenen Vorstellungen eingerichtet. Farblich trifft hier Grün auf Gelb, die Sportsitze liefert Recaro zu, das Lenkrad stammt von Nardi. Bei den vorrangig verwendeten Materialien handelt es sich um Carbon und Leder, wobei die Sitzmittelbahnen aus einem Ledergewebe namens Spinneybeck bestehen. Dieselben Materialien aus dem Interieur finden sich im Kofferraum wieder: Carbon an den Seiten, Spinneybeck-Gewebe an der Domstrebe aus dem Porsche 964 RS und Leder rund um den Carbon-Tank.

Diskret modernisiertes Interieur

Die Optik des HK002- und ITA001-Interieurs wirkt naturbelassen, weist aber jeweils einige Überraschungen auf. Das Soundsystem ist ebenso versteckt wie das Display, welches das Bild der Rückfahrkamera zeigt. Dieses klappt erst heraus, sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird. Hinter dem Armaturenbrett befindet sich eine kabellose Ladestation für ein Smartphone, über die auch die nötige Konnektivität hergestellt wird. Klar, dass hinter den Oldschool-Klimareglern ebenfalls moderne Technik arbeitet.

Theon Design benötigt etwa 18 Monate, um ein Backdate-Exemplar fertigzustellen. Allerdings ist der aktuelle Trend massiv steigender Autopreise ebenso bei diesem Kleinserien-Hersteller zu beobachten: Lag der Mindestpreis für einen Elfer aus dem Hause Theon 2021 noch bei mindestens 300.000 Pfund (aktuell umgerechnet gut 340.000 Euro), verlangen die Briten inzwischen Preise ab 380.000 Pfund (etwas mehr als 430.000 Euro). Nach oben dürften allerdings kaum Grenzen gesetzt sein.

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